Luststrolch hat geschrieben: ?29.05.2017 10:49
@Skabus
Mir geht es überhaupt nicht um zu viel Text in Spielen. Ganz im Gegenteil. Ich mag Spiele, die in großem Umfang Bücher und beschreibende Texte liefern, um der Spielwelt mehr Tiefe zu verleihen (Lore). Je mehr, desto besser.
Mir ging es darum, dass ich es für verschwendetes Potential halte, wenn die Texte - gerade bei Spielen die emotional sein sollen - als Ersatz für eine Optik, die Emotionen transportieren könnte, herhalten müssen.
Aber das ist ja genau der Punkt. Du machst eine Rechnung auf, die so mMn keiner objektiven Einschätzung standhält. NATÜRLICH kann Optik ein wichtiger und absolut sinvoller Träger für Immersion sein. Aber genauso gut, kann er Immersion und Emotionen zerstören. z.B. bei Gesichtermimik. Die ist oft genug immer noch nicht gut genug um wirklich glaubwürdige Emotionen auf einem hochrealistischen Level zu transportieren. Es gibt nicht umsonst den Begriff des "Uncanny Valley" und der damit verbundenen, zentralen Erkenntnis, dass es einfacher ist Emotionen über abstrakte Charaktere zu transportieren als über hochrealisitischere. Und warum ist das so? Eben genau wegen dem "Uncanny Valley". In eine knuddelige Animefigur oder einem abstrakteren Comic-Charakter interpretieren wir psychologisch mehr Emotionen hinein als in eine Figur, die sehr realistisch aussieht, deren Gesichtszüge, Mimiken und vor allem der Kontext des Zusammenspiels von äußeren Umständen und dem Gesichtsausdruck, nicht zusammenpasst. Es reicht ja z.B. schon eine minimale Zeitversetzung wenn z.B. hinter einem NPC eine Bombe explodiert und seine Reaktion im Gesicht eine Sekunde zeitverzögert ist. Das erzeugt ja schon das "unangenehme Gefühl" des "Uncanny Valley".
Wie passt das jetzt mit Text zusammen? Text umgeht das "Uncanny Valley" in gewisser Weise. Wenn dir jemand per "Whatsapp" schreibt: "Mir geht es nicht gut." magst du vllt. die Mimik deines Gegenübers nicht sehen, aber würdest du sagen, dass du deswegen automatisch...