Lol was fürn Kommunisten Game
Test: Republic: The Revolution (Taktik & Strategie)
FAZIT
Habt Ihr viel Zeit und noch mehr Geduld? Dann könnt Ihr in Republic späte Früchte ernten. Denn ich habe noch nie einen dermaßen schlechten Spieleinstieg erlebt: Ein liebloses Intro führt mich zu einem aller Interaktivität spottenden Tutorial, das mich auf ein kryptisches und schlecht strukturiertes Handbuch verweist. Und dann muss ich auch noch fast fünf Stunden investieren, um mit der Spielmechanik und ihren tausend Rätseln und Tücken warm zu werden!!! Dabei hat das innovative Konzept diesen abschreckenden Start nicht verdient. Denn wenn man nach mehreren Anläufen und intensiver Handbuchlektüre endlich in die angenehme Rolle des Revoluzzers schlüpft und brisante Umsturzluft schnuppert, entfaltet sich durchaus strategischer Spielspaß: Ich kann meine Gegner gezielt schwächen, die öffentliche Meinung beeinflussen und mein Konterfei auf Plakaten erstrahlen lassen. Außerdem wurde das Schere-Stein-Papier-Prinzip wunderbar auf die politische Ebene übertragen: Wer das magische Dreieck von Macht, Einfluss und Wohlstand beherrscht, kann richtig auftrumpfen. Auch die Story gewinnt dank gescripteter Ereignisse und spezieller Hauptaufgaben an Fahrt. Allerdings lässt die Spielbalance schon im normalen Schwierigkeitsgrad zu wünschen übrig und führt mitunter zu nervigen Sackgassen. Und selbst die hervorragende Hintergrundmusik kann mit ihrem wehmütigen Charme nicht über die architektonisch überzeugende, aber im Detail hässliche 3D-Kulisse hinwegtäuschen. Republic hatte vom Konzept her das Potenzial zum richtig guten Strategietitel, driftet aber aufgrund seiner lieblosen Präsentation und Unzugänglichkeit ins Mittelmaß ab.
PC
Wertung: 70%