Test: The Walking Dead: Episode 4 (Adventure)

von Jörg Luibl





FAZIT



Telltale Games bleibt seinem Stil auch im vierten Teil von The Walking Dead treu. Das bedeutet auf der negativen Seite: Zu wenige und leichte Rätsel, technische Defizite, recht kleine Gebiete und nicht diese letzte Konsequenz hinsichtlich der Entscheidungen und Dialoge, die man sich wünschen würde – da wirkt einiges zu konstruiert und automatisiert. Aber auf der positiven Seite steht ein offenes Abenteuer, dessen Charaktere einem wirklich ans Herz gewachsen sind, eine Regie, die ein sehr gutes Auge für die emotionalen und leisen Momente, für menschliche Beziehungen und Konflikte hat. Ja, es gibt auch ekelhafte Szenen, aber eben auch jene, die auf subtilere Art berühren, die traurig und nachdenklich stimmen. Gerade die Beziehung zwischen Lee und Clementine wird auf die Probe gestellt. Und diese Folge spitzt sich gegen Ende so dramatisch zu, dass man sich schon fast wie in einem Finale fühlt. Man sitzt schockiert auf der Couch und will nur eines: wissen, wie es weitergeht! Auch wenn Telltale ein zu enges spielerisches Korsett schnürt und auf mechanischer Ebene ernüchtert: Die Neugier auf den Abschluss dieses Abenteuers ist enorm. Und den Beweis, dass ein Episodenformat die Spielewelt erzählerisch und dramaturgisch weiter bringen kann, weil man Charaktere sowie Geschichte entwickeln kann, haben sie längst erbracht. Jetzt freue ich mich auf und bange ein wenig um das Ende.
Entwickler:
Publisher: Telltale Games
Release:
10.10.2012
08.11.2012
08.11.2012
10.10.2012
17.10.2012
2013
Erhältlich: Digital (Steam)
Erhältlich: Digital (Steam)
Erhältlich: Digital (Steam)
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Vergleichbare Spiele

WERTUNG



Xbox 360

„Auch wenn nicht alles brilliert: Ein tolles Abenteuer, dessen Charaktere einem ans Herz gewachsen sind.”

Wertung: 85%

PC

„Zunächst nicht so dramatisch wie die dritte Episode, aber die Regie zieht gegen Ende hin enorm an.”

Wertung: 85%

PlayStation 3

„Trotz technischer Defizite und zu viel Leichtigkeit: Story und Charaktere lassen einen nicht los.”

Wertung: 85%



 

Lesertests

Kommentare

Randall Flagg78 schrieb am
So, ich hab nun auch die vierte Epidsode gezockt und bin noch ganz geflasht. Ist ja kaum auszuhalten, diese Spannung.
Da ich den 5 Teil schon auf der Festplatte habe, muss ich wenigstens nicht so lange warten, wie es bei Release der Fall war.
Hab die ganzen Teile jetzt immer abends gezockt, ganz im Ruhigen, da kommt die beste Atmosphäre auf und man hat Ruhe, dies alles auf sich wirken zu lassen.
TWD ist wirklich eines der tollsten Spiele, die ich seit langem gezockt habe. Ich hoffe, die Season 2 wird genauso stark erzählt und einiges verbessert.
Aber jetzt muss ich erstmal die Zeit rum bringen, bis ich das Finale genieße. Heute Abend, wenn Frau und Kids schlafen, gehe ich das an.
Ich fand die Folge 4 jedenfalls stark und hatte einen richtigen Kloß im Hals, weil ich befürchtete, ich muss entscheiden, ob Clementine bei Vernon bleiben soll. Denn ich wusste, es wäre dort sicherer für sie und die Chance, eventuell die Eltern wiederzufinden wäre bei ihm auch höher, während ich ihr nur eine immer fortwährende Flucht bieten könnte.
Und dann jetzt auch noch gebissen worden, krass..
Oldholo schrieb am
Xris hat geschrieben:Aber iwie ist das als wenn ich mir nen interaktiven Film (bei dem man schlieslich auch zu jeder Zeit weis dass das Ende schon entschieden ist) ansehen würde.
Mitreißen kann es doch aber trotzdem, einen in Gedanken über die Richtigkeit einer Entscheidung versetzen.
Dramaserien und -filme können das hervorragend, und TWD lebt sicher auch ein gutes Stück von dem Effekt.
Dass die tatsächliche Einflussnahme auf die Geschichte letztendendes doch eher gering ist, ist natürlich leider trotzdem wahr.
Xris schrieb am
Leider, leider bleiben diese Spiele weitestgehend wirkungslos auf mich. Das gleiche Problem das ich schon bei Heavy Rain hatte: Es will einfach kein Mittendringefühl entstehen. Anstattdessen denk ich mir bei jeder "Entscheidung" - mal schauen welches des bereits feststehenden Enden ich zum Schluß sehen werde, bzw. was passiert jetzt? Aber iwie ist das als wenn ich mir nen interaktiven Film (bei dem man schlieslich auch zu jeder Zeit weis dass das Ende schon entschieden ist) ansehen würde.
johndoe824834 schrieb am
Ich kann jedem nur empfehlen Walking Dead selber zu spielen.
Gerade die verschiedenen wege es zu spielen macht diesen Titel aus von der fehlenden Atmosphäre mal abgesehen.
Auf Youtube kann man sich übrigens Videos (von Telltale) der einzelnen Statistiken ansehen.
Die User feinden sich sogar teilweise an weil manche Entscheidungen deren Meinung nach unmenschlich oder schlecht gewählt sind. So gehts mir ehrlich gesagt inzwischen auch^^
Telltale schafft es den spieler in eine art Gewissenskonflikt zu ziehen was es so bis jetzt
selten gab in der Videospielwelt (von Heavy Rain mal abgesehen).
Gleichzeitig ist man sich erst Recht bewusst wie total altbacken und überholt andere Titel gegen
dieses Juwel wirken.
Xris schrieb am
Serieux hat geschrieben:@xris vllt ja wenn die 5te und letzte episode releast wurde =)
aber das schulbuch english kriegt man schon hin =)
Ich bekomme das wegen den Zeitlimits (vom gehörten verstehe ich nichtmal 50% und die Untertitel werden zu schnell wieder ausgeblendet) nicht hin. Allerdings hab ich ne Lösung für das Problem gefunden: Es gibt Fan Patches die deutsche Untertitel (bisher komplett sind Episode 1-3 und Episode 4 ist fast fertig) hinzufügen.
Sorry aber wer sich so ein Spiel per Lets Play reinzieht kann sie doch nicht mehr alle haben oder ? :lol:
Naja, nachdem so etwas wie ein Gameplay 90% vom Spiel mit Abwesenheit gläntzt... als Publisher würd ich in diesem besonderen Fall jedenfalls versuchen die You Tube Vids zu unterbinden.
schrieb am