Test: Nioh (Rollenspiel)

von Jörg Luibl





FAZIT



Was für ein tolles Kampfabenteuer im alten Japan! Nach dem faden Einstieg im Tower of London hätte ich Nioh diese Sogkraft nicht zugetraut. Aber schon an der Küste Japans zeigt dieses Abenteuer sein faszinierendes Gesicht. Und man kann sich über etwa 70 Stunden kaum von diesem meist blutigen, aber auch skurrilen und mal witzigen Action-Rollenspiel lösen. Team Ninja füllt hier thematisch eine Lücke, die Onimusha hinterlassen hat. Zwar hat man es mit der diabolesken Ausschüttung an Beute übertrieben und das Schmieden neuer Waffen entwertet, aber die freie und clever mit Fähigkeiten verzahnte Charakterentwicklung sowie das ständige Optimieren der Ausrüstung halten einen in angenehmer Grübellaune. Die Vermischung geschichtlicher Fakten mit japanischer Folklore mag zu Beginn grotesk anmuten, aber je länger man spielt, desto stimmungsvoller präsentiert sich diese pseudohistorische Fantasy rund um fernöstliche Geister und Dämonen. Nioh verhält sich zu Dark Souls in etwa so wie damals das großartige Okami zu The Legend of Zelda: Obwohl sich Team Ninja in vierlerlei Hinsicht an der Soulsreihe orientiert, inszenieren sie aufgrund ihres komplexen Kampfsystems sowie der separaten Gebiete samt Weltkarte letztlich etwas Eigenes. Es macht richtig Spaß, sich in die enorme Vielfalt dieser Klingentänze zu vertiefen, die mit jeder Waffe zig Hiebe aus drei Stellungen heraus bieten - und zwar im fließenden Wechsel! Allerdings kommt Nioh nicht um den direkten Vergleich mit Dark Souls 3 oder Bloodborne herum. Und da lässt es Federn: Dieser tollen Premiere fehlt diese künstlerische Wucht und eindringliche Vision, die sich vor allem in der Architektur, der Rätselhaftigkeit sowie den Bossen der Soulsreihe zeigt. Letztere schwanken hier zudem stark in der Qualität, was den Anspruch betrifft, zumal man nach spätestens dreißig Stunden auch stärkere KI-Gegner vermisst, die einfache Manöver besser kontern. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau, denn auch Nioh verzeiht kaum Fehler und verlangt höchste Konzentration. Dieses Spiel richtet sich an Veteranen, die eine Herausforderung suchen und auch nach zig Toden nicht aufgeben. Vielleicht ist das ja sogar der Beginn der Niohreihe, die auch viele Soulsfans nach der endgültigen Einstellung begeistern dürfte.
Entwickler:
Publisher: Koei Tecmo
Release:
07.11.2017
08.02.2017
05.02.2021
Erhältlich: Digital
Erhältlich: Einzelhandel
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WERTUNG



PlayStation 4

„Was für ein tolles Kampfabenteuer im alten Japan! Obwohl sich Team Ninja in vierlerlei Hinsicht an der Soulsreihe orientiert, inszenieren sie aufgrund ihres vielfältigen Kampfsystems sowie der Spielwelt etwas Eigenes.”

Wertung: 88%

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Lesertests

Kommentare

Falagar schrieb am
Wenn dir irgendwo eine Mischung aus Dark Souls und Diablo + Top Kampfsystem gefällt, ist Nioh eins der Besten Spiele in dem Genre.
Je nachdem wie tief man einsteigen will aber auch extrem zeitaufwändig - das Spiel geht ja nach der Story erst richtig los mit dem Content.
Masta Matze schrieb am
Hab es mir vor ner Woche zugelegt, nach dem Kauf hab ich bemerkt, das ich eigentlich Nier: Automata wollte, hab's voll verwechselt.
Bin jetzt bei der Location mit dem Donnerlöwen. Für die ersten Endbosse hab ich 4 - 5 Anläufe gebraucht, aber glaub an dem werd ich länger hängen.
Aber bisher ein wirklich toller "Fehlkauf". ^^
Atlan- schrieb am
Ich habe es nach 3 Stunden wieder gelöscht und verkauft. Schade ist für mich viel zu überladen, Menüs etc. Dachte das wird ein Bloodborne oder Dark Souls 3 Ersatz, naja egal.
ProgSteady schrieb am
Super, Danke dir!
Jap, das nächste mal poste ich im Sammelthread - hatte den vorher gar nicht entdeckt :Hüpf:
$tranger schrieb am
Im passenden Thread zum spiel wären solche Fragen auch ganz gut aufgehoben:
viewtopic.php?f=144&t=408376
Ansonsten:
"Unendlich Munition" ist genau wie "Unendlich Ninjutsu" und "Unendlich Onmyo" immer ne Prozent-Chance. Wenn ich die Rüstung richtig in Erinnerung habe, gibt selbst das komplette Set nur 25% Chance auf unendlich Munition. Das heißt: Bei jedem Schuss hast du 25% Chance, dass keine Munition verbraucht wird.
schrieb am