Im Test: Cooler Trash oder nur Müll?
Der Name ist Programm
Eines muss man diesem Ableger aus dem mit knapp bekleideten Untotenjägerinnen zuhauf ausgestatteten Onechanbara-Universum lassen: Der Titel lässt ähnlich wie beim Film "Snakes on a Plane" keinen Zweifel darüber, worum es geht. Man bekommt genau das, was auf der (virtuellen) Packung steht – der Titel ist nur im PlayStation Store erhältlich. Wieso sich das Quintett zu später Stunde in der ansonsten verlassenen Schule aufhält, bleibt ungeklärt. Und es ist letztlich auch egal. Wichtig ist nur, dass man mit den Mädels über mehrere Stunden in einer Hand voll Kapitel, die wiederum in zig kleinere Einzelabschnitte unterteilt sind, durchaus unterhaltsame Metzel-Action erleben darf. Dabei ist bemerkenswert, dass sich die Jagd auf die Untoten sowie die sporadischen Bosse unter dem Strich eher wie eine Mischung aus einem ballistischen Diablo einerseits sowie Earth Defense Force andererseits spielt, als sich in die klassische Onechanbara-Action einzureihen, deren letzter Ableger Z2: Chaos hierzulande 2015 erschien.
Fünf Freunde
Doch zurück zur Action. Mit ihrem Fokus auf Schusswaffen, von denen man mit etwas Glück auch in den mitunter kurzen Missionen finden kann, werden sich Kenner schnell so fühlen, als ob sie mit einem EDF-Soldaten auf irgendwelche Riesenameisen oder sonstiges überdimensioniertes Insektengetier schießen. Bei der Ballermechanik zeigt sich School Girls sehr ähnlich zu den "Katastrophen-Shootern" – es ist etwas träge, aber sehr durchschlagskräftig. Kopfschüsse lassen sich nach kurzer Gewöhnung ebenso zielsicher setzen wie Treffer, welche die Zombies nach allen Regeln der Kunst zerlegen und die für ein zusätzliches Anwachsen der roten Pixelflut sorgen. Mit neuen Gegnertypen, die immer wieder hinzugefügt werden, sowie einer passablen Auswahl an Missionstypen von einer Variante der Basisverteidigung über "Erreiche Ort Y" bzw. "Töte X Zombies" wird versucht, die Aufmerksamkeit und damit die Motivation des Spielers dauerhaft aufrecht zu erhalten. Das geht allerdings nur eingeschränkt auf. Denn ähnlich wie bei Earth Defense Force ist die Ballerei auf Dauer zu redundant, aber dennoch immer wieder für ein kleines unkompliziertes Zombiemetzeln mit "Gehirn-Aus-Garantie" brauchbar.
Fazit
Wer angesichts des Titels bei School Girl/Zombie Hunters tiefschürfende oder womöglich erzählerisch wertvolle Action erwartet, sollte vielleicht umdenken und sich Bethesdas Prey zuwenden. Hier ist der Name Programm. Eine Hand voll Schulmädchen, die sich zwecks Rettung ihrer Freundinnen ihrer Uniform entledigen können und dabei gleichzeitig Dutzende an Untoten abknallen, gehören hier zur Tagesordnung. Nicht mehr, wenn man die Ausrüstung mit neuen Waffen oder Kostümen beiseite lässt. Aber definitiv auch nicht weniger. Der Ableger aus dem Onechanbara-Universum spielt sich wie eine ballistische Mischung aus Diablo und Earth Defense Force, nimmt sich zu keiner Sekunde ernst und ist in kleinen Dosierungen nahezu perfekt, um hirnlose Action zu erleben. Natürlich ist es auf Dauer trotz passabler Missions-Variationen zu redundant, während der Online-Modus für bis zu fünf Spieler sein ganzes Potenzial mit Mega-Lags ausradiert. Doch unter dem Strich bekommt man hier geradlinige sowie unkomplizierte „Ohne-Sinn-und-Verstand“-Ballereien gegen haufenweise Zombies.
Pro
Kontra
Wertung
PlayStation4
Simple, aber unterhaltsame Trash-Action aus dem Onechanbara-Universum, die den Kampf von Schulmädchen gegen Zombies in den Mittelpunkt rückt.
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