Call of Duty: Black Ops 424.08.2018, Jan Wöbbeking

Vorschau: Noch nicht royal

Keine Kampagne, dafür Battle Royale: In Call of Duty: Black Ops 4 (ab 14,61€ bei kaufen) bricht Activision mit seiner langen, einst industrieprägenden Tradition cineastisch inszenierter Shooter-Action. In Köln durfte man den neuen Battle-Royale-Überlebenskampf "Blackout" noch nicht ausprobieren – stattdessen haben wir uns in ein klassisches Team-Deathmatch und den neuen Heist-Modus begeben, der bereits in der Beta zur Verfügung stand.

Nur Bares ist Wahres

In Letzterem versuchen zwei Teams, ein Bündel Cash zu schnappen und es für die Extraktion zu einem Heli-Landeplatz zu bringen. Sobald man den Geldbeutel am dafür vorgesehenen Ort aufgehoben hat, fliegt der Hubschrauber los, um an einem Extraktionspunkt zu landen, der per Zufallsgenerator auf der Karte markiert wird. Der Modus läuft rundenbasiert ab und kann für einen einzelnen Spieler ziemlich schnell enden: Wurde jemand getroffen, muss ihm ein Teammitglied wieder aufhelfen, um ihn zurück ins Spiel zu bringen - ein Mechanik, die auch im Battle-Royale-Modus Blackout zum Einsatz kommt. Der Klasseneditor steht in Heist nicht zur Verfügung. Stattdessen werden alle "Gameplay-Features" im Laufe des Matches verdient. Man kann allerdings innerhalb des Modus aufsteigen.

Fernöstlicher Überfall!

Hierbei war es recht unterhaltsam, sich im Team gezielt in Richtung Beute zu begeben, bis sich im Innenhof und den darum verlaufenden Gassen kleine Schießereien und Verfolgungsjagden ergaben. Das Spielgefühl erinnert mit dem Shop-System zwischen den Runden angenehm an Counter-strike. Langsam leistet man sich ganz nach Spielstil und Karte praktische Waffen, Aufsätze, Schutzwesten, moderne Gadgets wie Sensor-Darts oder Schockminen sowie die ebenfalls käuflichen Scorestreaks wie das RC-Auto, Luftschläge oder den penetranten Attack-Chopper. Ein altbekannter aber schöner Weg, sich auf die Situation und Gegner einzustellen.

Etwas leblos

Weniger schön ist das, was Activisions Studios Treyarch und Sledgehammer den Spielern grafisch vorsetzen. Im Vergleich zu Battlefield und Rainbow Six Siege wirkt alles einfach ziemlich unbelebt und steril. Sauber zwar und in der gespielten Fassung auf flüssigen 60 Frames pro Sekunde (vermutlich auf PS4-Pro-Hardware), aber nicht mehr zeitgemäß.

Im gewöhnlichen Multiplayer gibt es wieder die Spezialisten mit eigenen Vorzügen.

Ich dürfte mich wiederholen, aber wieder einmal gilt, dass Activision mit seiner offenbar nur leicht überarbeiteten Engine der Konkurrenz hinterher hinkt. Die Charakter-Animationen wirken zwar etwas flüssiger, aber auch in diesem Bereich hat man Nachholbedarf. Call of Duty: Black Ops 4 erscheint am 12. Oktober 2018 für PC, PS4 und Xbox One. Das Fehlen der Einzelspieler-Kampagne wollen die Entwickler übrigens nicht nur durch Battle Royale (Black Out), sondern auch mit dem Ausbau des Zombie-Modus kompensieren. Mit IX, Voyage of Despair und Blood of the Dead stehen zum Launch gleich drei große Kapitel zur Verfügung, in denen man nicht nur auf alte Bekannte, sondern auch neue Helden treffen wird.

Ausblick

Und jährlich grüßt das Murmeltier: Im Bereich der enttäuschend sterilen Kulisse und des klassischen Mehrspieler-Parts wirkte Call of Duty: Black Ops 4 wieder einmal etwas altbacken. Sicher, das bewährte schnelle Schema funktioniert nach wie vor (zumal man neuerdings wieder ohne den zuvor ziemlich dominanten Einsatz von Schubdüsen oder Luftakrobatik unterwegs ist) und der ausprobierte Heist-Modus ist eine angenehm an Counter-strike erinnernde Ergänzung. Ob Battle Royale und der aufgebohrte Zombie-Modus wirklich ein angemessener Ersatz für die klassische Kampagne sein können, muss sich allerdings noch zeigen.

Einschätzung: befriedigend

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