Test: Marvel's Spider-Man (Action-Adventure)

von Mathias Oertel





FAZIT



Man kann eine Menge Spaß mit Spider-Man haben. Vor allem, wenn man sich auf die klasse erzählte sowie kinoreif inszenierte Hauptgeschichte konzentriert, die Drama, Action und Intensität, dazu interessante Überraschungen und eine Spielzeit jenseits von 20 Stunden bietet. Die an Rocksteadys Batman erinnernde Kampfdynamik wird durch Spideys Netzfähigkeiten und die Umgebungsinteraktion aufgewertet, während das Schwingen durch New York City gleichermaßen intuitiv wie glaubhaft ist. Die Schleichelemente sind ein gelungener Tempowechsel, aber entweder oberflächlich und gelegentlich sogar von reinem Trial&Error geprägt. Die Stadt wirkt mit den prall gefüllten Straßen sowie den akkurat nachgebildeten Touristenattraktionen sehr lebendig, zumal Fans auch Avengers Tower oder das Sanctum Sanctorum finden können. Diese Lebendigkeit wirkt allerdings nur, solange man durch den Großstadtdschungel schwingt. Sobald man auf Tuchfühlung mit der Zivilbevölkerung geht, werden nicht nur die visuellen Diskrepanzen im Detailgrad von Hauptfiguren und den häufig geklonten New Yorkern deutlich, sondern fallen auch die nicht bis ins letzte übersetzten Ausrufe der Passanten auf, so dass es zu einem ständigen Deutsch-Englisch-Mix kommt – der angesichts der eigentlich hervorragenden Lokalisierung bedauerlich ist. Doch auch die Interaktion mit der Bevölkerung lässt viele Wünsche offen. Zu häufig reagiert sie gar nicht und ignoriert einen auch nach größten Heldentaten, so dass die paar gelungenen Reaktionen wie Tropfen auf dem heißen Stein der offenen Welt verdampfen. Und beim Rest bietet Insomniac nur selten mehr als gehobenen Standard mit Routine-Aktivtäten wie Freischalten von Türmen, Sammelobjekten oder der Stürmung gegnerischer Festungen. Immerhin wurden alle Erkundungsreize, Mini- oder Nebenmissionen gut mit dem Spidey-Universum verknüpft, so dass ein homogener Eindruck entsteht. Trotz aller Mankos in der häufig oberflächlichen offenen Welt sorgt die Kombination aus klasse Story, mitunter fantastischer Inszenierung sowie der unter dem Strich gelungenen Mechaniken in der Summe dafür, dass Spider-Man von Anfang bis Ende richtig gute Superhelden-Unterhaltung bietet.
Entwickler:
Release:
12.08.2022
12.08.2022
12.08.2022
Erhältlich: Digital
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
Jetzt kaufen
ab 19,98€
Spielinfo Bilder Videos

Vergleichbare Spiele

WERTUNG



PlayStation 4

„Man kann eine Menge Spaß mit Spider-Man haben. Vor allem, wenn man sich auf die klasse erzählte sowie kinoreif inszenierte Hauptgeschichte konzentriert.”

Wertung: 84%

Marvel's Spider-Man ab 19,98€ bei kaufen


Echtgeldtransaktionen

"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Gar nicht.
Leicht.
Mittel.
Stark.
Extrem.
  • Season Pass, dessen Inhalte keine bzw. nur minimale Auswirkungen auf das Spieldesign haben.

 

Lesertests

Kommentare

Hokurn schrieb am
Hoolywood361 hat geschrieben: ?09.11.2020 10:49 Mal schauen, wann die unterklassigen und unwichtigen Menschen - also die wahren Käufer - diesen Titel dann auch mal auf der PS5 genießen dürfen.
Hä? :o
Hoolywood361 schrieb am
Mal schauen, wann die unterklassigen und unwichtigen Menschen - also die wahren Käufer - diesen Titel dann auch mal auf der PS5 genießen dürfen.
USERNAME_2948041 schrieb am
was kritik an der offenen welt angeht. pingeliges meckern auf hohem niveau.
Rooster schrieb am
habs nun auch beendet und war durchwegs gut unterhalten. die "schleichpassagen" kommen aber eindeutig zu häufig vor und sind dabei spielerisch absolut mau. auch die story hat einige durchhänger und mag nicht wirklich in fahrt kommen. trotzdem... gelungene, wenn auch spielerisch ziemlich generische lizenz umsetzung.
TheoFleury schrieb am
Hm ja mir macht das Spiel Spaß bisher. Geärgert habe ich mich sofort als es um TÜRME (Warum schon wieder?) hacken ging. Sehr einfallsreich. Ohne weiteres Kommentar.
Dann die überladene Steuerung. Aber gut, ich war sowieso noch nie ein Controller-Akrobat mit dem magischen elften Finger. Desto mehr man sich daran gewöhnt, desto besser flutscht es.
Open World mehr aufgeplusterte / künstliche Fassade, erfüllt zum Schwingen (ja es macht Spaß und fühlt sich geil an!) aber ihren Zweck. Über die KI braucht man heutzutage nicht mehr reden, die ist in fast jedem Spiel altbacken oder unglaubwürdig. Das viele Sammeln hat mir anfangs Spaß gemacht, mit längerer Spieldauer jedoch etwas eintönig / ermüdend ständig dasselbe zu tun. Immerhin macht das sammeln aber Sinn, denn damit kann man Anzüge und Fähigkeiten freischalten.
Sonst gefällt mir Inszenierung, deutsche Synchro, Grafik , Gameplay , Sound. Das Spiel nimmt sich selber nicht zu Ernst und macht gute Laune nach einem tristen Alltag. Sicherlich sind manche Sachen unschön, 08/15 gelöst und man hätte sich mehr Eigenständigkeit im generellen Spiel Design gewünscht ... Umso spannender wie der Nachfolger wird. Merzt man die Schwächen und typischen OW Kinderkrankheiten aus, könnte der Nachfolger viel besser werden.
schrieb am