Vorschau: Zwischen Retro und Moderne
Weltuntergangs-Stimmung
Die Menschheit scheint dem Untergang geweiht. Gerade erst erholt sie sich von einer Katastrophe, die nahezu die gesamte Bevölkerung vernichtet hat. Und schon wartet nächste Problem in Form einer Dämonen-Armee. Zum Glück haben Ninjas auf einer abgelegenen Insel für genau diesen Moment trainiert. Einer von ihnen muss sich auf eine beschwerliche Reise begeben, um eine Schriftrolle abliefern, die für das Überleben der Menschheit enorm wichtig ist. Dumm nur, dass der ausgewählte Nachrichtenüberbringer zwar talentiert, aber auch faul und zudem nur selten um einen dummen Spruch verlegen ist.
Besser als früher?
Mechanisch hingegen setzt man bei allem modernen Humor auf die alte Schule: Laufen, an Wänden klettern, springen, kämpfen – vorzugsweise mit dem Katana, aber bei Bedarf auch mit begrenzt vorhandenen Wurfsternen. So, wie man es von den Klassikern Ninja Gaiden oder Revenge of Shinobi kennt. Dass man hier zusätzlich irgendwann mit einem Wingsuit Aufwinde nutzen oder seine Sprungweite verlängern kann bzw. auch Unterwasser Feinden und Fallen aus dem Weg gehen muss, erhöht den Reiz nur noch und sorgt für Abwechslung. Ganz zu schweigen von den mehrstufigen Bossen, die einem alles abverlangen. Denn vor allem in einem wichtigen mechanischen Detail hat Sabotage ganze Arbeit geleistet: Die Kollisionsabfrage ist im Zusammenspiel mit der reaktionsfreudigen hochakkuraten Steuerung schon jetzt (Basis für die Vorschau ist Version 0.r3201:7175) ein kleiner Traum. Mit entsprechendem Geschick und Beherrschung der eingängigen
Im Gegenzug kann man sich sicher sein, dass bei einem Verlust der Lebensenergie nicht die Mechanik schuld war, sondern man als Spieler evtl. ungeduldig geworden ist oder schlichtweg den richtigen Absprung- oder Angriffszeitpunkt verpasst hat. Doch die clever verteilten Kontrollpunkte, an denen man von Quarble wieder aufgeweckt wird, sorgen für Frustminimierung. Zudem ist die Kulisse trotz des mit dem Retrostil verbundenen Minimalismus schick. Es gibt sowohl hinsichtlich der Umgebungen als auch bei den Gegnern genug Variation. Und damit es auch musikalisch in die Ära passt, hat man den renommierten Chiptune-Künstler Rainbowdragoneyes engagiert, der es schafft, die anspruchsvolle Action adäquat zu untermalen.
Ausblick
The Messenger sieht mit seinem 8- bzw. 16-Bit-Retrodesign zwar alt aus, spielt sich aber sehr modern. Inspiriert von Klassikern wie Ninja Gaiden schafft es das Team von Sabotage einerseits, die Vorbilder zu zitieren, während man andererseits ein paar frische Elemente einbaut, ohne sich in die Schiene zu begeben, die man mit Metroid oder CastleVania assoziiert. Doch das alles wäre nur halb so viel wert, wenn man bei Steuerung oder Kollisionsabfrage gepatzt hätte. Aber hier gibt es keinen Grund zur Klage: Die Herausforderungen, denen man sich gegenübersieht, sind nicht von Glück, sondern einzig von Geschick und Können abhängig. Sprich: Scheitert man und wird an die zwar gut, aber mitunter etwas weit voneinander entfernten Kontrollpunkte zurückgesetzt, kann man sicher sein, dass es an einem selbst lag. Mit coolen Bossen sowie einer netten Prise Humor kann die frühe Version ebenfalls schon jetzt punkten. Wenn Sabotage bis zum Release im Laufe des Jahres so konzentriert und konsequent weiter arbeitet, könnte sich The Messenger zu einem kleinen Geheimtipp entwickeln, der übrigens nicht nur für den PC, sondern auch für Switch erscheinen soll.
Einschätzung: gut
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