Test: Fable (2004) (Rollenspiel)

von Mathias Oertel





FAZIT



Wer mit einer vom immensen Hype geschürten Erwartungshaltung an das Spiel herangeht und ein innovatives Rollenspiel erwartet, wird enttäuscht sein. Denn die viel beschworene "Alles-hat-eine-Konsequenz"-Mentalität und weitere der angekündigten Features wirken sich nur minimal auf den Spielverlauf aus, der von einer linearen, aber gut erzählten Story geprägt wird. Wer sich allerdings unvoreingenommen mit Fable beschäftigt, bekommt ein spannendes Action-RPG mit interessantem Kampfsystem, einer umfangreichen Charakterentwicklung, die sich auch optisch zeigt sowie vielen kleinen Gimmicks, die den Titel zu einem kampflastigen Abenteuerspielplatz machen. Bedauerlich ist allerdings, dass alles Drumherum abseits der Story wenig Auswirkungen auf den Spielverlauf an sich zeigt. Hier hätten Dialogbäume, ein transparenteres Gut/Böse-System oder auch offenere Gebietsstrukturen mit weniger Nachladen wahre Wunder gewirkt. Doch trotz allem werden sich die Gemüter an Fable scheiden: Die einen werden den vergebenen Chancen und fehlenden Features hinterher weinen, die aus dem Titel ein grandioses Rollenspiel gemacht hätten. Und die anderen werden sich auch nach Abschluss der Story durch die Gegend prügeln und zaubern, heiraten und versuchen, auch dem letzten Geheimnis der Fabelwelt auf die Schliche zu kommen.

Schade - Fable konnte mich als Gothic-, Morrowind- & KotOR-Veteran nicht begeistern. Ich gehöre genau zu der Fraktion, die auf ein offenes Epos, auf ein großes Abenteuer gewartet hat. Und all das hat Peter Molyneux ja auch versprochen. Er hat kein Action-Adventure, sondern ein Rollenspiel angekündigt. Aber Fable hat weder ein überzeugendes Dialogsystem noch eine homogene Fantasywelt. Für mich war Albion eher ein riesiger Jahrmarkt an Möglichkeiten, ein Patchwork aus Slapstick, Ironie und Ernst, ein idyllischer Gut-Böse-Spielplatz und ein Monsterschlachtfest. Aber trotz aller Kritik: Wenn ich mich jetzt für ein Action-Rollenspiel entscheiden müsste, würde ich zu Fable greifen. Denn im Vergleich zu Sacred, Sudeki & Co bietet es trotz des vielen Hack`n´Slays noch jede Menge innovative, bisher nicht gesehene Ansätze. Allerdings wurde Peter Molyneux am Ende von seinem eigenen Hype überrollt. Am Ende siegte nicht die künstlerische Kreativität, sondern der Mainstream. Aber der sieht immer noch verdammt gut aus...
Publisher: Microsoft
Release:
kein Termin
23.09.2005
09.2004
kein Termin
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WERTUNG



Xbox


Wertung: 85%



 

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Kommentare

Teki schrieb am
Klar ist es ein Game, was seinem eigenen Ruf nicht folge leisten kann und ja es hat einige Schwächen. Doch diese gleicht Fable durch spannende Quest, humorvoller Gestalltung und nicht (umbedingt)in dieser Form schon Vorherdargewesenen Gameplay aus. Ich finde das Game ganz gut. Zwar haben mich zuerst(als alter Gothik und sonstige RPGs Fan) die simplen und linearen Entscheidungsmöglichkeiten abgeschreckt (du kanst nach links \"Gute\" oder nach rechts \"Böse\" gehn). Gerade eben diese lineare und spannend Erzählte Geschichte, des Jungen Helden wie er aufwächst und sich entwickelt, macht Fable zueinem einmaligen Erlebniss.
Und ganz erlich die Grafik (obwohl Fable schon etwas älter ist und damals für die X Box optimiert erschienen ist)noch sehr Gut.
Zeoch schrieb am
Guter Artikel, der die guten und schlechten Seiten von Fable aufdeckt. Auch die Bewertung mit 85% ist nicht zu hoch, oder zu niedrig.
johndoe-freename-72397 schrieb am
Hi Leute, nun da ich die meisten eurer Meinungen gelesen hab möchte ich mich gern zu Fable äusern.
Ich hab die US-Version und probierte eigenlich alles schon aus was irgendwie möglich ist.
Ich muss auf der einen Seite sagen das das Team um Molyneux ein klasse Gerüst für ein RPG aufgestellt haben. Das muss man einfach mal bei all dem gehype
und den teils enttäuschten Rollenspielern sagen.
Auch ich gehöre leider auch in gewissem Mase dazu.
Als ich die DVD das erste mal einlegte freute ich mich wie ein kleines Kind und als ich dann das erste mal wirklich Hand anlegen konnte war seit langem \"endlich\" wieder das Gefühl von Spielfreude da.
Faszination \"Grafik\" und Atmosphäre packten mich sofort auch wenn man immer mal wieder kleine \"Schönheitsfehler\" entdeckte spielt man doch immernoch um des Spaßes und der Freude willens weiter.
Trotz vieler schöner Aspekte muss man doch auch sehen das es einiges nicht in das Spiel geschafft hat was wohl hinein gehört hätte.
Einiges stieß mir auch sauer auf, die normalen Waffen- und fast alle Rüstungsarten unterscheiden sich eigentlich nur durch die Texturierung, das Handeln entpuppt sich auch nach längerer Beschätigung nicht unbedingt als geschäftträchtig.
Wieso gibt es keine Option dem Händler seinen ganzen Laden abkaufen zu können (die in den Haüsern meine ich). Die Übersichtskarte ist nicht gerade Spielfreundlich gestaltet worden, da es wohl kein Problem gewesen wäre eine frei bewegbare Karte zu gestalten.
Zum technischen Aspekt das mitwachsen der Bäume, das mitaltern der anderen Menschen ist rein \"technisch\" (ohne an anderen Stellen abstriche machen zu müssen) gesehen auf keiner der momenntanen Konsolen möglich, was ich nicht für schlimm erachte.
Was ich mich dich immer wieder gefragt habe wo sind die anderen Helden die mit mir konkurieren.
Ich meine da gerade das doch verstärkt zur Atmosphäre beigetragen hätte.
Ich muss sagen bei all dem was man noch einbauen könnte und was uns versprochen worde muss man doch auch immer Realist...
FrankGucki schrieb am
ich bin eigentlich ohne große erwartungen an das Spiel gegangen und bin wirklich begeistert.
Klar ist das ganze nicht allzu tiefgründig, aber so unkompliziert wie Fable spielen sich z.B. Morrowind oder Kotor bei weitem nicht.
Der lineare Hauptquest stört mich gar nicht weiter, man kann genug abseits davon ausprobieren.
Als Actionrollenspiel gesehen hat der Titel durchaus 90% verdient (die er ohne den ganzen hype vielleicht eher bekommen hätte ;) )
Für alle die nach Morrowind auf neues Futter warten ist Fable zugegebenermaßen nichts.
AlohAsUnShInE schrieb am
Also der test is genial.Vor allem die richtigen kritikpunkte ! Die Ladezeiten sind manchmal echt nervtötend und halten ( mich zumindest) nicht selten vom gebietswechsel ab.Hätte mir eine lange ladezeit am anfang besser gefallen. Dann die wirklich kurze spielzeit und die wenigen nebenquests... Aber trotzdem ist das spiel für mich ein absolutes highlight in der letzten Zeit. Endlich mal wieder was fürs auge :)
AlohA
schrieb am