Forza Horizon 201.10.2014, Michael Krosta

Im Test: Rasanter Festival-Roadtrip

Schnelle Wagen, fette Beats, wilde Partynächte und aufregende Rennen: Nach der überragenden Premiere in Colorado verlagern Playground Games und Turn 10 mit Forza Horizon 2 (ab 83,90€ bei kaufen) ihren großen Roadtrip nach Südeuropa, um PS- und Festivalkultur erstmals auch auf der Xbox One zu verschmelzen. Wir haben das Radio aufgedreht und die Motoren aufheulen lassen. Kann das Open-World-Rennspiel immer noch begeistern?

Freiheit über alles

Bei meiner Jungfernfahrt zum Festival im schnittigen Lamborghini Huracan dröhnt neben den satten Motorenklängen des brandneuen Hypercars der Song „Liberate“ aus den Lautsprechen – und perfekt choreographiert setzt der Bass nach dem atmosphärischen Intro genau dann ein, wenn ich zum ersten Mal selbst das Gaspedal durchdrücken kann. Ein tolles Gefühl! Man hätte den Einstieg kaum besser inszenieren können, steht die Dance-Nummer von Eric Prydz („Call on Me“) doch sinnbildlich für das, was die Faszination von Forza Horizon ausmacht. Liberate, das ist die Befreiung von Grenzen, mit denen man im Motorsport und den meisten Rennspielen unweigerlich in Form der Streckenbegrenzung konfrontiert wird. Hier dagegen steht mir als Fahrer die Welt offen – mehr noch als im virtuellen Colorado des Vorgängers.

So darf ich nicht nur über die asphaltierten Straßen oder staubigen Offroad-Pisten rasen, sondern mich alternativ auch querfeldein durch Felder, Wiesen und Wälder pflügen. Eine Möglichkeit, die mir im ersten Teil noch genommen wurde, da die meisten Areale abseits der ausgewiesenen Strecken noch von undurchdringbaren Leitplanken geschützt wurden. Klar, im Rahmen von Veranstaltungen muss ich weiterhin mehr oder weniger dem vorgegebenen Verlauf folgen und meine Karossen immer schön brav zwischen den roten Rauchsäulen der Checkpunkte hindurch manövrieren. Falls nicht, folgt umgehend eine Strafversetzung vor den letzten verpassten Kontrollpunkt, doch gibt es vor allem in Offroad-Events, aber auch bei Stadtkurse wie in Nizza, Montellino oder dem beschaulichen Sisteron mehr als genug Gelegenheiten für kleine Abkürzungen. Aber vor allem, wenn ich einfach nur so durch die offene Welt fahre, auf dem Weg zum nächsten Event vielleicht noch ein paar Blitzer auslöse, in Tempozonen meine

Südeuropa hat nicht nur landschaftlich etwas zu bieten, sondern auch Abstecher in kleine Städte.
Durchschnittsgeschwindigkeit für eine Top-Platzierung möglichst hoch halte oder mich auf der Suche nach versteckten Scheunen-Fahrzeugen sowie Rabatt- und XP-Tafeln in die Wildnis begebe, wird es mir immer wieder bewusst: Ich fühle mich einfach herrlich frei!

Der pure Fahrspaß

Und nicht nur das: Ich fühle mich hinter dem Steuer auch pudelwohl! Zwar wurde die grandiose und anspruchsvolle Fahrphysik aus Forza Motorsport 5 für das Cruisen durch die offene Welt etwas entschärft, doch ist das Ergebnis für mich ein nahezu perfekter Kompromiss aus Anspruch und Fahrspaß. Schaltet man Hilfen wie ABS, Traktions- sowie Stabilitätskontrolle oder Ideallinie ab und entscheidet sich zusätzlich noch für die Simulationssteuerung, muss man zwar mehr Gefühl bei Gas und dem Einsatz der (Hand-)Bremse unter Beweis stellen, kann aber trotzdem noch relativ kontrolliert durch Kurven driften und selbst PS-Monster halbwegs komfortabel auf der Strecke halten. Egal ob bei Sonnenschein oder dem neuen Regenwetter, das zwar die Fahrphysik leicht beeinflusst, in erster Linie aber lediglich einen schicken visuellen Effekt darstellt. Schön auch, dass man weiterhin die Unterschiede zwischen den einzelnen Fahrzeugmodellen spürt – und das nicht nur aufgrund unterschiedlicher Antriebsarten. Hier zeichnet sich jedes Auto durch einen eigenen Charakter und individuelle Fahreigenschaften aus, bei denen man selbst kleine Nuancen beim Handling bemerkt. Horizon 2 verkörpert für mich den puren Spaß am Fahren! Es spricht daher Bände, dass ich auf die Schnellreisefunktion immer verzichtet habe. Nicht etwa, um Kosten zu sparen, sondern weil ich einfach so viel Freude daran habe, selbst zum Startpunkt der nächsten Veranstaltung zu düsen, dabei der Musik und den authentischen Radiomoderatoren zu lauschen und vielleicht auch ein paar verrückte Fahrmanöver auszuprobieren.  

Kultige Gefährte wie den T1 VW-Bus findet man meist gut versteckt in Scheunen.
Trotz ihrer Vereinfachung tendiert die Fahrphysik immer noch stärker zu ihren Simulationswurzeln als zu reinrassigen Arcade-Rennspielen. Dies unterstreichen auch die Setup-Einstellungen, die im Vorgänger noch fehlten, jetzt aber 1:1 vom Motorsport-Vorbild übernommen wurden. Und so kann man auf Wunsch auch hier u.a. den Reifendruck und die Bremsbalance verändern, am Fahrwerk und der Aerodynamik schrauben oder das Differenzial nach eigenen Wünschen anpassen. Vorausgesetzt, man hat dem Tuner bereits einen Besuch abgestattet und die nötigen Teile manuell verbaut oder sich für ein automatisches Upgrade entschieden. Wie gewohnt steht eine große Auswahl an Tuning-Equipment zu Verfügung: Egal ob Schwungscheiben, Federn, Getriebe, Gewichtsreduzierungen, Schalldämpfer oder eine Motoren-Behandlung mit Chips, Turboladern und Nockenwellen – hier findet man alles, was das Fahrzeug leichter, leistungsfähiger und besser macht.

Wer braucht schon ein Setup? Oder die Rückspulfunktion?

Allerdings kann man sich in diesem Fall über Sinn und Unsinn der Tuning- sowie Setup-Optionen streiten. Ich freue mich zwar immer, meinen Schlitten dank eines voll verstellbaren Fahrwerks tiefer legen zu können oder selbst Kleinigkeiten wie den Reifendruck bestimmen zu dürfen, doch herrscht hier eine völlig andere Situation als im Motorsport. Dort versuche ich, durch Änderungen am Setup noch ein paar Zehntel pro Runde aus dem Auto herauszuquetschen und z.B. Getriebe sowie Fahrwerk genau auf die Streckencharakteristiken im Zusammenspiel mit meinem Fahrstil abzustimmen. Hier sehe ich jedoch gar keine Notwendigkeit dafür. Warum? Weil es die Mühe nicht wert ist! Denn zum einen sind sich die Strecken häufig ähnlich und zum anderen tendiert auch die KI wieder leicht zum Gummiband und tritt z.B. schon mal auf die Bremse, wenn man den Anschluss verliert. Oder aber, wenn man nach einem Fahrfehler auf die optionale Rückspulfunktion zurückgreift. Ich weiß nicht, ob das so gewollt ist, aber ich hatte eigentlich immer das Gefühl, dass die Konkurrenz nach der Aktion entweder künstlich Unfälle baut oder beim Wiedereinstieg kurz mit angezogener Handbremse weiterfährt. Überhaupt raubt die bewährte Anti-Frust-Mechanik hier stärker den Nervenkitzel als in anderen Rennspielen. Denn man darf sie nicht nur unendlich oft einsetzen, sondern muss auch keine Straf-Kosten befürchten, wie es noch bei Motorsport 5 der Fall war. Deshalb mein Tipp: Schaltet die Rückspulfunktionen in den Optionen ab! Das beschert euch nicht nur höhere Preisgelder, sondern sorgt für deutlich mehr Spannung auf der Piste...

Tag-/Nachtwechsel werden ebenfalls geboten.
Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte: Ich muss mich hier nicht durch Setup-Magie ans Limit heran tasten, weil es auch locker ohne geht. Im Grunde genommen gilt das sogar für das Tuning, denn die meisten Rennen konnte ich selbst auf höheren Schwierigkeitsgraden ohne irgendwelche Verbesserungen gewinnen – und das sogar in unterlegenen Autos, wenn man dem Zahlenindex Glauben schenken mag. Trotzdem will ich mich nicht beschweren: Ich mag das Tunen genauso wie die Feineinstellungen bei Setup, obwohl Letzteres hier mehr ein netter Zusatz ist, den man nicht wirklich braucht.       

Qual der Wahl

Liberate – dieses Motto hat man sich auch bei den zahlreichen Veranstaltungen auf die Fahne geschrieben. Zwar sind die Orte im Rahmen der ersten Auto-Tour mit ihren 15 Meisterschaften vorgegeben und man muss dem Leiter brav hinterher reisen. Doch in welcher Rennserie man jeweils an den Start gehen will, bleibt einem selbst überlassen. Jede der acht Regionen, die sich über den Süden Frankreichs und Italiens erstrecken, bietet zehn Meisterschaftsgruppen, darunter u.a. Supercars, Offroad, Hot Hatch, GT und World Classics. Und diese werden auch noch jeweils in weitere Sub-Kategorien unterteilt. Kurzum: Es warten massig Veranstaltungen, mit denen man nicht nur tage-, sondern wochen-, wenn nicht gar monatelang beschäftigt sein dürfte. Allerdings wird die Freude über den gigantischen Event-Umfang schon beim ersten Durchlauf zum Horizon-Finale dadurch getrübt, dass sich die einzelnen Regionen trotz Abstechern ans Meer oder ins Gebirge landschaftlich zu sehr ähneln und sich die vergleichsweise wenigen Strecken zu schnell wiederholen. Als angenehmen Zusatz empfinde ich dagegen die Auto-Touren, bei denen man gemeinsam mit Drivataren ganz ohne Druck zur nächsten Region tuckert. Warum man im Rahmen dieser Abschnitte aber sämtliche Blitzer und Tempozonen deaktiviert, ist mir ein Rätsel...

Querfeldein? Kein Problem: Die offene Spielwelt hat kaum Grenzen.
Ein weiterer Kritikpunkt des Vorgängers bleibt ebenfalls bestehen: Die Rennen und Meisterschaften fallen wieder arg kurz aus – länger als fünf Minuten pro Rennen ist man nur selten unterwegs. Zwar ergibt sich zusammen mit den freien Fahrten zu den Veranstaltungen und Städten eine stattliche Spielzeit von mehr als zehn Stunden bis zum ersten Finale, doch hätte ich mir lieber weniger, dafür aber mehr längere Rennen gewünscht. So verabschiedet man sich erst im letzten Lauf von der Snack-Mentalität und lässt mich endlich eine gute viertel Stunde am Stück um Positionen kämpfen. Wie schön wäre es doch, wenn ich zumindest in den spontanen 1-gegen-1-Duellen den Start- und Endpunkt einfach selbst festlegen dürfte... Ein weiteres Problem ist der Mangel an Abwechslung innerhalb der Meisterschaften: Es ist zwar schön, dass Offroad-Ausflüge nicht nur aufgrund der neuen Querfeldein-Rennen einen höheren Stellenwert einnehmen als im Vorgänger. Trotzdem arbeitet man ständig nur ein Standardrennen nach dem anderen ab. Dabei hat das Rennspiel-Genre doch so viel mehr zu bieten: Warum nicht einfach mal einen Drift-Wettbewerb dazwischen schieben? Oder ein Knockout-Rennen? Wie wäre es mit einem reinen Zeitfahren in Rallye-Manier? Oder ein Kampf um Sektoren-Bestzeiten? Warum nicht einfach mal ein Beschleunigungs-Wettbewerb auf einer langen Geraden? Es gäbe so viele Möglichkeiten, den Racing-Trott innerhalb der Meisterschaften aufzulockern. Ausnahmen bilden die spektakulären Schaurennen gegen Flugzeuge, Züge und andere Vehikel, von denen es aber leider nur fünf im gesamten Spiel gibt – das ist zu wenig!

Ich will Spaß, ich geb Gas

Immerhin wird der Hunger nach mehr Abwechslung zumindest im Ansatz durch die Spaßlisten sowie andere Events abseits der Karriere gestillt. So müssen z.B. in vorgegebenen Flitzern diverse Aufgaben unter Zeitdruck bewältigt werden, darunter z.B. eine bestimmte Höchstgeschwindigkeit bei der Radarkontrolle, das Rasen gegen die Uhr oder coole Fahrmanöver, um den Punktestand innerhalb des gelungenen Skill- und Kombosystems nach oben zu treiben. Letzteres greift das Kudos-Konzept aus Metropolis Street Racer auf und verführt immer wieder dazu, die nächste Kurve vielleicht doch mit einem lässigen Drift zu nehmen, einen Beinahe-Zusammenstoß mit dem Gegenverkehr zu riskieren, waghalsige Sprünge zu wagen oder einige der vielen zerstörbaren Objekte über den Haufen zu fahren. Je mehr coole Aktionen man miteinander verknüpft, desto schneller steigt der Multiplikator und damit auch die Punktzahl.

Aber Vorsicht: Obwohl das System bei leichten Berührungen und Unfällen gerne ein Auge zudrückt, büßt man nach heftige Kollisionen mit Bäumen, Mauern etc. nicht nur den Multiplikator, sondern die aktuellen Punkte der Serie ein. Um den Anreiz weiter zu erhöhen, möglichst spektakulär und mit Stil durch Südeuropa zu heizen, hat man das System außerdem an Belohnungen gekoppelt, mit denen man bis zu 25 Perks freischalten kann. So darf man sich mit entsprechenden Fähigkeitspunkten z.B. eine höhere XP-Ausschüttung beim Windschattenerfahren verschaffen oder die mögliche Zeit zum Erreichen von Kombos verlängern. Auf jeden Fall hat das Punktesystem nichts von seiner

Offroad-Rennen nehmen einen höheren Stellenwert ein als im Vorgänger.
Faszination verloren und es ist schön zu sehen, dass man auch innerhalb der Rennen für gute Fahrmanöver und eine saubere Linie entsprechend belohnt wird.

Toller Fuhrpark

Eine schöne Ergänzung zu den fairen Preisgeldern stellt außerdem das Glücksrad dar, das bei jedem Stufenaufstieg gedreht werden darf: Neben Finanzspritzen von bis zu 100.000 Credits erhält man vielleicht auch willkommenen Zuwachs für die eigene Garage. Mit insgesamt über 200 lizenzierten Fahrzeugen der meisten großen Autohersteller dürfte zudem für jeden etwas dabei sein. Die Auswahl erstreckt sich von günstigen Serienmodellen wie dem VW Corrado oder Ford Focus über PS-starke Muscle Cars wie den brandneuen Ford Mustang GT oder ein 68er Oldsmobile bis hin zu traumhaften Sportflitzern von Ferrari, McLaren, Lamborghini & Co – nur Porsche bleibt aus Lizenzgründen wieder außen vor und wird stattdessen von RUF ersetzt. Komplett verbannt hat man bei Playground Games in diesem Zusammenhang die Mikrotransaktionen, die bei Forza Motorsport 5 noch für einen berechtigten Aufschrei unter den Fans gesorgt haben. Auch kostenpflichtige Beschleuniger und XP-Boosts sucht man hier zum Glück vergeblich.

Einzig am sicher reichhaltigen DLC-Nachschub, dem Season Pass und Vorteilen beim Erwerb einer Premium-Mitgliedschaft hält man weiter fest. Ärgerlich: Es gibt keine Möglichkeit, gewonnene Wagen zu verkaufen oder an Freunde zu verschenken. Zwar kann man sie auf Wunsch aus der eigenen Garage entfernen, bekommt im Gegenzug aber nichts. Hinzu kommt, dass man zwar die Größe von Auto-Clubs auf maximal 1000 Mitglieder erhöht hat, im Gegenzug aber die Nutzung eines gemeinsamen Fuhrparks gestrichen wurde.

Was für eine Pracht!

Nach der Pracht in Forza Motorsport 5 keine große Überraschung: Die Kulisse ist der Hammer! Forza Horizon 2 ist das bislang schönste Open-World-Rennspiel. Und auch wenn die Regionen landschaftliche Variationen etwas vermissen lassen, können die Abstecher vom Meer ins Landesinnere mit weiten Feldern, verschlungenen Straßen und staubigen Wegen sowie Besuche in  kleinen Städten nicht nur spielerisch, sondern auch grafisch begeistern. Alleine das Gefühl, in der Cockpitansicht im Blindflug durch die hohen Gräser zu heizen und dabei eine Schneise zu ziehen, ist phänomenal! Der Tag-/Nachtwechsel sowie das dynamische Wetter setzen dem Ganzen dann die Krone auf, auch wenn mir der Wechsel zwischen Regen und Sonnen manchmal etwas zu abrupt erscheint und mir die aufwirbelnde Gischt etwas zu zahm inszeniert wird. Schön dagegen, dass sich die im Vergleich zu Motorsport halbierte Bildrate (60fps gegen 30fps) nicht negativ auf das Geschwindigkeitsgefühl auswirkt und die phänomenale Weitsicht nur selten von Pop-ups oder Flackerschatten beeinträchtigt wird. Hin und wieder leidet die Darstellung allerdings an einem kleinen Schluckauf, der meist dann auftritt, kurz nachdem man ein Parkplatztreffen verlässt und weiter durch die offene Welt düst. Im Rahmen der Rennveranstaltungen sind mir dagegen keine Einbrüche der Bildrate aufgefallen.  

Die Details der Fahrzeuge sind atemberaubend.
Dafür allerdings eine kleine Ungereimtheit bei Rundstreckenrennen: Zwar gibt es eine Menge zerstörbarer Objekte wie Schilder, Zäune und Möbel am Streckenrand, so dass manche Fahrten sogar an Flatout erinnern, doch stehen diese bei jeder neuen Runde wieder in einem astreinen Zustand an ihrem alten Platz – Magie? Und auch beim Cruisen muss man nicht lange darauf warten, bis zerstörte Objekte automatisch wieder hergestellt werden. Manchmal kann man sich sogar darüber freuen: So wollte ich z.B. gerade eine der Bonus-Tafeln zerstören, doch kam mir ein Drivatar zuvor. Also einmal um den Block gefahren und schon stand das Schild wieder wie neu da. Die meisten technischen Mini-Mankos lassen sich folglich verschmerzen, doch eine Sache geht gar nicht: Abstürze! Sie kommen zwar extrem selten vor, aber in einem fertigen Spiel darf es nicht passieren, dass das Bild komplett einfriert, ein Sound-Loop ächzt und man plötzlich im Dashboard landet. Zwar ist mir das im Rahmen meines Tests nur zwei Mal passiert, aber das sind schon zwei Mal zu viel!    

Autos zum Verlieben

Und noch ein echter Klassiker aus Deutschland.
Die Fahrzeuge stehen der Kulisse in nichts nach: Auch die aufwändig modellierten Boliden sehen fantastisch aus! Angefangen bei der auf Hochglanz polierten Karosserie, die beim Preschen durch die staubige Prärie zunehmend verdreckt und sich bei Unfällen verformt, bis hin zu den detailliert nachgebildeten Armaturen und Cockpits erreicht man hinsichtlich der Fahrzeuge eine grafische Brillanz, bei der kaum ein anderes Rennspiel mithalten kann. Schade nur, dass man die Modelle nicht im Detail betrachten kann, wie es ForzaVista beim großen Motorsport-Bruder erlaubt. Dabei hätte ein solcher Modus auch die Parkplatztreffen enorm bereichert, die mangels Interaktion leider etwas öde ausfallen. Zudem vermisse ich zwei weitere Kleinigkeiten: Nennt mich einen Erbsenzähler, aber mir fehlt die Übernahme der Systemzeit für die Uhranzeigen der Fahrzeug-Cockpits. Bei meinen Rennen im Motorsport-Bruder habe ich während des Fahrens gerne die Uhrzeit im Spiel gecheckt, doch hier verharrt die Anzeige immer bei 12 Uhr. Und fragt mich nicht warum, aber bei Open-World-Rennspielen verspüre ich immer den Drang, die Hupe betätigen zu wollen.

Drivatare sind auch nur Menschen, Navigationssysteme auch

Und hier ist dieser Drang besonders stark ausgeprägt, denn wenn ich die Drivatare dabei beobachte, wie rabiat und mitunter extrem dämlich sie sich bei ihren Fahrten durch die offene Welt verhalten, möchte ich umgehend ein Hupkonzert veranstalten und ihnen den Vogel zeigen. Da werden andere Verkehrsteilnehmer einfach mal über den Haufen gefahren, als ob sie Tomaten auf den Augen unterwegs sind. Manchmal scheint auch ihre Orientierung völlig auszusetzen, wenn sie spontan gegen eine Mauer fahren und mit durchdrehenden Rädern vergeblich darauf hoffen, trotzdem auf dem richtigen Weg zu sein.

Aber okay, falls sie sich bei ihren Fahrten auf das Anna-Navigationssystem verlassen, das auch mich bei der Routenplanung unterstützen soll, kann das schon mal passieren. Denn so schön die Bedienung via Sprache über Kinect auch funktioniert und wie souverän mich die Dame meist zu meinem Ziel dirigiert, leidet das System hin und wieder an Aussetzern sowie einer lahmen Reaktionsgeschwindigkeit. Ob es der Herkunft der britischen Entwickler geschuldet ist, dass mich die Navigation bei der Auffahrt zur vierspurigen Schnellstraße fast immer in den Gegenverkehr lotst? Ich weiß es nicht. Aber weicht man von der vorgegeben Route ab, dauert es oft eine kleine Ewigkeit, bis Anna endlich reagiert und die neue Pseudo-Ideal-Route markiert, die leider nicht immer den schnellsten

In Rennen sind die Drivatare oft fordernde Konkurrenten. Bei der freien Fahrt stellt sich die KI dagegen oft ziemlich dumm an.
und kürzesten Weg darstellt. Manchmal scheint die Gute sogar von Selbstzweifeln geplagt zu sein und faselt plötzlich etwas von „Bitte wenden“ oder „Route wird neu berechnet“, obwohl alles in bester Ordnung ist und ich eigentlich auf Kurs bin.

Klone hinterm Steuer

Ein Glück, dass die Drivatare in den Veranstaltungen deutlich cleverer agieren als in der freien Fahrt. Je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad erweisen sie sich trotz oder wegen der besagten Gummiband-Tendenzen als würdige Konkurrenten, mit denen man sich packende Duelle liefern kann. Dabei geht es mit vielen Schubsern und Remplern ganz schön hart zur Sache. Und im Gegensatz zum Vorgänger liefert man nicht länger nur ein kosmetisches Schadensmodell, sondern kann auch physikalische Auswirkungen nach zu heftigen Kollisionen aktivieren. Viel erwarten sollte man allerdings nicht: Ein Großteil der Karosserie bleibt intakt, es gibt kaum abfallende Teile und die Verformungen sowie Kratzer – allen voran die seltsamen Risse in der Windschutzscheibe – sehen nicht gerade realistisch aus. Die Konsequenzen für die Fahrphysik beschränken sich dagegen auf ein leichtes Ziehen nach rechts oder links sowie Einbußen bei der Motorleistung; eine Schadensanzeige für konkrete Informationen gibt es nicht. Aber da Horizon keine Simulation sein will, gehen der Hang zum „Action-Racing“ sowie das schwache Schadensmodell durchaus in Ordnung und es macht Spaß, sich mit den bissigen Drivataren auseinanderzusetzen. Vor allem dann, wenn es sich dabei um KI-Fahrer handelt, die auf dem Fahrstil von Freunden basieren. Offenbar durfte Playground Games die aus Forza Motorsport 5 gewonnenen Daten nutzen und auf Horizon 2 übertragen – wie ist es sonst zu erklären, dass ich schon Fahrern begegne, die bisher ausschließlich in der Simulation von Turn 10 ihre Runden gedreht haben?

Wer unbedingt auch ohne Tuning die 1000-PS-Marke sprengen will, wird ebenfalls im Fuhrpark fündig.
Allerdings fällt auf, dass man wohl möglichst oft Bekannten beim freien Cruisen über den Weg laufen soll. Das führt dann dazu, dass ich z.B. dem Drivatar von Mathias in einem Golf begegne, zwei Straßen weiter fahre und er mir plötzlich in einem fetten Lambo entgegen kommt. Und noch ein weiterer Punkt nagt an der Illusion einer realen Welt: Hinter jedem Steuer sitzt immer der gleiche Fahrer, denn es gibt lediglich ein Standard-Modell für alle Drivatare. Hier wäre ein Editor eine willkommene Bereicherung, um sich eigene, individuelle Fahrer zu basteln anstatt nur Klone geboten zu bekommen. Immerhin lassen sich die Drivatar-Namen über den Autos optional ausblenden, was gleichzeitig auch die Übersicht verbessert.

Klick? Ja. Aufnahme? Nein.

Selbstverständlich stehen die Wagen auch gerne Modell für den Fotomodus mit seinen zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten und Bildeffekten – selbst optischer Schaden lässt sich für das Shooting auf Knopfdruck zurückstellen, damit sich die Akteure von ihrer Schokoladenseite präsentieren. Wer will, darf auch wieder eigene Designs und Lackierungen basteln und diese auch mit anderen Spielern tauschen. Allerdings hat man die Vorlagen wohl direkt von der 360 übernommen und so wirken vor allem fertige Aufkleber und Schriftzüge auf dem gestochen scharfen Lack erschreckend grob und verpixelt. Wer bereits für Forza Motorsport 5 viel Arbeit in die Kreation von Kunstwerken gesteckt hat, wird sich zudem darüber ärgern, dass man im Gegensatz zum Vorgänger seine eigenen Designs nicht länger in den Horizon-Ableger importieren kann. Noch schlimmer erwischt es Nachwuchs-Regisseure: Die Replays verfügen weder über eine ordentliche TV-Inszenierung noch lassen sie sich speichern oder zu eigenen Clips weiter verarbeiten – auch das war im Vorgänger noch möglich, wenn auch nur auf 30 Sekunden begrenzt. Immerhin werden vom Spiel automatisch sporadische Highlight-Clips gespeichert und für die Upload-App bereit gestellt.

Abgespeckte Motorenklänge

Zudem ist es bedauerlich, dass die Autos hier nicht mehr ganz so gut klingen wie sie aussehen: Zwar hören sich die Motoren hier immer noch besser an als in den meisten anderen Rennspielen, doch im direkten Vergleich zum Klang-Spektakel aus Forza Motorsport 5 erkennt man einen klaren Rückschritt. Es fehlt hier einfach diese gewisse Wucht,

Für einen Quickie lassen sich Drivatare jederzeit zu einem kleinen Duell herausfordern.
wenn man die Drehzahl nach oben treibt, das Dröhnen, wenn man mit einem BMW M3 über die Strecke jagt oder das bissige Schreien eines Ferrari-Aggregats, das in der Motorsport-Serie viel aggressiver und Furcht einflößender wirkt.

Vielleicht will man nur nicht, dass die Motoren dem Lizenz-Soundtrack die Show stehlen? Denn wie im Vorgänger wurde die Musikauswahl erneut vom britischen DJ und Festival-Veranstalter Rob da Bank zusammengestellt und ist ein essenzieller Teil der Horizon-Erfahrung. Hat man zunächst nur die Wahl zwischen den drei bekannten Sendern Horizon Pulse (Mainstream Pop), Horizon Bass Arena (Utz-Utz) und Horizon XS (Rock), gesellen sich später noch vier weitere Sender hinzu. Damit wächst nicht nur die Anzahl der Tracks auf knapp 150, sondern auch die musikalische Bandbreite nimmt mit flottem Drum'n'Bass, Indies verschiedener Stilrichtungen und sogar klassischer Musik von Brahms bis Wagner deutlich zu. Die Schattenseite: Konnte ich mir im Vorgänger nahezu jeden Song gut anhören, gibt es hier einige Kandidaten, die meine Gehörgänge nicht ertragen wollen. In diesen Momenten vermisse ich die Möglichkeit, individuelle Playlisten anzulegen und damit bestimmte Tracks aus dem Radio zu verbannen. So bleibt mir als Alternative lediglich ein Senderwechsel oder eben der Verzicht auf Musik. Trotzdem hat da Bank auch für das zweite Horizon-Festival wieder ein insgesamt gutes Song-Paket geschnürt.    

Spaßiges Online-Vergnügen?

Playground Games hat im Vorfeld immer wieder einen nahtlosen Übergang zwischen Solo- und Mehrspieler-Modi versprochen. Und tatsächlich funktioniert der Wechsel schnell und unkompliziert: Mit einem Klick im Pause-Menü aktiviert man den Onlinemodus und sollte man sich nicht für eine private Sitzung entscheiden, wird umgehend nach anderen Spieler oder einer laufenden Partie gesucht. Das grundlegende Konzept der Kampagne wird beibehalten und so fährt man auch hier erst gemeinsam in einer Auto-Tour zur nächsten Veranstaltung. Der nächste Ort wird jedoch ausschließlich per Abstimmung und Rennstrecken sogar nur per Zufall bestimmt. Man bekommt im Rahmen der Abstimmung anhand von Icons lediglich Hinweise darauf, welche Renntypen am jeweiligen Schauplatz geboten werden. Neben Standard-Events auf Rund- oder A-B-Kursen kommen bei Mehrspieler-Meisterschaften auch wieder die Katz-und-Maus-Partymodi zum Einsatz. So wird bei „König“ der Fahrer mit dem Kronen-Icon in einer Arena gejagt – wer sie am längsten halten kann, gewinnt die Runde. Bei „Infiziert“ ist das Gegenteil der Fall, müssen der Kontakt zu infizierten Autos so lange wie möglich gemieden werden, will man nicht angesteckt werden. Ja, das alles macht Spaß – aber trotzdem hätte ich mir mehr Kontrolle und individuelle Auswahlmöglichkeiten beim Aufsetzen und der Teilnahme an Online-Sitzungen gewünscht.

Im gelungenen Fuhrpark dürfte für jeden etwas dabei sein...
Eine kleine Warnung an alle, die wie ich bei Solofahrten vornehmlich mit dem vollen Schadensmodell unterwegs sind: Schaltet es ab, bevor ihr euch in Mehrspieler-Duelle stürzt! Denn nicht nur in den Spaß-Modi, sondern auch den normalen Rennen wird hier gerempelt, was das Zeug hält. Ich habe bei meinem ersten Ausflug auf die Online-Pisten mein blaues Wunder erlebt, als ich mit vollem Schaden eine Runde „König“ überstehen musste und innerhalb weniger Sekunden in einem Wrack saß, mit dem ich kaum noch vorwärts fahren, geschweige denn lenken konnte. Nein, so vergeht einem schnell die Freude an den Online-Duellen, die zudem oft unter spürbaren Lags leiden. Zwar ist die Online-Performance keine totale Katastrophe mit hüpfenden oder fliegenden Autos, aber ich hatte auch keine einzige Partie, in der es wirklich rund lief. Genau wie bei Forza Motorsport 5 konzentriere ich mich deshalb auch hier lieber auf die asynchronen, aber extrem motivierenden Rivalen-Duelle um Bestzeiten sowie Geschwindigkeiten bei Blitzern und Tempozonen.

Stil wertvoller als Siege

Klasse dagegen, dass ein guter Fahrstil und der Verzicht auf Hilfen auch in den Mehrspieler-Modi berücksichtigt wird. Denn für den Gewinn der Meisterschaften zählen nicht in erster Linie Siege, sondern die erhaltenen Erfahrungspunkte, die eben auch durch eine sauberer Fahrlinie, Windschatten, Drifts sowie anderen erfolgreichen Fahrmanövern steigen. So konnte ich z.B. den einen oder anderen Gesamtsieg feiern, obwohl ich nur eins der vier Events pro Meisterschaft für mich entscheiden konnte. Lokalen Mehrspieler-Duellen erteilen die Entwickler leider erneut eine Absage: Es werden weder Rennen am geteilten Bildschirm noch eine System-Link-Unterstützung zum Rasen im lokalen Netzwerk geboten.

Fazit

Die Faszination des Vorgängers kann Forza Horizon 2 nicht mehr entfachen. Trotzdem ist der rasante Trip durch Südeuropa eine würdige und gelungene Fortsetzung, die vor allem mit einem fantastischen Fahrgefühl der detaillierten Boliden, zahlreichen Veranstaltungen, einer grandiosen Kulisse inklusive Wetterwechseln sowie einer schier grenzenlosen Freiheit begeistert. Nicht zu vergessen der stilistisch breit gefächerte Soundtrack, der den Festival-Rahmen des Spiels gut einfängt. Allerdings mangelt es den mediterranen Landschaften Frankreichs und Italiens an Abwechslung und Flair – hier hatte das virtuelle Colorado des Vorgängers mehr zu bieten. Zudem sollte man nicht nur stupide die viel zu kurzen und mit der Zeit recht eintönigen Karriere-Rennen abklappern, sondern sich auch nach den zahlreichen Herausforderungen abseits der Meisterschaften umsehen, um selbst für die Abwechslung zu sorgen, die der Karriere mangels Modi manchmal fehlt. Wer diesen Ratschlag beherzigt, wird trotz kleiner Schwächen wie den etwas dünnen Motorenklängen, dem enttäuschenden Schadensmodell oder der schwankenden Drivatar-KI sehr viel Freude an Forza Horizon 2 haben.

(Die Xbox 360-Fassung lag uns noch nicht zum Test vor, Anm. d. Red.)

Pro

große, überwiegend barrierefreie Spielwelt
fantastische Kulisse (inkl. Tag-/Nachtwechsel)
klasse Fahrphysik mit idealem Kompromiss zwischen Anspruch und Zugänglichkeit
zahlreiche Veranstaltungen & Herausforderungen
umfangreiche Lackierungs- und Designmöglichkeiten...
(optionale) Rückspulfunktion...
großartiger Lizenz-Fuhrpark
volles Schadensmodell...
Setup-Einstellungen möglich...
zahlreiche Tuning-Optionen
aufwändig modellierte Boliden
diverse Fahrhilfen zuschaltbar
Auto-Clubs mit bis zu 1000 Mitgliedern möglich
gelungener Soundtrack und gute Radio-Moderatoren...
gute Motorenklänge...
motivierendes Punkte-/Kombosystem im Stil von PGR
detailverliebte Cockpitansicht
Navigationssystem lässt sich einfach per Sprache bedienen (Kinect)
freischaltbare Perks
viele zerstörbare Objekte
gelungene Mischung aus Straßen- und Offroad-Rennen
(optionales) Schnellreisesystem
simples Umschalten zwischen Online- und Offline-Modus
faire Prämienverteilung und Glücksgewinne
toller Fotomodus
motivierende Rivalen-Duelle
Online-Events für bis zu zwölf Spieler
Absage an Mikrotransaktionen

Kontra

überwiegend (zu) kurze Rennen
nur fünf Schaurennen
keine Erstellung eigener Routen möglich
KI zeigt Tendenzen zum Gummiband
...aber kein Importieren vom FM5-Designs möglich
...die gleichzeitig die KI verlangsamt
Erstellung eigener Video-Clips nicht mehr möglich
...mit durchschnittlicher Umsetzung
...aber nicht wirklich nötig.
keine Blitzer und Tempozonen im Rahmen der Auto-Tour
vereinzelte Einbrüche der Bildrate in freier Fahrt
mitunter heftige KI-Aussetzer (in freier Fahrt)
man vermisst weitere Spielmodi (z.B. Drift-Wettbewerbe oder Knockout)
...aber keine eigenen Playlisten möglich
...aber Rückschritt im Vergleich zu Forza Motorsport 5
vereinzelte Grafikfehler (Pop-ups, Flackerschatten)
Regionen ähneln sich recht stark
z.T. fragwürdige Routen und langsame Reaktionszeiten des Navigationssystems
grob aufgelöste Muster und Aufkleber für Lackierungen
wenige Streckenvariationen innerhalb der Meisterschaften
Kommentare wiederholen sich häufig
Zerstörung regeneriert sich jede Runde
lahme Parkplatztreffen ohne ForzaVista
vereinzelte Abstürze (Freezes)
lag-anfällige Online-Rennen
Avatare / Fahrer sehen alle gleich aus
Mehrspieler-Events nur zufällig oder per Abstimmung
keine Splitscreen-Rennen oder LAN-Unterstützung
Autos lassen sich nicht verkaufen

Wertung

XboxOne

Die Faszination des Vorgängers kann der Roadtrip durch Südeuropa nicht entfachen. Trotzdem steht Forza Horizon 2 für puren Fahrspaß und ist ein herrliches Erlebnis für alle, die gerne abseits realer Pisten Gas geben wollen!

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