Test: Outcast - Second Contact (Action-Adventure)

von Jörg Luibl





FAZIT



Outcast - Second Contact ist das beste Beispiel dafür, wie schlecht manche Spiele altern. Das Abenteuer, das mich 1999 noch so fasziniert hat, in dem ich mich wie ein Entdecker, Sprachforscher und Held gefühlt habe, sorgt heute in seiner modernisierten Neuauflage für komplette Ernüchterung. Das liegt nicht nur daran, dass die visuelle Magie der Voxel und damit das grafische Charakteristikum verflogen ist, sondern vor allem daran, dass die Spielmechanik im Zeitalter offener Welten mit Rollenspielflair so schrecklich veraltet ist. Obwohl Appeal erklärte, nahezu alles verbessert zu haben, fühlt sich nichts wirklich gut an: Steuerung und Kamera sind träge, das automatische Speichern ist verbuggt, der Kampf ist angesichts der dämlichen KI eher ein Moorhuhnschießen, die Dialoge nerven ebenso wie Cutters Sprüche und die meisten Quests inszenieren gewöhnliches Holen und Bringen. Ja, das Spiel sieht ansehnlich aus. Ja, das Fremdartige wird über die Sprache immer noch spürbar. Und ja, es gibt noch einige nostalgische Déjà-vus. Aber hinzu kommt, dass die Entwickler die außerirdische Parallelwelt über viel zu viele Informationen und Automatismen sowie überflüssige Statistiken aufgeplustert haben. Angeblich wollten sie für mehr Transparenz bei neuen Spielern sorgen, aber letztlich wurde Adelpha damit noch weiter entzaubert. Gerade durch das Angleichen an aktuelle Bedürfnisse wird das ehemals exotische Spielerlebnis nur gewöhnlicher. Genau die andere Richtung hin zu mehr Rätselhaftigkeit und weniger, dafür anspruchsvolleren Kämpfen wäre die bessere Designstrategie gewesen. Hätte man diesen Klassiker mal besser in Frieden ruhen lassen.
Entwickler:
Publisher: Bigben Interactive
Release:
14.11.2017
14.11.2017
14.11.2017
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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Vergleichbare Spiele

WERTUNG



PC

„Outcast - Second Contact ist das beste Beispiel dafür, wie schlecht manche Spiele altern. Hätte man diesen Klassiker mal besser in Frieden ruhen lassen.”

Wertung: 50%

PlayStation 4

„Outcast - Second Contact ist das beste Beispiel dafür, wie schlecht manche Spiele altern. Hätte man diesen Klassiker mal besser in Frieden ruhen lassen.”

Wertung: 50%

Xbox One

„Outcast - Second Contact ist das beste Beispiel dafür, wie schlecht manche Spiele altern. Hätte man diesen Klassiker mal besser in Frieden ruhen lassen.”

Wertung: 50%

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Kommentare

Kirk22 schrieb am
Hab die Schnauze endgültig voll! Appael hat es doch tatsächlich geschafft, den Achondar-Bug mit ins Remake zu nehmen. Konnte man sich im Original wenigstens noch aus dem Gehege rauscheaten, ist das hier nicht möglich, wodurch ich nicht mehr weiterkomme. :evil: Das Fans so etwas noch verteidigen, ist mir unverständlich.
Jörg Luibl schrieb am
Wir haben neben der Prozentwertung auch eine Schulnote - die lautet "Ausreichend" bei Outcast. Damit drücken wir unsere Ernüchterung aus, das ist aber noch kein kompletter Verriss wie bei "Mangelhaft" oder "Ungenügend". Dass die Wahrnehmung eine andere ist, ist schon klar, aber wir arbeiten seit Jahren daran, die Wertungsskala auch im mittleren Bereich zu füllen.
Über Bord werfen wollen wir die spielkulturell dämlichen Zahlen aus spielepolitischen Gründen nicht, denn ohne diese Wertung verlieren wir sofort Relevanz. Wir stehen in der Tradition klassischer Spielemagazine und würden als reines Feuilleton untergehen. Und so lange sich Publisher auf eben diese und Metacritic berufen, wenn sie auch fragwürdiges Spieldesign oder Mikrotransaktionen rechtfertigen, wäre es doch schade, wenn gerade wir mit unserer kritischen Haltung und tendenziell weniger Prozenten nicht mit in der Verlosung wären.
-svega- schrieb am
4P|T@xtchef hat geschrieben: ?23.11.2017 10:00
-svega- hat geschrieben: ?23.11.2017 00:11 Letztendlich geht es doch um den Unterschied zwischen Sätzen wie "Warum ernüchtert die Neuauflage des Klassikers?" und "Warum ernüchtert "mich persönlich" die Neuauflage des Klassikers?".
Ich versuch es nochmal: Es gibt da keinen Unterschied. Deine Beispielsätze sind identisch, wenn man ohnehin subjektiv arbeitet. Und "persönlich" ist dann ein überflüssiges Füllwort, das ich bei Korrekturen sofort streiche, denn jeder unserer Tester schreibt aus seiner Perspektive - manchmal auch in Ich-Form. Wer anderes als er selbst könnte da also etwas gut oder schlecht finden? Und das Beste ist doch: Diese sehr ehrliche Form der Kritik versteckt sich gar nicht erst hinter einer postulierten Allgemeingültigkeit, die einem "objektive" Tests mit ihrer unpersönlichen Art vorgaukeln. Wir erheben gar keinen Anspruch auf irgendeine Wahrheit, wir haben nur Meinungen. Und die darf man gerne kritisieren!;)
Dagegen sage ich auch nichts. In der Regel schätze ich deshalb eure Rezensionen ja auch .
Allerdings in Kombination mit einer 50% Bewertung, die auf der Mathematik Eurer Bewertungsphilosophie basiert, ist meiner Meinung nach die Gesamtkritik nicht mehr nur einfach eine diskussionswürdige, subjektive Meinungsäußerung.
Da ändert der Hinweis eures Moderators, dass 50% rein mathematisch "Durchschnittlich" bedeutet auch nichts dran, denn das Gros der Computerspieler versteht unter 50% ein "Miserabel". Das wird im Fall Outcast Remake dem Spiel nicht wirklich gerecht.
Wäre es mit Blick auf die begrüßenswerte Subjektivität nicht auch eine Überlegung wert, das Prozentbewertungsystem über Bord zu werfen und durch ein "sehr Gut-Gut-Durchschnittlich-Mangelhaft" oder ähnliches zu ersetzen?
Dann würde Durchschnittlich auch wieder Durchschnittlich bedeuten.
UluKay schrieb am
Ich gehöre auch zu den Outcast Veteranen. (Bin 60 ) Für mich war es eine schöne Reise in die Vergangenheit. (Konto leergeräumt um mir einen Pentium 450 zu leisten :-). Klar kann es gegen aktuelle Spiele nicht ankommen. Aber es hat Charme. Und das vemisse ich bei aktuellen Spielen schon des öfteren. Ich hab es schon deshalb zum Vollpreis gekauft, damit die sympatischen Entwickler vielleicht irgendwann wirklich die Chance bekommen ein Outcast 2 zu machen.
Jörg Luibl schrieb am
Ja, das sollte auch nicht so sein. Wir geloben Besserung.
schrieb am