Vorschau: Metal Gear Survive (Action-Adventure)

von Michael Krosta





AUSBLICK



Eigentlich beinhaltet Metal Gear: Survive so ziemlich alles, was ich an der aktuellen Spielewelt verabscheue: Sammelwahn, Crafting-Zwang und Mikrotransaktionen! Hinzu kommt, dass es mit dem klassischen Schleichansatz der Reihe nur noch sehr wenig gemeinsam hat, obwohl es inhaltlich mit seiner lächerlichen Wurmloch-Geschichte an Ground Zeroes anknüpft und auch technisch auf Metal Gear Solid V basiert. Privat hätte ich den Ableger schon allein aufgrund der mühsamen Nahrungssuche und dem penetranten Magenknurren nach den ersten 15 Minuten enttäuscht abgebrochen und nie wieder angefasst. Doch im Rahmen der mehrstündigen Anspiel-Session stellte sich nach dem zähen Einstieg dank zunehmend besserer Ausrüstung tatsächlich noch eine gewisse Erkundungslust mit gelungenen Spannungsmomenten ein, wenn man sich orientierungslos durch den toxischen Nebel schlägt, Wurmloch-Transporter im Tower-Defense-Stil vor anrückenden Gegnerwellen verteidigt oder eine verletzte Zielperson evakuiert. Trotzdem ist der Metal-Gear-Fan in mir extrem enttäuscht von der Ausrichtung, die Konami mit diesem Ableger verfolgt. Der Spieler in mir ist dagegen positiv überrascht, wie viel Tiefe und Anspruch in Survive steckt. Wer Überlebens-Simulationen mit einem gewissen Fantasy-/Arcade-Einschlag und Basis-Management etwas abgewinnen kann, könnte hier vielleicht ähnlich gut unterhalten werden wie Schnetzel-Freunde mit dem Action-Ableger Metal Gear Rising. Wer aber auf eine Fortsetzung der Saga mit einer packenden Geschichte hofft, dürfte hier den Untergang der Marke Metal Gear wittern.  

Einschätzung: befriedigend
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Lesertests

Kommentare

$tranger schrieb am
Mein Interesse am Spiel geht gegen -5
Dr.Khaos schrieb am
Ich hab es übers Wochenende in der open Beta gespielt und muss sagen, dass man schon merkt das Kojima nicht mehr da ist.
Das Menu ist unübersichtlich, Grafik ist mit verlaub etwas veraltet oder wirkt zumindest sehr stumpf. Steuerung war wohl von der Priorität der letzte Punkt. An und für sich ein schlechter Konsolenport. Auf den FPS-Kram und sowas will ich nicht weiter eingehen.
Das Spielsystem ist konfus und ich hab leider auch keine Ahnung wen man damit bedienen will. Den Metal Gear fan wird es nicht gefallen weil es eben abgesehen vom Namen keines ist und wer auf Survival-Crafting Spiele steht befindet sich in einem übersättigtem Markt der genug Auswahl bietet. Es wirkt so als hätte Konami noch Assets aus den alten Spielen übrig gehabt und will diese nun verbraten und möchte möglichst auf den "Survival Zug" aufspringen. Der ist leider nicht mehr am Bahnhof und schon eine Station weiter.
Trotz allem wird dieses Spiel seine Lücke finden. Wenn man sich die Bewertungen auf Steam ansieht (größtenteils negativ) sieht man schon eine gewisse Gruppe von Leuten die bereit sind das Spiel trotz seiner Makel bis aufs Letzte zu verteidigen.
Gamer Eddy schrieb am
@Michael Krosta
Willst du dir das wirklich antun und dieses Spiel testen?
Mir blutet immernoch das Herz was Konami aus der Marke machen will.
Gesichtselfmeter schrieb am
Ich hab die Beta gestern mal 2 Stunden angezockt und finds richtig richtig gut. Ich stehe z.B. auch auf Don't Starve und MGSV ist vom Gameplay her in meiner Top 3 dieser Gen. Dann nur 40,-? - passt.
Rabidgames schrieb am
Wenn Koop mal funktioniert und nicht immer abbricht, so dass man mal einen Level beenden kann, mag es ja ganz spaßig sein.
Das Grundprinzip - sammeln-überleben-craften-sammeln-etc. spricht mich durchaus an, aber das gesamte Spiel wirkt halt wie ein Arcade-DLC von MGS5. Außerdem muss sich zeigen, ob die Mikrotransaktionen entscheidend sind (sprich, ohne wird es endloses Grinden) und warum zur Hölle das Teil auch im Singleplayer always-online ist.
Von daher denke ich, dass das Spiel mir nicht mehr als einen Zehner wert sein dürfte.
schrieb am