von Julian Dasgupta,

Ubisoft: Umsatz- & Gewinnanstieg

Ubisoft (Unternehmen) von Ubisoft
Ubisoft (Unternehmen) von Ubisoft - Bildquelle: Ubisoft


Ubisoft hat den Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr veröffentlicht, das Ergebnis dürfte die Anteilhaber erfreuen. Der Umsatz des Publishers konnte um 24 Prozent auf 680,1 Mio. Euro gesteigert werden. Damit liegt man deutlich über dem allgemeinen Wachstum des Marktes (5 Prozent). Der Nettogewinn stieg ebenfalls deutlich von 11,9 Mio. Euro im vorherigen fiskalen Jahr auf nun 40,6 Mio. Euro.



Deutlich mehr investierten die Franzosen in die Entwicklungsabteilung: waren es im Vorjahr 170,4 Mio., so flossen in diesem Jahr 233 Mio. Euro in den R&D-Bereich. 181 Mio. Euro wurden für Marketing, Verkauf und allgemeine Verwaltungskosten ausgegeben - etwas weniger als im Jahr zuvor (187,2 Mio.) Aus dem Finanzbericht geht auch hervor, dass Ubisoft insgesamt 25 Mio. Euro für den Erwerb der Far Cry- und Driver-Marken ausgab. Erstere hatte man den Entwicklern, Crytek, abgekauft. Diese hatten, noch im Besitz der Rechte, auch an den von Ubisoft getätigten Konsolenversionen des Shooters mitverdient. Für Driver wurde hingegen Geld an Atari überwiesen, die in der Vergangenheit auch andere Marken wie Stuntman abgetreten hatten.



Die Franzosen gehen optimistisch ins laufende Geschäftsjahr, das wohl das "beste Software-Line-Up in der Geschichte des Unternehmens" sehen dürfte. Sieben neue Auskopplungen etablierter Serien wie Brothers in Arms, Splinter Cell oder Rayman, sechs völlig neue Marken (u.a. Assassin's Creed, Tom Clancy's Endwar) sowie vier Lizenztitel (u.a. Beowulf) versprechen anhaltend gute Verkäufe. Dabei setzt der Konzern auch verstärkt auf Spiele für DS und Wii im Casual-Bereich. Derzeit erwartet man einen Umsatz von 800 Mio. Euro, die operativen Einnahmen sollen mindestens bei 64 Mio. Euro liegen.



Dabei soll auch die Qualität der Titel steigen. Zwar hatte Ubisoft als erster Dritthersteller frühzeitig auf den Erfolg der Wii gesetzt, muss nun aber auch eingestehen, dass Wunsch, sich ein Stück des Kuchens zu sichern, auch in der Veröffentlichung eher unterdurchschnittlicher Software resultierte. Man habe Fehler gemacht, heißt es, und bezieht sich wohl auf einen Titel wie Far Cry: Vengeance - allerdings gelobt der Publisher auch Besserung und will derartige Unterfangen bei künftigen Wii-Produktionen vermeiden.



Nicht wirklich zufrieden scheint man mit den Verkäufen der Xbox 360 und der PlayStation 3 sein. Microsoft und Sony sollten mal über Preissenkungen nachdenken, um den Absatz ihrer Konsolen anzukurbeln, lässt Alain Corre verlauten. Viel hänge dabei vom nächsten Weihnachtsgeschäft ab. Die Frage, ob die Wii es in den Massenmarkt schaffen könne, stelle sich nicht - vielmehr gehe es darum, ob auch die beiden anderen Konsolen den Sprung schaffen oder weiterhin nur die bisherige Nische abdecken werden.

Quelle: Fiscal Report Ubisoft

Kommentare

Nerix schrieb am
Blasebalken hat geschrieben:Ihr woll mir doch nicht weismachen, dass Spiele für 360 oder PS3 anspruchsvoller seien, nur weil geballert wird...
Das hat auch niemand behauptet, würde sogar fast eher das Gegenteil annehmen ;)
Blasebalken hat geschrieben: Ist doch nichts anderes als die Minispiele auf dem Wii, nur halt auf eine andere Teil der Spieler gerichtet!
Nunja, etwas Anderes schon, was aber natürlich nicht heißt, dass es damit schlechter ist. Einfach eine andere Zielgruppe, wie Du richtig sagst.
Blasebalken hat geschrieben: Und wie ist man bitte ein "richtiger" Gamer? Wenn man den ganzen Tag nach neuer Grafik giert oder virtuelle Gegner abballert?
Zugegebenermaßen war der Begriff "richtiger" Gamer ein wenig unglücklich. Damit meine ich (wie oben in anderern Posts schon erwähnt), nicht nur Gelegenheitsspieler, die ab und an mit ein paar Freunden z.B. Wii-Sports oder Singstar (um mal ein PS-Spiel zu nehmen) spielen, sondern Gamer, die sich regelmäßig Spiele besorgen und halt auch häufiger Singleplayerspiele spielen (und vielleicht einen insgesamt größeren Zeitaufwand für ihr Hobby betreiben).
Blasebalken hat geschrieben: Und ich glaube kaum, dass ein "richtiger" Hardcore-Gamer wirklich so viele Spiele kauft, weil doch sowieso knapp 80% der Spiele großer Mist sind.
Hmm, aber definitiv um einiges mehr, als diese oben definierten Gelegenheitsspieler.
Blasebalken hat geschrieben: Und auch wenn "Casual Gamer" nur nen paar Spiele kaufen würde, so reicht doch schon die pure Masse aus, damit das Spiel erfolgreich wird...
Genau das wollte ich ja damit ausdrücken. Ich habe nicht behauptet, dass der Wii keine erfolgreichen Spiele produziert, sonder vielmehr, dass ein Großteil dieser neu produzierten Spiele halt eher in diese "Casual-Game" Ecke gehen wird und somit eine Zielgruppe anspricht, die sich nicht unbedingt als Hobbygamer bezeichnen würde (und diese Leute tummeln sich wohl hier im Forum hauptsächlich).
Blasebalken schrieb am
Ihr woll mir doch nicht weismachen, dass Spiele für 360 oder PS3 anspruchsvoller seien, nur weil geballert wird...
Ist doch nichts anderes als die Minispiele auf dem Wii, nur halt auf eine andere Teil der Spieler gerichtet!
Und wie ist man bitte ein "richtiger" Gamer? Wenn man den ganzen Tag nach neuer Grafik giert oder virtuelle Gegner abballert?
Und ich glaube kaum, dass ein "richtiger" Hardcore-Gamer wirklich so viele Spiele kauft, weil doch sowieso knapp 80% der Spiele großer Mist sind.
Und auch wenn "Casual Gamer" nur nen paar Spiele kaufen würde, so reicht doch schon die pure Masse aus, damit das Spiel erfolgreich wird...
Nerix schrieb am
Kajetan hat geschrieben:
Anticlimaxx hat geschrieben: Wo die Publisher (siehe Ubi und angedachte "Casual-Game-Abteilung") eventuell hinsteuern, ist abzusehen...
Du sagst es ja selber ... hin zu den lukrativeren Casual-Spielen. Dorthin, wo künftig das größte Geld zu machen ist.
Richtig, und diese "Minispiele" sind sicherlich nicht unbedingt das Genre, welches das Interesse der meisten "richtigen" Gamer weckt. Marktwirtschaftlich also durchaus sinnvoll, allerdings nicht unbedingt für die meisten hier Schreibenden attraktiv. (es gibt sicherlich auch "richtige" Games, allerdings wird das meiste der angekündigten Softwareflut wohl eher aus diesem Casual Bereich sein)
Kajetan schrieb am
Anticlimaxx hat geschrieben: Wo die Publisher (siehe Ubi und angedachte "Casual-Game-Abteilung") eventuell hinsteuern, ist abzusehen...
Du sagst es ja selber ... hin zu den lukrativeren Casual-Spielen. Dorthin, wo künftig das größte Geld zu machen ist.
johndoe-freename-869872 schrieb am
Du musst mir nicht erklären das Ubisoft ganz klar den Regeln des Turbokapitalismusses folgt... ;)
Viele Fragen waren auch rein rhetorischer Natur. :mrgreen:
Man sollte aber eines im Auge behalten, nämlich die Tie-Ratio; nämlich wieviele Spiele durchschnittlich pro Konsole gekauft werden. Hier liegt die 360 noch immer voran.
Denn was nützt es dem Publisher wenn es 10 Millionen Wii-Konsolen als installierte Hardwarebasis gibt, wenn davon 8 Millionen von Omas und Hausfrauen gekauft wurde ("die erweiterte Zielgruppe" eben) welche eben nicht jedes Monat ein neues Spiel kauft, sondern vielleich 3 im Jahr, wenn es hoch kommt?
Ich denke man kann, ohne sich sonderlich weit aus dem Fenster zu lehnen sagen, dass der "traditionelle Gamer" (PS3, 360) mehr Spiele kauft, als die sagenumwobene neue Zielgruppe.
Der "traditionelle Gamer" betreibt dies als sein Hobby, viele "Casual Gamer" kaufen sich das Ding, und spielen im gesamten Konsolenzyklus 5 Spiele.
Ich will nicht wissen wieviele PS2-Konsolen in Europa rein mit Singstar-Titeln bespielt werden...
In Japan hat sich Zelda am Wii bisher 450.000 mal verkauft. Wii Sports und Wii Play hingegen zusammen fast 3.000.000 mal.
Hier zeicnet sich imho ein gewisser Trend ab, nämlich dass auf dem Wii "Minnispiele" einfach lukrativer sind und besser laufen.
Wo die Publisher (siehe Ubi und angedachte "Casual-Game-Abteilung") eventuell hinsteuern, ist abzusehen...
schrieb am