von Julian Dasgupta,

Brash: Ein Post Mortem

2007 war Brash Entertainment mit viel Tamtam auf die Spielebühne getreten und verkündete fesch sein auf Filmlizenzen basierendes Geschäftsmodell. Know-How aus Hollywood und das Verständnis der Abläufe sollten in brauchbaren Umsetzungen resultieren - Lizenzmüll wollte man vermeiden.

Das Ergebnis ist bekannt: Ein Jahr und drei mittelmäßige bis schlechte Spiele später hat es Brash bereits wieder zerlegt. Ben Fritz, der Motor hinter Varietys Spieleblog, hat nun für das Muttermagazin einen Rückblick auf das kurze Leben des Unternehmens verfasst und nennt dabei einige Gründe für dessen Scheitern.

So hätten der Geschäftsführer Brashs, Mitch Davis, sowie die anderen Mitglieder des Aufsichtsrats keinerlei Erfahrung in Sachen Spieleproduktion gehabt. Deren Untergebene hätten zwar mehr Expertise gehabt, wären allerdings nicht miteinander klargekommen. Davis habe zudem die meiste Zeit in New York verbracht und das Tagesgeschäft anderen überlassen.

Brash, so Fritz, habe sich auf eine äußerst unglückliche Vereinbarung mit Fox eingelassen: Für die Rechte an Nachts im Museum 2 habe man sich verpflichtet, Versoftungen zu Jumper, Alvin und die Chipmunks und Space Chimps abzuliefern. Jumper und Space Chimps seien völlig gefloppt, Alvin habe sich zumindest in den USA noch ordentlich verkauft - sei aber dennoch ein Verlustbringer gewesen.

Mit dem qualitativ eher schlechten Trio habe Brash binnen kürzester Zeit den eigenen Ruf torpediert. Andere Studios wollten nicht mehr mit Brash assoziiert werden, auch die Geldgeber dürften nervös geworden sein. Der Großteil des vollmundig versprochenen Startkapitals von 400 Mio. Dollar habe letztendlich sowieso nur aus Zusagen bestanden, der Einbruch des Kreditmarkts besiegelte schließlich das Ende des Geldflusses. Insgesamt habe Brash zu Lebzeiten dennoch knapp 100 Mio. Dollar "verbrannt", führt Fritz weiter aus.

Während man mit den drei genannten Titel mit der ursprünglichen Absicht brach, kein Spiel mit einer Produktionszeit von weniger als 15 Monaten zu entwickeln, habe Brash mit Saw, Nachts im Museum 2 und Superman (Gerüchten zufolge bei Factor 5) Titel mit längerer Produktionszeit und besserer Qualität in der Pipeline gehabt. Unklar ist nun, was aus jenen Projekten werden wird.


Kommentare

asyncron schrieb am
die spiele waren eine katastrophe... ich traure denen nicht nach. schade um die leute die geld für spiele ausgeben, die dann schlecht sind. drum immer die tests abwarten (wobei ich sagen muss, 4p hat beim nfs underground ein bisschen übertrieben. das spiel ist zwar kein brecher, es ruckelt und ist unausgereift. aber meiner meinung wären 75 punkte drin gewesen)
schrieb am