Lesertest von Ponte
Nach Stealth Spielen wie Splinter Cell (gutes Gameplay) und Metal Gear Solid (gute Inszenierung) war ich sehr skeptisch ob Batman:AA seinen rechtmäßigen Platz in diesem sehr rar gesäten Genre findet. Denn eigentlich ist es weder so taktisch wie Sam Fisher?s Einsätze, noch so spannend wie Kojimas Meisterwerke. Dachte ich.
Im Endeffekt behielt ich dann auch recht ? AA ist tatsächlich weder Fisch noch Fleisch. Es ist irgendwas zwischendrinnen, das ist aber nicht negativ zu sehen, das Spiel hat viele Vorzüge die ich zu Beginn nicht bedacht hatte!
Die Story ist gut, wenngleich gegen Ende alles irgendwie ausbleicht oder fragwürdig wird. Die vielen Charakterdaten lassen einen tief in die Welt eintauchen und sind sehr gut in Szene gesetzt.
Die Grafik reisst einen nicht wirklich vom Hocker, vor allem die Matschtexturen waren ein kleiner Störfaktor. Ganz im Gegensatz zur Lokalisierung, die ist sowohl in Deutsch - aber besonders in Englisch - sehr gut gelungen.
Lediglich der Soundtrack hätte besser sein können, er trällert zwar meistens schön vor sich hin, aber etwas mehr Epik passend zum Gameplay hätte ich mir schon gewünscht.
Auf den ersten Blick spielt sich der schwarze Ritter wie eine Mischung aus Chris Redfield und Altair ? auf der einen Seite ist die Beweglichkeit eingeschränkt und wenn mal akrobatisches Geschick gefragt ist, wirkt alles automatisiert. Das ist aber nur Vordergründig so, im Laufe des Spiels und mit wachsender Anzahl der Gadgets werden einem die spielerischen Möglichkeiten erweitert.
Ein weiterer besonderer Vorzug ist die herrliche Atmosphäre endlich einmal mit Batman auf Verbrecherjagd zu gehen! Dafür zahlt man aber auch einen hohen Preis: Vieles ist zu einfach!
Ein Tastendruck genügt und man entkommt aus brenzligen Situationen per Grapple Hook in Sicherheit, selbiges gilt wenn man aus Versehen in die Tiefe stürzt. Wieso lässt man mich hier nicht selbst zielen?
Ausserdem sind 1-2 Gegner sowohl in Stealth- wie auch in Kampfpassagen absolut keine Herausforderung, das komplette System wurde eindeutig auf eine grössere Gegneranzahl ausgelegt.
Die Nahkämpfe sind zwar simpel, machen aber trotzdem Spaß, vorwiegend weil sie richtig gut in Szene gesetzt wurden.
Erfahrenen Stealth-Akrobaten empfehle ich das Spiel in ?Schwer? zu starten, der normale Schwierigkeitsgrad ist teilweise viel zu einfach.
Die Herausforderungen machen kurzweitig Spaß, kommen aber an die selbigen aus Mirros's Edge oder Ninja Gaiden Sigma 2 nicht an, dazu ist Batman einfach etwas zu statisch.
Fakt ist, das AA ein wirklich gutes Spiel mit ein paar wenigen Schwächen geworden ist. Der Nachfolger? Ist so gut wie gekauft!
Pro
- herrliche Batman- Atmosphäre
- viele Gadgets = viele Möglichkeiten
- gut inszeniertes Kampfsystem
- Bösewichte sehr gut dargestellt
Kontra
- Gameplay könnte etwas ausgereifter sein
- Insgesamt zu einfach
Batman Arkham Asylum
