"Outlaw bis zum Schluss!"
Rockstar hat mit seinen GTA-Spielen immer wieder Maßstäbe gesetzt und gelten als Profis der Open-World-Spiele. Können sie aber auch im Wilden Westen ein einzigartiges Game schaffen, oder ist der Wilden Westen auch in Spielform genauso Kassengift, wie als Film.
Man schlüpft in die Rolle von John Marston, dieser will seinen alten Weggefährten Williamson finden und umlegen. Er tut dies um seine Frau und seinen Sohn wieder zu bekommen. Die Story wirkt zwar anfangs etwas klischeehaft und sehr bekannt, aber im späteren Spielverlauf wird die Story immer interessanter und hat ein paar unerwartete Twists.
Interessant bleibt die Story auch durch die sehr gut charakterisierten und lokalisierten Figuren. Rockstar zeigt hier wieder sein Talent, wirklich jeder Person eine eigene Persönlichkeit zu geben und jeden individuell zu gestalten.
Es wiederholt sich kein Charaktermodell und man freut sich jedes mal wenn eine Cutscene kommt und die Figuren in wunderbaren Dialogen miteinander sprechen.
Die Hauptmissionen unterscheiden sich nur geringfügig voneinander: meistens muss man sich Gegner vom Hals halten indem man sich durchballert. Aber gerade durch die Dialoge zwischen den Charakteren hat jede Mission ihren ganz eigenen Charakter.
Abgesehen von den Hauptmissionen gibt es natürlich, Rockstar-typisch, eine riesige Welt zu erkunden. Und auch hier zeigt Rockstar sein Geschick, mit relativ wenig Dingen, wunderschöne Landschaften zu erschaffen. Man wird öfters mal stehen bleiben sich die Umgebung einfach mal angucken.
In den kleinen Städten kann man natürlich auch allerlei Sachen machen: pokern, Pferde zureiten, Blackjack spielen, usw. Es gibt natürlich auch einige Läden in denen man einkaufen kann, das Problem ist nur, man benötigt eigentlich nichts. Jegliches Geld, das man beim Pokern oder Blackjack gewinnt muss man nicht ausgeben, denn entweder bekommt man die Waffen später sowieso oder man braucht die Items einfach nicht.
Eine große Stärke ist auch die lebendige Spielewelt. Öfters kommt es mal vor, das eine Frau belästigt wird oder am Straßenrand steht und Hilfe braucht. Immer wieder reiten Cowboys durch die Welt und reden miteinander oder ballern wild um sich. Bei diesen Momenten liegt es ganz am Spieler, ob er eingreift oder einfach weiterreitet.
Was das Westernflair perfekt macht, ist der Soundtrack. Wenn man über die Prärie reitet oder jemanden jagt ertönen bekannte Westernklänge und auch die gesungenen Lieder passen an den jeweiligen Stellen perfekt.
Die Schussgefechte sind sehr intensiv und machen auch Spaß, aber das Deckungssystem ist manchmal schwer zu handhaben.
Fazit:
Rockstar hat mit Red Dead Redemption ein einzigartiges Western-Abenteuer geschaffen, mit glaubwürdigen, sehr gut lokalisierten Charakteren, einer wunderschönen und lebendigen Welt und jede Menge Dinge zum Zeitvertreib. Schade ist nur, dass das Geld überflüssig ist und dadurch die Lust auf Minispiele schnell sinkt.
Pro
- gute Grafik
- schöne Open-World
- spontan Missionen
- intensive Schussgefechte
- sehr gut charakterisierte Personen...
- ... die alle ihre eigene Geschichte haben
- gute Musik
- unterhaltsame Dialoge
- lebendige Spielewelt
- Minigames (Poker, Blackjack,usw.)
- schöne Gesichtsanimationen
- interessante Story
Kontra
- unnütze Läden
- Deckungssystem manchmal schwer zu handhaben
Red Dead Redemption
