Shooter
Entwickler: Epic Games
Publisher: Microsoft
Release:
20.09.2011
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Spielinfo Bilder Videos

Durchschnittswertung

82%Gesamt
82%
80%

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Lesertest von The Antagonist

Waffenporno par excellence oder allmählich ausgelutschtes B-Movie Prinzip? Gears of War-Veteranen erwarten nicht weniger als das beste Spiel der Serie - und der Blick ins Hauptmenü sowie die Untermenüs enttäuscht nicht!

Gears of War 3 bietet nunmehr die Königsklasse an Spielmodi, Einstellungsmöglichkeiten und Statistiken. Die letzte und längste Kampagne der Trilogie setzt die Prämisse Epics fort, sich stets zu verbessern und bietet mit neuen Waffen sowie Gegnern, allen voran den Lambent, sinnvolle Akzente. Pros und Contras der Waffen sowie besondere Verhaltensweisen der Gegner erhöhen die taktische Komponente. Die Kampagne reiht serientypisch Höhepunkt an Höhepunkt an, lässt aber auch ruhige Momente zu.

Dschungel-, Wüstenlandschaften und mehr bieten abwechslungsreiche Locations, wobei die verbesserte Engine nochmals gute Dienste leistet: Top Effekte und gelungene Animationen bei fast immer stabiler Framerate und erstmals auch in 3D. Der Sound, insbesondere der Soundtrack, orientiert sich an den markanten Klängen der Vorgänger und ist dementsprechend hervorragend, wenngleich nicht innovativ.

Die KI der Mitstreiter leistet über weite Strecken gute Arbeit, hilft in Notsituationen aus, bemannt selbstständig Geschütztürme, ist treffsicher - auch bei Granatwürfen - und lässt sich erstmals an einzelne Gegner dirigieren. Ähnliches trifft auch auf die Gegner zu, obwohl es nicht selten zu unrealistischen Kämpfen auf engstem Raum kommt, in denen nicht immer optimal auf nebenstehende Gegner reagiert wird. Und dass man sorgenlos Granaten in ein Pulk aus eigenen Mitstreitern und Kontrahenten werfen kann, kratzt ein wenig an der Glaubwürdigkeit des Gameplays - letzteres kann man nun endlich durch den Mutator ?Eigenbeschuss? abstellen.

Leider fehlen im dritten Teil "richtige" Fahrzeugsequenzen, also solche, in denen man sein Gefährt wie den Centaur oder Brumak aus dem zweiten Teil, aktiv steuern kann. Zwar gibt es bombastische Railshooter-Abschnitte, die jedoch die Möglichkeiten des Vorgängers vermissen lassen. Hiermit hätte man sich noch mehr davon lösen können, "nur" ein Dauershooter (auf hohem Niveau wohlgemerkt) zu sein. Wiederholungen, auch in anderen Bereichen des Spiels, sind so nicht mehr ganz ausgeschlossen: So werden sich böse Spielernaturen wohl ein Achievement dafür wünschen, alle Kurzsequenzen mitgezählt zu haben, in denen Marcus und Co. mal wieder ein Tor öffnen...

Die Story findet einen vernünftigen Abschluss ohne nervigen Cliffhanger und kann mit einigen Überraschungen punkten. Leider wird die Herkunft der recht menschenähnlichen Locust-Queen nicht beantwortet und die Figur des Clayton Carmine wurde nicht so gut und ausführlich eingebaut wie erhofft. Das Finale kann sich jedoch als längstes und bestes der Serie sehen lassen.

Zum Multiplayer: Die Versus-Modi setzen im Wesentlichen die Tradition der Vorgänger fort und bieten mit Capture the Leader eine neuartige Kombination aus Guardian und Submission. Alle Varianten spielen sich erfrischend unterschiedlich und laufen im Allgemeinen lagfrei ab. Verschiedene Maps sorgen für Abwechslung und Langzeitmotivation. Der Horde-Modus aus dem Vorgänger wurde durch die Möglichkeit, u.a. Barrieren und Selbstschussanlagen zu bauen, taktisch verfeinert und liefert zudem in regelmäßigen Abständen knallharte Bossfights. Der brandneue Beast-Modus lässt einen in die Haut der Locust-Schergen schlüpfen, die innerhalb eines einminütigen Zeitlimits alle Menschen auf der Karte erledigen müssen. Alle "Gegner" spielen sich sehr unterschiedlich und interessant, dennoch muss dieser Modus als unausgereiftester angesehen werden: Zum einen ist das Zeitlimit etwas knapp bemessen. Dies wird dadurch verschärft, dass die Zeit während der Kill-Cam (des eigenen Todes) munter weiterläuft und auch im Monsterauswahl-Bildschirm keine Zeit zum langen Umdenken gewährt. Zum anderen werden die stärkeren Monsterklassen auch dann freigeschaltet, wenn man eine der insgesamt zwölf Wellen mal nicht ganz schafft. Ein Gefühl einer Hierarchie, die man sich erst erarbeiten muss, entsteht somit nicht. Unterm Strich gibt es am Multiplayer ansonsten nichts auszusetzen - und dass auch Solisten, entweder alleine oder mit Hilfe von heutzutage nicht mehr selbstverständlichen Bots, in seinen Genuss kommen können, muss heutzutage lobend hervorgehoben werden.

Gears of War 3 bietet im Gesamten betrachtet das größte und beste Gesamtbild der Trilogie. Der Multiplayer-Modus ist wegweisend und braucht keine Konkurrenz zu fürchten, die Kampagne kommt zu einem vernünftigen Ende, zeigt allerdings erste Abnutzungserscheinungen und bietet nicht ganz den großen Sprung, den es damals zwischen dem ersten und zweiten Teil gegeben hat.
Fans der Serie und diejenigen, die den Fokus lieber auf den Multiplayer legen, dürfen die Wertung gerne auf die magische 9.0 korrigieren.

FAZIT:
Ein würdiger Abschluss der Trilogie, der vornehmlich im Multiplayer begeistert!
Pro
  • Würdiger Abschluss der Story um Marcus Fenix & Co., ...
  • Tolle Grafik auf Grundlage der erweiterten Unreal Engine "3.5"
  • Gute, wuchtige Soundeffekte...
  • Klasse Multiplayer-Modi, sowohl off- als auch insbesondere online (bzw. per System-Link) - ferner: Bots für Solisten oder diejenigen, die zwischendurch alleine trainieren möchten.
Kontra
  • ...wenngleich einige Fragen offen bleiben und man sich zum Teil "bessere Momente" gewünscht hätte.
  • ...wohingegen der Soundtrack nicht durch Frische überzeugen kann.
  • Keine "echten" Fahrzeugsequenzen wie im Vorgänger.
 

Gears of War 3

Gears of War 3

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