Shooter
Entwickler: 2K Marin
Publisher: 2K Games
Release:
09.02.2010
09.02.2010
15.06.2012
Jetzt kaufen
ab 17,99€

ab 5,99€
Spielinfo Bilder Videos

Durchschnittswertung

83%Gesamt
82%
80%
88%

Alle Lesertests

Lesertest von Virtuose

2007 konnte der Unterwasser-Shooter "Bioshock" mit seiner um 1960 angesiedelten Geschichte über die gescheiterte Utopie des ArtDeco-Atlantis 'Rapture' und dem facettenreichen Gameplay die Kritiker und Fans begeistern. Der geistige "System Shock 2"-Nachfolger wurde zum Erfolg und einem zweiten "Bioshock" stand nichts mehr im Wege. Drei Jahre später erschien das Sequel und erntete erneut positive Resonanz, hatte aber einen Nachteil: Es war die Fortsetzung.

Rapture, die zerfallene Stadt am Meeresboden, ist immer noch faszinierend und schön anzusehen, wobei sich die Grafik nicht groß weiterentwickelt hat. Die Texturen sind weiterhin unscharf und werden regelmäßig spät nachgeladen. Dafür kann Rapture mit vielen Details und stimmigen Kulissen punkten. Wie schon der erste Teil schmeichelt "Bioshock 2" mit einem fantastischen Soundtrack bestehend aus zeitgemäßer Swing- und Jazz-Musik und eigenkomponierten Stücken den Ohren des Hörers. Deutsche und englische Sprachausgaben sind auf höchstem Niveau. Die Atmosphäre ist bedrückend, jedoch hat man nie das Gefühl in echter Gefahr zu sein, obwohl man durch eine marode und brüchige Unterwassermetropole stampft.
Spielerisch bleibt vieles beim Alten, auffällig ist jedoch, dass man jetzt als großer, schwerer BigDaddy auf der Suche nach seiner Little Sister durch Rapture zieht. Statt Rohrzange und Maschinenpistole heizt der Blechriese mit ölbetriebenem Bohrer und dicker Gatling-Kanone seinen Gegnern ein. Außerdem kann man nun Plasmid und Waffe gleichzeitig einsetzen und muss nicht mehr umständlich wechseln. Die meisten Plasmide und Tonika sind aus dem Vorgängerspiel übernommen, jedoch wurden einige neue Tonika hinzugefügt und ein ein paar entfernt. Wie gewohnt muss man ADAM suchen, um die Fähigkeiten und Verbesserungen zu kaufen. Reichte es in "Bioshock" noch, den Beschützer-BigDaddy einer Little Sister zu besiegen, um das wertvolle Elixier zu erhalten, muss man jetzt zusätzlich auch noch die kleinen Mädchen losschicken, um ADAM aus Leichen zu saugen. Währenddessen muss man sie gegen Horden von anstürmenden Gegnern verteidigen. Der Kampf um ADAM ist schwieriger geworden, kennt man aber bereits aus dem finalen Level des Erstlings. Ebenfalls fordernder ist das neue Hacking-System: Man muss nicht mehr Rohre unter Zeitdruck verlegen, sondern in Geschicklichkeitsspielen gute Reflexe vorweisen. So bleibt das Überbrücken von Sicherheitsmechanismen durchgehend fordernd, ohne das es mit der Zeit ermüdend wird. Herzstück von "Bioshock 2" ist die spannende Geschichte um einen fallen gelassenen BigDaddy, der als Beschützer einer Little Sister versagt hat. Doch die kleine Eleonor will gegen den Willen ihrer wahnsinnigen Mutter zurück zu ihrem "Daddy" und bittet den Kämpfer im Panzertauchanzug sie zu retten. Wie gewohnt erzählt "Bioshock" die Story fast ausschließlich über Audionachrichten, die der Spieler von den Charakteren in Rapture erhält. Darüberhinaus kann man durch gesammelte Tonbänder weitere Informationen erhalten. Die Suche nach Eleonor bittet wieder viel brachiale Action: Der Kampf gegen Splicer und die verrückten Einwohner Raptures macht dank vieler Waffen wie dem Bohrer, Harpune und Raketenwerfer und den Plasmiden (Einfrieren, in Brand setzen, Stromschläge etc.) bis zum Schluss Spaß. Die Gegnervielfalt ist immer noch gering, dafür gibt es neue Rivalen wie die mechanisch-agile Big Sister, den zombieähnlichen Berserker 'Brute Splicer' und neue BigDaddy-Typen. In der Welt von Rapture gibt es viel zu entdecken. Wer sich Zeit nimmt und erkundet, findet nützliche Dinge und kann an sparsam verteilten Upgrade-Stationen seine Waffen aufrüsten. Das Crafting-System des Vorgängers gibt es nicht mehr. Munition kann nur noch eingesammelt oder gekauft werden. Die Kämpfe gegen (zügig reproduzierte) Gegner werden durch actionfreie Spaziergänge am Meeresboden und einen späteren, unerwarteten Perspektivwechsel aufgelockert.
Fazit: Wer mit "Bioshock" seinen Spaß hatte, macht mit dem Nachfolger nichts falsch. Es bewahrt alte Stärken und bügelt frühere Schwächen aus, wirkt im Großen und Ganzen aber eher wie ein vollwertiges Add-On.
Pro
  • Sinnvolle Neuerungen
  • Beeindruckende Unterwasserstadt
  • Packende Story mit Herz
  • Solide, detailreiche Grafik
  • Vorzüglicher Soundtrack
  • Exzellente Sprachausgabe
  • Neue Tonika...
  • Forderndes neues Hacking-System
  • Mächtige BigDaddy-Waffen
  • Kurzweiliger Spielverlauf
  • ADAM-Suche erschwert
Kontra
  • Kaum frischer Wind
  • Unscharfe Texturen
  • Technische Probleme
  • Viel Altbekanntes
  • Kein Gefühl der Bedrohung
  • Durchwachsene Gegner-KI
  • ... und entfernte Tonika
  • Offensichtlicher Gegner-Respawn
  • Geringe Gegnervielfalt
 

BioShock 2

BioShock 2
Virtuose
Virtuose 03.09.2013 PC 
85%
0 0

War dieser Bericht hilfreich?