Wer denkt, dass Red Dead Redemption nur ein GTA im alten Westen ist, hat vermutlich Recht. Das heisst aber nichts schlechtes!
Ich blieb nach einigen Trailern stehts skeptisch, da mich Westernspiele bis dahin nicht sonderlich überzeugt haben. Ich habs mir dann doch geholt, da ausnahmslos alle Leute die es besitzen davon geschwärmt haben. Und ich wurde nicht enttäuscht!
Das erste was mir auffiel war die Grafik. Grundsätzlich mit der von GTA IV identisch, doch die Licht- und Schatteneffekte wurden um einiges verbessert. Zwar nicht so schön wie bei Far Cry 2, dafür realitätsgetreuer. Die Pflanzen sehen aus der Distanz super aus, beim Pflücken siehts dann schon ziemlich mager aus. Wie Papier, was ich mir aber aus so ziemlich allen Spielen gewohnt bin.
Dann die Story. John Marston will sich an seinen ehemaligen Gangmitgliedern rächen, die ihn halbtot liegen lassen haben. Er wird aber von diesen halbtot geschossen und von einer Rancherin names Bonnie MacFarlane gerettet. Diese ist auch die erste Auftraggeber. Man erledigt recht banale Dinge wie Hasen jagen oder Kühe treiben.
Dann gehts immer mehr um Schiessereien mit feindlichen Gangs und anderen Kriminellen. Alle Charaktere der Story sind einzigartig und einfach Rockstar. Vom psychopathischen Totengräber Seth über den Marshal einer Stadt bis zu einem mexikanischen Revolutionsführer ist alles dabei.
Auch das Gameplay funktioniert. Wen wunderts, hat ja schon bei GTA IV funktioniert. Der Aufbau bleibt derselbe, sprich Steuerung passt sich dem Setting an und wird somit erweitert. Aber ein Spielelement, welches schon beim Vorgänger hochgelobt wurde, bleibt auch hier unverzichtbar: Das Dead-Eye. Diese Zeitlupenfunktion wird mit dem Spielverlauf erweitert und verbessert. Nützlich ist sie bei mehreren Gegner oder starken Tieren wie zum Beispiel dem Bär.
Da sind wir auch schon bei einer anderen Neuerung angelangt. Die Welt wirkt viel belebter. Überall rennen Tiere rum, die einem recht schnell angreifen und auch töten können. Ist man aber der schnellere und erlegt die Tiere, kann man sie häuten die verwendbaren Ressourcen verkaufen. In den Städten werden Geschäfter ausgeraubt, Prostituierte angegriffen oder Pferde gestohlen. Der Spieler entscheidet, ob er diese Miniquests erledigen will oder nicht.
Neben Tierfell und -fleisch kann man auch Pflanzen sammeln. Diese kann man verkaufen oder je nach dem auch zu Tonikum verarbeiten, welches wiederum die Dead-Eye Anzeige auffüllt.
Neben diesen Miniquests und den Hauptmissionen gibt es Nebenmissionen und Herausforderungen. Diese gilt es zu bewältigen. Man wird für das erfolgreiche Abschliessen belohnt.
Red Dead Redemption bietet neben dem Singleplayer auch einen Multiplayer. Man startet im Freien Modus, heisst in der offenen Welt. Man kann Koop-Missionen erledigen, Schiessereien starten oder einfach nur mit einem Freund irgendwelchen Mist anstellen wie von Klippen springen oder möglichst viele Leute töten.
Fazit:
Die Skepsis war vergebens, das Spiel ist grossartig!
Pro
- gute Story
- fabelhafte Grafik
- belebte Welt
- viele Nebenaufträge
- Minispiele (Pokern, Blackjack...)
- anständige KI
- Langzeitspass mit Multiplayer und Nebenaufträgen
- Missionen wiederspielbar (ähnlich TBoGT)
- netter Multiplayer
- Dead-Eye
- passender Soundtrack
- Viele Tier- und Pflanzenarten
- grosse Welt
- Teleportfähigkeit via Camp
- lustige Charaktere
- Einige Eastereggs
- unerwartetes Ende
- Möglichkeit, nach dem Ende weiterzuspielen
- gute Mischung aus Action und Humor
Kontra
- Pop-Ups (Schatten, Zäune...)
- Pflanzen sehen aus wie aus Papier
- Miniquests ähneln sich zu sehr
- Passanten und Verkäufer aus der Klonfabrik
- teilweise Physikbugs
- Für meinen Geschmack etwas zu viel roter Lebenssaft
Red Dead Redemption
