The Witcher 2 - erster Eindruck: man sieht das gut aus. So gut, dass es derzeit keine single-GPU gibt die das Game flüssig auf 1920x1200 @ max Settings zum laufen bringt. Über-Sampling MUSS man hier leider ausschalten.
Aber was man hier an Grafikpracht zu sehen bekommt ist echt atemberaubend und verdient Respekt. Skyrim wird es schwer haben hier ran zu kommen.

Die Story von The Witcher 2 weiß zu packen, für einen Einsteiger der den ersten Teil jedoch nicht gespielt hat ist es etwas schwierig, wo andere Spiele bewusst Flash-Backs einpacken um dem Neuling zu erläutern was in Teil 1 bzw. den Vorgängern passiert ist, verlässt sich CD Projekt darauf, dass man den ersten Teil gespielt hat. Anfangs etwas mühsam.
Das Kampfsystem sagt mir vollkommen zu, der schnelle Wechsel der Gegner und die überaus flüssigen Animationen von Geralt machen spaß, besonders in Kombination mit taktischem Einsatz der Zeichen. Der Schwierigkeitsgrad wird es nämlich nicht zulassen, einfach nur auf eine Gegner Horde mit Maustaste 1 zuzustürmen, man muss je nach Gegner Fallen legen, Zeichen verwenden und immer gekonnt ausweichen bzw. blocken soweit man auf Schwierigkeitsgrad Normal-Aufwärts spielt. Der Unterschied zwischen Normal und Einfach ist etwas zu krass, der Schwierigkeitsgrad Normal hätte ein bisschen mehr "einfach" vertragen können. Dennoch ist das Kampfsystem weitaus durchdachter und motivierender als bei anderen Rollenspielen (Fable, Oblivion, DA2).

Als ich Akt 1 gespielt habe, fragte ich mich, wie wohl 4players darauf kommt hier kein Gold zu vergeben, ein beeindruckender Wald und eine gut inszenierte Konfliktatmosphäre der verschiedenen Rassen im Dorf, die wohl durchaus parallelen zur realen Welt aufzeigen und aufnehmen will. Es gibt viel zu erkunden und eine nette Anzahl von Nebenquests, von den virtuellen Schranken in der Welt mal abgesehen.
Auch Akt 2 steigert die ganze Sache auf ein nettes Level, wobei hier wohl noch etwas mehr potential für Nebenquests innerhalb von Vergen möglich gewesen wäre.
Akt 3 jedoch enttäuscht auf ganzer Linie und kann zu keiner Sekunde überzeugen. Man ist aus der Ruienenstadt schneller wieder raus, als man sich richtig umsehen konnte. Die Quest-Gegenstände und Voraussetzungen hat man teilweise schon zuvor eingesammelt sodass man nach Auftragannahme gleich wieder zum Auftraggeber zurückkehren konnte. Eine Bindung zu den einzelnen Personen aus Akt 3 und der Umgebung kann man nicht aufbauen. Hier ist ein starker Strang Richtung Finale zu erkennen, dem man sich leider zu fügen hat.
Das Finale an sich enttäuscht leider ebenfalls. Als Höhepunkt kann hier durchaus die Schlacht um Vergen angesehen werden, danach geht die Spannung leider runter und kann auch nicht durch das wiederholte erscheinen des Drachen angehoben werden.
Spoiler: Wenn man nicht gegen Letho kämpft, wird dem Spieler nicht mal ein abschließendes beweisen seiner Talente gewährt. /Ende
Auch wenn es für mich ein Gold-Titel bleibt, man hat potential in Akt 3 derbe verschenkt!