Witcher 2 knüpft an den Geschehnissen von Teil 1 an und setzt die Story rund um den Hexer Gerald fort. Doch kann der zweite Teil genau wie der erste begeistern?

Kommen wir zuerst zu der Story:
Im Prolog stellen wir fest das Gerald im Kerker eingesperrt wurde. Bei der Befragung wird schön mittels spielbarer Szenen erklärt wie es nur Einkerkerung bekommen ist. Gerald war bei einer Belagerung dabei und half dem König. Am Ende wurde dieser von einem Mönch ermordet und dummerweise konnte der Mönch fliehen und als die Wachen ankamen war Gerald allein am Tatort. Tja, Pech. Gerald kann schließlich eine Abmachung treffen, wodurch es ihm ermöglicht wird aus dem Kerker zu fliehen. Als Gegenleistung soll er den wahren Assassinen finden, was er dann auch tut.
So viel zum Hintergrund. Doch nun Frage ich mich folgendes: 1. Wo ist die so hoch gepriesene Neutralität der Hexer? Wieso hat Gerald überhaupt dem König geholfen? Warum sollte Gerald jetzt überhaupt den Assassinen finden? Immerhin ist er Frei und als Hexer sollte er neutral bleiben. Glücklicherweise wird zumindest letzteres erklärt, da Triss genau die gleiche Frage hatte und Gerald darauf antwortet.
Die Story selbst dreht sich erst um das Finden des Mörders, wobei drum herum weitere, wichtigere Stories verknüpft werden. Dabei gerät die Hauptquest ein wenig aus den Augen und aufgrund der zu Beginn geäußerten Bedenken meinerseits kann sich auch nicht ganz so fesseln wie im ersten Teil. Da waren die Beweggründe des Hexers nämlich sehr klar - eine Orga, die die Hexer beraubt hat. Naja wie auch immer. Trotzdem weiß die Story zu fesseln. Vor allem durch die sehr guten Charaktere, Dialoge und die Atmosphäre, die unterstützt werden durch prächtige Grafik (wohl nach BF3 das beste was es in 2011 zu sehen gibt) und einen grandiosen Soundtrack.

Zur Technik:
Wie bereits erwähnt haben wir eine exzellente Grafik. Es ist einfach herrlich an einer erhöhten Position über die Landschaft zu schauen, wo im Hintergrund die Sonne grade über den Berg lugt und die Sonnenstrahlen nur zwischen den Ästen der Bäume hervorscheinen. Einfach nur unglaublich was die Entwickler da aus dem PC herauskitzeln.
Dazu kommt noch das der zweite Teil um einiges besser läuft als der erste. Keine langen Ladezeiten mehr, keine Probleme mit der Lippensynchronisation mehr, keine Lags oder Freezes im Spiel mehr. Zwar einige Framerateeinbrüche bei hoher Grafikeinstellung, aber das ist zu verkraften.
Trotz der erneut vielen kleinen Makel (siehe Kontrabox) kann man erneut leicht darüber hinwegsehen und bekommt ein etwas kürzeres und von der Story ein leicht gedämpftes Erlebnis in der Welt von Witcher. Durch die Grafik, die Atmo, dem Sound und den allgemeinen Fortschritten zu Teil 1 ist der zweite Teil meiner Meinung nach trotzdem noch einen Tick besser als Teil 1.
Fans des ersten dürfen also gedankenlos zugreifen!