Im neuen Teil wurde einiges ?begradigt?, was ich persönlich aber nicht schlimm finde. Auch wenn es nur noch ein einheitliches Stimmungsbarometer gibt so ist es ohne Luxusgüter und Geld schnell im Minusbereich und man hat das globale Problem wie man die Leute wieder in Stimmung bringt. So gibt es nicht mehr die ?Slum?-Städte wie im Vorgänger sondern man muss sich wirklich um das ganze Reich kümmern und eroberte Städte sollten ?zum Wohle des Volkes? evtl. auch abgebrannt werden, da Produktionsfreudige Einwohner wichtiger sind als die 5 Arbeiter einer besetzten Siedlung. Auch muss man dank teurem Militär stetig aufs Budget achten und planen wann man sich etwas leistet.

Die wichtigsten Neuerungen im Spiel sind neben dem Wegfall einiger Micromangament-Elemente vor allem die Ressourcen, die Karte im Hexagon-Layout, sowie die militärischen Operationen darauf. Ohne Eisen, Kohle und Öl ist man aufgeschmissen und so entbrennen schnell Ressourcenkriege und Wettläufe mit der KI (oder dem realen Gegenspieler) um die besten Plätze. Da aber besonders die Luxus-Ressourcen oft auf bestimmte Lokalitäten begrenzt werden ist man schnell gezwungen mit seinen Nachbarn Handel zu treiben. Naja und wenn die Deutschen und Franzosen ihre Güter nicht abgeben wollen, dann kann man zur Not auch mal einen der neuen Stadtstaaten fragen ob sie nicht zu einer Zusammenarbeit bereit wären.

Und was passiert wenn mein Gegenüber nicht bereit ist mir die benötigten Waren zu liefern? Naja dann kann man ggfl. auch mal die, generell recht teuren, Waffen sprechen lassen. Aufgrund der neuen Hexfeldstruktur und das nur noch eine Einheit pro Feld stehen kann, muss man seinen Aufmarsch im Gebirge oder an Engpässen schon mal genau planen und die neuen Fernkampfeinheiten genau postieren. Katapult kommt nach hinten, daneben die Bogenschützen und davor postiere ich die Speerkämpfer. So läuft dann auch der Angriff: Erst bombardieren wir den Feind um ihn anschließend mit der Infanterie zu überrollen.

So toll der Grundgedanke beim neuen Ressourcen/Militärkonzept auch ist, so hat es aber auch einige Macken. Die KI ist prinzipiell darauf aus: ?Wehe du gibst mir nix!? und ?Ich soll mit einem Wurm wie dir handeln? Vergiss es!?. Dabei gilt bei der Bewertung eigentlich immer die Truppenstärke und das Sagen hat nicht das Intelligenteste Volk sondern das was sich das teuerste Militär leisten kann. So hat man es teils sehr schwer einen kulturellen oder wissenschaftlichen Sieg zu erlangen. Um einen Krieg kommt man eigentlich nie rum und meistens gewinnt das Spiel das Volk was die meisten Städte hat.

Firaxis hat bei Civilization 5 Ballast abgeworfen, neue Ideen integriert und wie immer etwas das Balacing vergessen. Für mich ist der neue Teil jedenfalls ein würdiger Nachfolger der mit der Zeit geht und ein guten Mittelweg zwischen den alten ?Wehe ihr ändert auch nur eine Zahl meiner Selfmade-Config?-Fanatikern und den ?Oh ich kann hier sogar Straßen bauen?-Neulingen findet.