Action-Adventure
Entwickler: Nintendo
Publisher: Nintendo
Release:
16.07.2021
18.11.2011
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Durchschnittswertung

90%Gesamt
90%

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Lesertest von Wigggenz

The Legend of Zelda: Skyward Sword

Eines der Spiele die ich überhaupt in meiner Zocker-Vita am meisten erwartet habe. Dementsprechend habe ich mich über kein anderes Spiel auf so vielen Kanälen ausgelassen, weshalb ich nun auch endlich einen Lesertest mit Jahren der Verspätung liefern möchte. Ich bin ein großer Zeldafan (muss mich aber auf die 3D-Zeldas für Heimkonsolen beschränken, vergebt mir), und als solcher (für solche) möchte ich auch den Test abliefern: anhand von Kriterien, die für mich Zelda stets auszeichneten:

Fangen wir also an mit dem Grundgerüst und Aufhänger, der Geschichte. Die Geschichte war in Zelda nie das herausragende Merkmal, was auch überhaupt nicht störte. Auch Skyward Sword (SS) macht hier keine Ausnahme. Leider wird ein wenig hinter der Erzählqualität von Twilight Princess (TP) zurückgeblieben, die einen Hauch von Mehrschichtigkeit und Tragik brachte. Dennoch grundsolide Kost für ein derartiges Adventure.

Kommen wir nun noch kurz zu den Charakteren. In gewohnter Zeldamanier zwar nicht komplex, dafür umso liebenswürdiger und teilweise schrulliger. Der Bösewicht Ghirahim wird brilliant in Szene gesetzt. Dafür bleibt Phai als Sidekick meilenweit hinter Midna oder auch Taya zurück: zwar gut umgesetzt, doch das Konzept des willenlosen Schwertgeistes, so ganz ohne Persönlichkeit, ist einfach kein allzu aufregendes. Schade

Als nächstes zum Design der Oberwelt. Diese ist hier ja zweigeteilt in Wolkenreich und Erdlande. Das Wolkenreich ist, kurz, eine herbe Enttäuschung. Diese Welt ist, bis auf zwei einzelne Örtchen absolut leer und langweilig. Quasi einzige Orte der Zivilisation sind Wolkenhort und Kürbisbar, dementsprechend wenig gibtes zu entdecken. Die Erdlande sind zwar deutlich voller mit Leben, hier wird jedoch beim Begriff der Oberwelt geschummelt: es handelt sich hier um Parcourwege zum jeweiligen Dungeon, eine Art "Vordungeon", die mehrheitlich extrem linear sind und nach Durchqueren fast nichts mehr zu bieten haben. Weitläufige Areale, die zum Erkunden einladen, gibt es leider nicht. Lediglich die Wüste wird da mal etwas offener und bietet mehr Freiraum, ist aber leider auch nur ein relativ eng begrenztes Teilgebiet. Die kaum offene Oberwelt ist daher, insbesonder mit Blick auf Wind Waker (WW) und TP, als Rückschritt zu bezeichnen.

Nun aber zum Kernstück,den Dungeons, Rätseln und Kämpfen. Hier hat sich Zelda stets hervorgetan. Und auch hier läuft SS zur Hochform auf, bietet einen guten Mix aus eher schnell gelösten und kniffligen Aufgaben, wobei nie ins Extreme gedriftet wird, und bindet die verschiedensten Items klasse ein. Auch designt sind die Dungeons sehr ansprechend, ob klassische Lavagrotten oder Steampunkschiffe. Die Bossgegner sind ebenfalls Stoff für sehr gute Showdowns, reichen auch von einfach bis schwer und kommen zum Teil auch herrlich pompös daher. Schade nur, dass einer gleich mehrfach verwendet werden muss. Insbesondere im Vergleich zu Dungeons aus dem lächerlich einfachen TP kann SS hier wieder mit angemessener Zelda-Herausforderung punkten. Das Kampfsystem ist im Allgemeinen übrigens ziemlich kurzweilig, auch kleinere Gegner können fordern, und so selbsterledigend wie in den letzten Abenteuern ist kaum einer.

Nun zu einem gerne unterschätzten Punkt, den Sidequests. Diese beschränken sich hier leider völlig auf das Aktivieren von herumstehenden Truhen und das Sammeln von Dankbarkeitsjuwelen für einen bestimmten NPC via Miniaufgaben. Selbst TP hatte hier und da mehr kleine oder größere Aufgaben anzubieten, von OOT oder gar Sidequest-Granaten wie WW oder MM ist man Welten entfernt. Auch hier heißt es: schade.

Auch die Steuerung ist ein wichtiger Punkt, der nicht unterschätzt werden darf: die läuft jedoch super. Grandios umgesetzter Schwertkampf mit der Wiimote+, das läuft sehr präzise und lässt wunderbare Kämpfe aufkommen. Auch das Zielen mit den diversen Fernwaffen geht astrein von der Hand. Lediglich das erforderliche Rütteln zum Rollen und zum Einsetzen des Schildes kann etwas nerven.

Nun als letztes Kriterium kommen wir zu den Augen- und Ohrenfreuden, zur Grafik und zur Musik. Die Cel-Shading-Technik liefert einen Mix aus WW und TP-Grafik, der durchaus in der Lage ist, sehr schöne Bilder zu liefern, wie etwa in der Wüste oder auf dem kleinen Binnenmeer. Allerdings nützt dies wenig, wenn das Artdesign (hinsichtlich Welt und Figuren) sich überwiegend auf einem sehr, sehr (selbst für Zelda, das will etwas heißen) süßen Niveau voller Pastell- und Bonbonfarben bewegt. Das ist wirklich schade, zumal es bei nicht voller Hingabe zum Comicstil (wie bei WW) auch nicht unbedingt passt. Zelda etwa hätte auch direkt aus Mario stammen können. Die Musik jedoch stimmt wieder, und untermal das ganze, wieder einmal, sehr sehr schön.

Mein Fazit also:
Obwohl wir hier von einem zweifellos guten Spiel reden, konnte SS den riesigen Erwartungen, die ich aufgrund der genialen Vorgänger hatte, nicht gerecht werden. So gibt es leider keinen "Award", lediglich ein "gut".
Pro
  • hervorragend spaßige, angemessen fordernde Dungeons
  • exzellente Steuerung
  • knackiges Kampfsystem
  • Cel-Shading mit tollen Bildern
  • herrlicher Bösewicht
  • tolle Musik
  • RPG-Elementchen bergen durchaus Potential
Kontra
  • wieder leicht abgefallene Geschichte
  • seelenloser Sidekick
  • entweder zu linear schlauchige oder völlig öde Oberwelt
  • wenig und nicht besonders kreative Sidequests
  • Boss- und teilweise Weltrecycling
  • zu süßes und daher langweiliges Figuren- und Umgebungsdesign
  • an sich gute Zusatzelemente spielerisch komplett irrelevant
 

The Legend of Zelda: Skyward S...

The Legend of Zelda: Skyward Sword
Wigggenz
Wigggenz 27.12.2014 Wii 
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