Ich liebe Devil May Cry. Wirklich. Ich liebe Devil May Cry. Ich habe jedes Spiel auf mindestens 'Dante must Die' durchgespielt, bei Marvel vs. Capcom war Dante bei mir immer im Team und bei den Playstation All Stars habe ich auch als erstes Dante gespielt - trotz seines neuen Looks.

Ich muss sagen, ich war einer der ersten der lauthals aufgeschrien hat, als ich den ersten Trailer zu DmC: Devil May Cry gesehen. So wie ungefähr jeder DMC Fan auch. Nach anfänglicher Skepsis und Antihaltung zu diesem Spiel hat mich die Demo total überzeugt und ich habe dieses Spiel zum Vollpreis erworben. Jetzt nun zum eigentlichen Test:

Grafik:
Soweit ich weiß, wird wieder einmal die Unreal Engine verwendet, die sowohl seine Stärken aber auch seine Schwächen hat. Für ein 2013 Titel ist das aber dennoch zu wenig was abgeliefert wird. Ingame läuft zwar alles flüssig und alles ist recht ansehnlich, aber in den Zwischensequenzen wurde ja ganz viel vermurkst. Mal sieht alles wirklich fantastisch aus, aber man erkennt immer wieder extrem! kantige Schatten, und ab und zu sind kleine Slowdowns zu erkennen.
8.5 / 10 Punkten.

Präsentation:
Extrem überzogene 'Danteaction' (in den Zwischensequenzen) wie man aus DMC3 kennt, sind hier fehl am Platz. Hier bleibt alles so realistisch wie möglich - natürlich auf das Setting bezogen das unser Held natürlich ein Nephilim ist und gegen Dämonen kämpft.
Großes Lob muss man für das Art Design und für der Präsenation aussprechen. Falls ihr den Film 'Inception' gesehen habt, in der Szene am Café wo die Körbe, Bücher, Holz etc durch die Lüfte fliegen, so sieht das ungefähr aus, wenn man durch die Straßen rennt und aus dem Limbus entkommen möchte, was extrem stylisch ist. Ninja Theory weiß ganz genau wie man Geschichten stimmungsvoll erzählt und zeigt das hier auch. Ein großes Aha! Erlebnis wird man beim Plottwist als eingefleischter Fan natürlich nicht erleben, aber dennoch ist dieses DmC am besten erzählt und inszeniert!
9 / 10 Punkten.

Sound / Lokalisierung:
Es wird ein Mix aus Metal und Dubstep verwendet. Wem das gefällt, sollte den Soundtrack lieben, denn es passt wunderbar zur Geschichte und der Bevölkerung der fiktiven Stadt. Subjektiv find ich den OST von DMC3 besser.
Zur Lokalisierung. Ja, ich habe mir beim ersten Mal durchspielen die deutsche Version gegeben und was soll ich anderes sagen, als das dieses Spiel mitunter als schlechtestes lokalisiertes Game gelten soll der Neuzeit. Es tut richtig in den Ohren weh, wie die Leute die Sätze runtereiern und meiner Meinung nach wurde hier und da auch noch falsch übersetzt. Richtig Banane.
Beim ersten Mal durchspielen habe ich auch noch ab und zu Soundausssetzer gehabt, was einfach nervig ist und bei so einem großen Spiel nicht passieren darf.
Sound: 8.5 / 10
Lokalisierung: 3 / 10

Gamplay

Nun zum wichtigsten Teil.
Kenner sollten das Spiel gleich auf Nephilim spielen. Ganz DmC typisch rennt man durch die Areale und säubert jeden Bereich von Dämonen und versucht dies so stylisch wie möglich zu schaffen. Ab und zu kommen noch kleine Jump 'n' Run Einlagen dazu. Abseits davon kann man seine Waffen upgraden und verschiedene Schlüssel finden, die wiederum Türen öffnen zu Challenges, in denen man sich kleine Gegenstände verdienen kann. Außer den Jump and Run Einlagen kennt man alles schon.
Es wurde feinfühlig ein paar Sachen verändert. in DMC4 hatte man einen Arm der die Widersacher zu sich herziehen konnte, hier bekommt man noch dazu, dass man mit einem anderen Haken sich zu den Gegnern hinziehen konnte. Desweiteren ist man nun nicht mehr so eingeschränkt wie in DMC1,2,3 oder muss extrem kompliziert die verschiedenen Styles durchschalten wie bei DMC4 (Dante), sondern darf immer alle 8 Waffen verwenden! Ich freu mich schon auf die ganzen kreativen Menschen, die das in Youtube online stellen, wie viel man wohl damit anstellen kann.
Es gibt (leider) nicht mal mehr im Ansatz so viele Bosskämpfe wie in den alten Teilen, aber die die es gibt, sind wirklich sehr gut gelungen. Ich bin auch der Meinung, dass die Entwickler den Schwierigkeitsgrad etwas nach unten gedreht haben, aber es ist dennoch fordend, vor allen für Neulinge.
Was ich leider bemängeln muss, ist das man nicht mehr die Möglichkeit hat einen Gegner anzuvisieren sondern muss mehr oder weniger 'blind' (Analogstick in die Richtung ist nicht sehr genau) auf die Gegner einschlagen. Ab und Zu habe ich mich auch schonmal in den Abgrund geschwungen, weil der gute Dante seine Peitsche in die falsche Richtung geschwungen hat. Und die ganzen Gap Closer Attacken auf "Vorwärts, Vorwärts, Aktionstaste" zu legen ist auch nicht wirklich gelungen. Man gewöhnt sich zwar daran, aber letzendlich macht Dante ab und zu nicht die Aktion wie gewünscht. da war "R1 + Vorwärts" auf jeden Fall genauer, und man hatte mehr das Gefühl von Kontrolle.
Gamplay: 9/10

Fazit:
Ein sehr gelungener Neustart, mit kleinen technischen Mängeln,schlechter Lokalisierung aber summa summarum ein sehr sehr unterhaltsames Spiel!