Was ist eigentlich aus Zak McKracken geworden? Nachdem er und seine Freunde die Welt gerettet haben, hat er sich seinen Traum verwirklicht und eine eigene Zeitung gegründet: Den National Infiltrator. Doch die Geschichte beginnt nicht in seinem Büro oder bei ihm zuhause, sondern in einem Flugzeug - oder etwa nicht?
Im Intro sieht man, wie der Protagonist sich an Bord einer Maschine schleicht und im Frachtraum seinen Kaffee aus einer LucasArts-Tasse schlürft - wobei er das Logo auf der Tasse nicht kennt, wie er selbst sagt. Doch lange kann er seinen Kaffee nicht geniesen, denn plötzlich wird das Flugzeug von den Caponieren geentert und Zak muss sich aus dieser Misere knobeln und den Frachtraum auf den Kopf stellen. Gesagt, getan?
Der nächste Morgen in seinem Apartment lässt alles wie einen bösen Traum aussehen, doch die Beule am Kopf scheint echt zu sein. Warum war er an Bord des Flugzeuges und wieso hat er keine Erinnerung an seine neue "Sensationsstory"? Dies gilt es heraus zu finden. Auf seinem Weg um den ganzen Globus und darüber hinaus trifft Zak auf viele - mal mehr und mal weniger - witzige Charaktere. So z.B. den plappernden Friseur Stanislav, dessen Vorfahr ein Gebrauchtschiffverkäufer war. Fans der alten Lucas-Spiele-Schmiede werden viele Querverweise auf die gute alte Zeit finden, in denen sich Zak und andere Adventurehelden durch die Bildschirme geklickt wurden. So merkt man, dass die Story gut durchdacht ist und sich stark am Original anlehnt. Auch wenn einige Passagen aufgezwungen wirken, wie die Kaffee-Mission im Flugzeug, wird eine unterhaltsame Odyssee durch Raum und Zeit abgeliefert.
Grafisch ist das Spiel liebevoll präsentiert, dennoch nicht ganz solide. So ähnelt der Strand und Zeichenstil auf Hawaii, an dem sich Annie rekelt - nicht nur wegen dem Cabaña-Jungen - sehr dem Strand von Puerto Pollo, sieht aber deutlich anders als der Rest des Spiels aus und die gut dargestellte Hauptfigur wirkt in diesem Bild deplatziert. Die Rendersequenzen sind gut animiert, doch darf man nicht allzu viel erwarten.
Die Synchronisation ist in Ordnung, wenn auch teilweise langatmig. Zwar merkt man, dass keine Profis am Werk waren, aber dennoch eine gute Arbeit ablieferten.
Zu viel Gemecker? Beim besten Willen: Nein! Das sind alles nur Kleinigkeiten. Wir reden hier über ein kostenloses Fan-Adventure. Gerade deswegen sollte man seine Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Wer denkt, er bekommt ein Zak McKracken in Vollgas-Form wird enttäuscht. Alle anderen können sich auf eine nostalgische Reise durch alte Lucasfilmgames-Zeiten gefasst machen!