Action-Adventure
Entwickler: IO Interactive
Publisher: Square Enix
Release:
20.11.2012
kein Termin
20.11.2012
20.11.2012
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ab 16,99€
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Durchschnittswertung

78%Gesamt
76%
73%
89%

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Lesertest von Oguz-Khan

KORREKTUREN DIE ZUM TOD FÜHREN

Der Hitman erteit in diesem eher mittelmäßig gelungenem Spiel nicht nur die Absolution, sondern auch die letzte Salbung. Vor allem dem freien und planvollem Spiel für das die Hitman Reihe einmal bekannt war.

Es klingt wie das Dauergenörgel der Althergebrachten. Es wiederholt sich in vielen Kommentaren und Spieletests. Gemeint ist diese unsägliche "Verblödung" des sog. AAA-Marktes. Überall werden Levelschläuche eingeführt, überall nehmen geskriptete "Events" (vor allem überzeugend wenn man sie nach dem tausendsten Bildschirmtod immer wieder sehen darf), überall dieses einfältige "in Deckung gehen hinter Mauern" und überall diese Sinn.- und Stringenzfreien Geschichten überhand. Es scheint als Exitstiere eine Art Gussform, durch das man jedes beliebige Genre und jede Spieleserie nur noch durchzudrücken braucht, und et voilá, fertig ist das neue massenmarkttaugliche Nichtspiel. Es fällt auf das mit jeder Simplifizierung des Gameplays auch die Grafikqualität gesteigert wird. Vielleicht besteht hier ein Zusammenhang? Mehr Grafik bedeutet mehr Kosten, bedeutet höheren Absatzzwang, bedeutet mehr Massenmarkttauglichkeit, bedeutet blöderes Spiel. Vielleicht sind wir nicht ganz unschuldig an dieser Entwicklung. Gibt es doch nicht wenige Spieler die der Grafikqualität eine (vielleicht zu) gewichtige Rolle zukommen lassen. Nun kann man natürlich nicht ein Pauschalurteil fällen und sagen das geringere Ausgaben zu einem besseren Spiel führen würden. Aber man muss auch Realistisch bleiben. Gigantische Teams deren einziges Bestreben darin bestehen eine gute Technik gepaart mit aufwändig Inzenierten Sequenzen zu erstellen, fordern nun mal ihren Preis. Wie traurig das ist sieht man nun wieder an "Hitman Absolution".

KILLING ON THE GO

Was zeichnet das perfekte Attentat aus? Das planvolle Vorgehen oder die stetige Improvisation? Der Reiz im verborgenen zu Agieren oder brutale Rücksichtslosigkeit? Richtig, am besten alles! Und genau an dieser Stelle versagt das neue "Hitman". Es gibt kein Plan da "47" in jede Situation hineinzustolpern scheint. Es gibt keine Vorinformationen oder Möglichkeiten zur subtilen Terrainerforschung. Stattdessen bewegt man sich an einem Fest abgesteckten Kurs entlang und sieht zu wie man diesen Hindernisparcour am besten meistert. Verzweigungen führen immer zum selben vorgegebenen Ziel, und dank eines "Scanfeatures" wie man ihn aus "Metroid Prime" kennt, hat "47" übersinnliche Fähigkeiten. Schaltet man diesen weg, ist ein Durchkommen ohne vorherige Kenntnisse des Parcours unmöglich, weil abolut nicht ersichtlich wird was zu tun ist. Wow, das ist mal ein Gameplay. So schleicht man durch die Szenarien und wartet ab was sich ergibt. Ein Gefühl von planvollem vorgehen, was ja den Meister vom Schlächter unterscheidet, will gar nicht erst aufkommen. Und das ist der Todestoß für den Hitman. Man stelle sich analog einen Fußballtitel vor der um seine taktische Komponente beraubt ist. Keine Aufstellungsänderungen oder Spielerwechsel möglich. Sowas ist gut bei einem Arcadigem Spiel. Aber die "Hitman" Reihe wollte schon immer mehr sein als das. Das sorgfältig geplante und auf eigenen Beobachtungen und Antizipationen beruhende Attentat, waren das Salz in der "Hitman" Suppe. Um diese Eigenschaften beraubt ist "47" ein beinahe invalider Attentrampel. Er Lahmt mit jedem Schritt, und es schmerzt sehr in dabei beobachten zu müssen.
Dabei schimmert immer wieder mal die Grundtematik des Hitman durch. Mit Hilfe von meist kleinsten "Korrekturen" seiner Umwelt gelingt es ihm seinen Auftrag auszuführen. Eine unglückliche Verdrahtung, etwas Gift im Essen, oder ein leckender Gasherd. Die Kombination von Alltäglichen mit dem boshaften Verstand von "47", führen leider nur in der Theorie zum angepeiltem Ergebnis. Denn viel zu oft werden dem Spieler diese Mögichkeiten geradezu aufgedrängt und sind somit nur ein weiteres nettes Feature, und nicht die "ultima razio" der Spielerfüllung. Schade darum.

ENTWEDER SAKRAL ODER ANAL

Was wurde für ein Aufsehen um das Frauenbild gemacht das in Hitman Absolution gezeichnet würde. Und man muss sagen. Es kam sogar noch schlimmer! Mehr Klischees und dunkle Männerfantasien, sind gar nicht mehr möglich. Wir begenen folgenden Frauenbildern: Sakralen, wie den Nonnen die allesamt brutal getötet werden und nichts weiter als Opfer sind. Der Jungfrau in Nöten, die vom Hitman beschützt werden muss. Den Vamps, die in Fetischuniform gekleidet den Grad der Hypersexualisierung erreichen und gnadenlos Morden. Der rücksichtlosen und ebenfalls übersexualisierten Managerfrau. Der Domina welche gleich alle oben genannten Eigenschaften in sich vereint. Die Männer sind zwar ebenfalls allesamt Geisteskrank (inclusive cameos von Kane und Lynch), aber den Frauen stets übergeordnet als Befehlsgeber, oder gleich als direkter Opressor. Diese Frauenbilder sind leider Typisch und bilden ein erschreckend misogyniestisches Bild!

Da verstummt selbst das obligatorische AVE MARIA
Pro
  • Mein Text ist dieses mal mehr eine Review und weniger eine Analyse. Ich hoffe das ich trotzdem ein paar interessante Denkanstöße liefern konnte.
Kontra
  • Mein Text ist dieses mal mehr eine Review und weniger eine Analyse. Ich hoffe das ich trotzdem ein paar interessante Denkanstöße liefern konnte.
 

Hitman: Absolution

Hitman: Absolution
Oguz-Khan
Oguz-Khan 03.12.2012 PC 
60%
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