Rollenspiel
Publisher: -
Release:
Q1 2012
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Lesertest von sf2000

Auf den ersten Blick scheint "Drox Operative" wenig mehr zu sein als ein Hack'n Slash in bester Diablo-Manier, das im Weltraum angesiedelt ist. Graphisch,vor beim allem Benutzer-Interface tragen zu dieser Nostalgie auch dadurch bei, dass sie durchaus aus der Zeit von Diablo kommen könnten.

Es gibt keine wirkliche Geschichte - als einer der letzten Überlebenden einer galaktischen Herrenrasse lenkt man sein Schiff durch die Sektoren der Galaxie, und wenn er nicht gestorben ist, dann fliegt er da noch heute durch: Ende. Das bemerkenwerte hier ist, dass sich die Geschichte selbst erzählt, jedes Mal aufs Neue.

Während man Piraten jagt, die Galaxis erkundet und Aufgaben für Planeten und Zivilisationen erledigt, die man auf dem Weg trifft, bleibt das Universum nicht stehen. Zwar metzelt man sich Diablo-mässig durch die Planeten, grindet, sucht bessere Waffen, Schilde, Crewmitglieder und Panzerungen, wird zum Laufburschen und Taxi, aber selbst wenn man einfach stehen bleibt, wird eine neue Ordnung in diesem Teil der Galaxis entstehen, werden Imperien aufblühen und in sich zusammenfallen.

Hier wartet nicht alles auf den einen, kleinen Helden, der den einen, großen Bösen erledigt. Hier bleiben die Leute nicht mit Ausrufungszeichen über dem Kopf stehen, bis der Arzt kommt - zur Not bauen sie einfach eine Armada und erledigen den Job selber. Sie werden sich allerdings daran erinnern, dass der "Drox Operative" keine Zeit für sie hatte, oder sich vielleicht sogar für ihre Feinde eingesetzt hat. Und ja, man hat ein großes Schiff. Aber wenn ein ganzes Imperium hinter einem her ist, und alle Verbündeten in Trümmern liegen, dann ist es halt doch nur ein einzelnes Schiff.

Dieses Schiff wird mit der Zeit auch optisch größer und verfügt über immer mehr Platz, um den technologischen Fortschritt zu nutzen, der nebenbei auch passiert. Sicher macht es Spaß, anfangs der Panzer unter Steinzeitmenschen zu sein, aber es hat auch seine guten Seiten, wenn einem die Steinzeitmenschen die Atombombe verkaufen können, die man schon immer mal auf eine besonders nervige Alienrasse werfen wollte. Andererseits probieren die ehemaligen Wilden dann aber auch gerne mal ihre neuen Spielzeuge am übermächtigen "Drox" aus.

Wirkliche Kontrolle über das Universum hat man nie. Und wirklich steuern kann man nichts. Man ist mehr der Schmetterling, dessen Flügelschläge andernorts Berge versetzen. Und wenn die Geschichte vorüber ist, fliegt man einfach in einen anderen, zufallsgenerierten Sektor der Galaxis, und beginnt sie von vorne - man wächst, man grindet, man levelt hoch, und nach 20 Stunden sollte es längst langweilig sein. Diablo, sollte ich dazu sagen, fand ich sterbenslangweilig. Aber würde Diablo in einem Szenario stattfinden, dass mehr an Civilization als an ein tristes Fantasy-Mittelalter erinnert, wäre das vielleicht anders gewesen. Und dabei habe ich den Multiplayer-Modus noch nicht mal ausprobiert.
Pro
  • Diablo-Spielprinzip im endlosen, zufallsgenerierten Weltraum
  • massive Anzahl an Gegnern, Zivilisationen, Ausrüstungsgegenständen
  • eine AI, die mehr an 4X-Spiele erinnert als an typische Action-RPG
  • ... wodurch ein ganz anderes Spielerlebnis entsteht
Kontra
  • Diablo-UI
  • Keine echte Story
  • Ausschließlich Quests als Laufbursche oder Auftragskiller
  • Wiederholungen
  • verursacht Schlaflosigkeit, beendet Freundschaften und trotzdem wird man nie fertig
 

Drox Operative

Drox Operative
sf2000
sf2000 28.12.2012 PC 
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