Action-Adventure
Entwickler: Naughty Dog
Publisher: Sony
Release:
14.06.2013
30.07.2014
kein Termin
Erhältlich: Einzelhandel
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Spielinfo Bilder Videos

Durchschnittswertung

84%Gesamt
87%
77%

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Lesertest von 1Herjer

Test 2. Teil

Hier liegt die wahre Tragik für mich. The Last of Us hat seine stärksten Momente, wenn ich quasi nicht spiele. Und das ist für ein Spiel ein Todesurteil.

Auf der Gameplayseite, bietet mir das Machwerk einfach zu wenig. Die ganzen Craftingmechaniken sind nichts weiter als ein ganz nettes Beiwerk, das aber niemand vermissen würde, wäre es einfach gestrichen worden.

Auch die vielen Inkonsequenzen in den Auseinandersetzungen mit den Gegnern stören mich. Da gibt es eine Sequenz, in der das Ziel ist, sich an einen auf der Lauer liegenden Scharfschützen anzupirschen. Auf magische Art und Weise, ist ihm die Position des Spielers immer bekannt. Und damit auch der 20 Schergen, die wieder auf einen gehetzt werden. Fast schon belustigend finde ich es, dass der Heckenschütze pausenlos auf einen feuert. Auch wenn das Versteck, in dem man sich verkriecht nicht einsehbar ist, oder wenn man sich hinter mehreren dicken Ziegelmauern versteckt. Wieder einmal wird hier die Glaubwürdigkeit torpediert, wenn der Irre mit unendlichem Munitionsvorrat um sich ballert wie John Wayne. Der Blödsinn gipfelt dann fulminant, in einer Ballerorgie, in der man selber noch 30 Mann als Scharfschütze erschießen muss.

Und in diese Kategorie könnte ich jetzt noch sehr viel anderer Stellen des Spiels packen. Ich denke da an einen gepnazerten Humvee etc. Die ganze Atmossphäre hätte soviel intensiver sein können, hätte man die Kämpfe kürzer, dafür knackiger gestaltet. Der Feuerwaffengebrauch sollte die Ausnahme und nicht die Regel darstellen. So ist man nichts weiter als ein lachhhafter Uncharted-Schießbudenklon, mit etwas seriöserem Füllmaterial.

Mich macht das einfach traurig, so viel verschenktes Potenzial zu sehen. Bei all den genialen Köpfen die Naughty Dog (ND) um sich gescharrt hat, ist es meiner Meinung nach dringend nötig sich nach neuem Blut für die Spielmachaniken umzuschauen. In ihrem jetztigen Zustand würde ich ND empfehlen sich in Hollywood zu versuchen. Sie könnten garantiert fantastische Filme herstellen. Ich habe sowieso den Eindruck man möchte sich immer mit dem Medium Film messen. Das führt allerdings zu genau den Resultaten, die ich von Uncharted bis TLoU anprangere: Schön anzuschauen, mies zu spielen.

In dieser Hinsicht, ist es mir schleierhaft, wie alle Spielemagazine unisono von der Offenbarung und dem nächsten Schritt in der digitalen Unterhaltung sprechen können. Ganz im Gegenteil, der Spielanteil ist im besten Fall als rückschrittlich, repetetiv und anspruchslos zu bezeichnen.

Ein kleines Wort noch zur Umsetzung auf der PS4. Leider habe ich den direkten Vergleich zur Vorlage der PS3 nicht, aber die technische Anpassung auf der PS4 ist sehr gut gelungen. Knackig scharfe Texturen durch 1080p und meistens geschmeidige 60 FPS. Der Remastered Edition liegt auch der DLC Left behind bei. Auf diesen trifft genau, wie auf das Hauptspiel zu, tolle Geschichte, schlechtes Gameplay. Der Multiplayer wurde von mir nicht getestet.

Kleiner Tip, an alle, die TLoU noch nicht gespielt haben. Wählt unbedingt den härtesten Schwierigkeitsgrad. Kein Echolotsystem und Munitionsüberfluss stören das beklemmende Endzeitszenario.

Fazit:

Ja das ist ein sehr subjektiver Test. Wie beabsichtigt. Ich kann gut verstehen, was viele Menschen an diesem Spiel finden. Ich habe aber leider an mir festgestellt, dass ich mit ND's Vision von Spielspaß nicht kompatibel bin. Das war jetzt für lange, lange Zeit The Last for Me aus dieser Spieleschmiede.

Nur aufrgund technischer Brillanz, Charakteren und Geschichte schafft es The Last of Us noch auf ein Befriedigend. Spielerisch fällt es gnadenlos durch.
Pro
  • Phänomenaler Einstieg
  • starke audiovisuelle Interakrion der Charaktere mit Umwelt
  • Ausgezeichnete Animationen
  • Stimmige, hübsche Grafik
  • Klasse Soundgewand
  • Schöner Soundtrack
  • Filmreife Synchronisation
  • Traurige, ergreifende Momente
  • Erwachsener, schonungsloser Einsatz von Gewalt
  • Teils verstörende, teils malerische Kulisse
  • Ruhige Erkundungsmomente
  • Sympathische Protagonisten
  • Teils glaubhaftes Endzeitszenario
  • Stark designte Inifizierte
  • Panische Fluchtsequenzen; Adrenalin pur
  • Ressourcenknappheit (nur auf höheren Schwierigkeitsgraden)
  • DLC enthalten
  • Schöne Artworks freischaltbar
Kontra
  • Repetetives, redundantes, anspruchsloses Gameplay
  • Verkommt zu billigem Schießbudengeballer
  • Klongegner en masse
  • Munition en masse
  • Gefechte torpedieren Glaubwürdigkeit des Spiels
  • Nutzlose, bis störende Partner im Kampf
  • Inkonsequenzen in Spielmechaniken
  • Unispirierte Deckungsshooter-Mechanik
  • 0815 Schleichsystem
  • Streng linear
  • Vollkommen überflüssige Craftingmechaniken
  • Rätsel auf Vorschulniveau
 

The Last of Us

The Last of Us
1Herjer
1Herjer 18.03.2015 PS3 
60%
7 7

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