Rollenspiel
Entwickler: Piranha Bytes
Publisher: Deep Silver
Release:
14.08.2014
14.08.2014
14.08.2014
21.08.2015
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
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Durchschnittswertung

86%Gesamt
86%

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Lesertest von swampshark

Ein Game wie Pot und Süßigkeiten.
Nach etwas über 40 Stunden habe ich das Spiel nun beendet, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Vieles wurde verbessert, einiges liegt im Argen, typisch PB hald.

Zunächst zur Story:
Man spielt im dritten Teil Pattys Bruder, Hans Peter Stahlbart, dessen Seele geraubt wurde. Die Titanen sind auf dem Vormarsch die Welt versinkt im Chaos, Schattenwesen kommen aus Kristallportalen gekrochen und es liegt wieder einmal an uns die Welt vor dem Untergang zu bewahren, außerdem wollen wir natürlich unsere Seele wiederhaben. Das klingt doch alles ganz spannend, ist es eigentlich auch, wären da nicht die teils üble Regie und die verpeilte Inszenierung. Dies beginnt schon an der Grabszene: Bones belebt einen nach 3 (!) Wochen wieder und der Protagonist macht den Eindruck, als käme er gerade frisch aus der Dusche. Das passt einfach nicht mit der ansonsten glaubwürdigen gestalteten Welt zusammen, aber dazu gleich mehr.
Ansonsten ist die Geschichte, wenn sich der Kreis schließt bzw. alle Fäden zusammenlaufen eine gute, wie ich finde. Das Ende ist kurz gesagt Mist.

Das Weltdesign:
Schlicht vom Feinsten. Wieder typisch PB - das können sie wirklich nahezu perfekt, ich habe mir vorgenommen möglichst alles ohne Karte zu erkunden und wurde wirklich positiv überrascht. Es gibt kaum Leerlauf in der Welt, an jeder Ecke sitzt irgendwo ein Verrückter oder Bedürftiger, die NPCs sind dieses mal wirklich sehr gut verteilt (im Gegensatz zu Teil 1). Flora und Fauna sind super gestaltet es gibt zig Panoramablicke, ich habe oft angehalten um das Design einfach zu genießen. Die Inseln sind alle von Anfang an offen und bis auf wenige Abschnitte frei erkundbar.

Gameplay:
Durchwachsen. Das Kampsystem ist zwar keine komplette Katastrophe, aber hier wäre eineiges an Luft nach oben gewesen, ich kann`s auch in keinster Weise nachvollziehen, da wir mit Gothic 1+2 bzw. Risen 1 schon erleben durften, dass sie es durchaus können. Dieses ist einfach viel zu arcadig und seicht, starke (400xp) Gegner haut man schon zu Beginn weg ... dauert hald ne weile - sicher in Gothic fallen am Ende die Orks auch nach 1-2 Schlägen das war aber ein ganz anderes Feeling, da man zu Beginn ordentlich eins aufs Maul gekam, wenn man mal falsch abbog.

Die integrierten Minispiele sind ok, das katastrophale Flaschen- (oder waren es Kokosnüsse?) schießen aus Teil 2 wurde zum Glück gestrichen, Messerwerfen macht Laune, Saufen und vor allem Armdrücken sind sehr einfach. Was die "Seelschlachten" betrifft kann ich nur müde lächeln, da ich AC Black Flag vor nicht allzu langer zeit durchgespielt habe. Aber besser als nichts, wobei mich diese Zwangsbeglückung eher genervt als unterhalten hat. Noch kurz zu den Begleitern: 2schneidiges Schwert, Bones zb heilt dich, Jaffar lootet Zeugs, deren Kampf-KI ist ok - aber vor allem auf der letzten Insel setzt die Verfolger-KI teils übelst aus, zb versucht sie Treppen runterzuspringen oder bleibt an 2cm Hindernissen hängen.

Zu den Quests und zum Moralsystem:
Solide aber unkreativ. 0815 Aufgaben sind nett verpackt, aber hier kommt das Team einfach nicht aus sich heraus, alles irgendwie sehr steril. Hier hätte man locker Bücher oder zb. die Astralsicht miteinbeziehen können oder zumindest die Percs, aber leider nichts dergleichen. Das Moralsystem wäre ausgereift eine nette Sache gewesen, ich habe einen guten Charakter (Dämonenjäger) gespielt, die Auswirkungen halten sich in Grenzen, vor allem optisch bekommt man davon leider nichts mit, wobei man an dieser Stelle sagen muss, dass die Fraktionswahl das Aussehen beeinflußt was ich sehr cool fand und mich echt überrascht hat.

Sonstiges (querbeet):
Begleiter geben nun ihren Senf dazu, was ich vor allem mit Bones an der Seite teils echt amysant fand, das Gegenüber reagiert auch meist kurz darauf. Der alte Gothic-Charme blitzt an vielen Stellen im Spiel hervor, NPCs reagieren auf die Fraktionswahl. Die Reaktion auf Diebstahl ist inkonsequent. Das Craftingsystem ist gut, ich hab mir ein paar nette Schwerter gebastelt, allerdings ist die Auslagerung in ein Extrafenster ein Graus. Man bekommt ein paar coole Rüstungen. Klonfiguren und Klonstimmen die teils wichtige Charaktäre ad absurdum führen (dennoch eine Verbesserung zu den Vorgängern).
Keine Rätsel bis auf glaub ich 2 oder 3 Türen (Ringsybolrätsel.
Der Soundtrack ist wie immer sehr gut gelungen.
Die beiden Extra Content Inseln sind solide gemacht und bringen noch eine ordentliche Ecke an Extraspielzeit.
Gut optimierte Engine, läuft auch auf betagten Rechnern mit allen Details auf Anschlag flüssig.
Einige positive sowie negative Aspekte würden mir noch einfallen, die ich mir aber spare, da ich niemanden zu sehr spoilern möchte.


Fazit:
Der meines Erachtens beste Teil der Risen Trilogie (?) mit einer großartig designten Welt, einer soliden Story aber auch mit Stümperhaftigkeit in der Regie und Prästentation mit zu viel Kitsch, der mit der "rauen" Welt nicht konform geht.
Pro
  • offene phantastisch designte Welt, Flora - Fauna
  • solide Story
  • tolle Atmospähre
  • ordentlicher Umfang 30-40h +
  • Wiederspielwert gegeben
  • massig gut vertonte Dialoge, Protagonist spricht
  • freie Charakterentwicklung
  • toller Soundtrack
  • ein paar nette Überraschungen
  • Nebelinsel u. Gnomeninsel in der First Edition (10h+)
Kontra
  • maue Regie bzw. Präsentation
  • sehr seichtes Ende
  • Kampfsystem
  • Klonfiguren, Klonstimmen
  • sinnlose Astralsicht
  • Bücher als Textfenster
  • so gut wie keine Rätsel
  • Crafting im Extrafenster
  • Follower Ki mit Problemen
  • Seeschlachten = nervige Zwangsbeglückung ohne Alternativen
  • Kitsch vs. glaubwürdige "badass" Piratenwelt
 

Risen 3: Titan Lords

Risen 3: Titan Lords
swampshark
swampshark 22.08.2014 PC 
80%
3 0

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