Rollenspiel
Entwickler: From Software
Publisher: Sony
Release:
25.03.2015
Erhältlich: Einzelhandel
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Durchschnittswertung

65%Gesamt
65%

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Lesertest von Unbekannt

Für mich war Bloodborne insgesamt eine Enttäuschung. Für meinen Geschmack ein Spiel was mir hätte richtig Spass machen können, das aber im Ergebnis zu viele frustrierende Momente hatte.


Schwierigkeitsgrad:

Sicher der Aspekt des Spiels, an dem sich die Geister am meisten scheiden. Manchen kann es nicht schwer genug sein, anderen - wie mir - geht der Schwierigkeitsgrad einfach nur auf den Sack. So wie das Spiel jetzt ist, ist es nur was für Leute mit sehr hoher Frustrationstoleranz. Die geht mir jedenfalls ab.
Ich habe vorher noch nie ein "Souls"Spiel gespielt und bin dementsprechend gerade am Anfang vor eine Wand gelaufen. Ich war am Anfang mehr tot, als dass ich zocken konnte. Das nervt besonders, wenn man dann einen fast 1minütigen Ladebildschrim vor dem Weiterspielen hat. Dazu kommt, dass sämtliche Heiltränke etc. auch nach erfolglosen Versuchen verbraucht bleiben, während alle Gegner erneut spawnen. So kann es sein, dass man sich durch ein und die gleiche Stelle zig mal durchschnetzeln muss, bevor ein effektiver Fortschriftt erreicht ist. Teils muss man stupide neue Tränke etc farmen, bevor man einen neuen Abschnitt / Boss wieder angehen kann. Das dadurch bedingte, repetetive Rumschnetzeln ist jedenfalls nicht meine Vorstellung von Spielspass.
Ein einstellbarer Schwierigkeitsgrad wäre daher meines Erachtens zwingend gewesen. So könnte der Hardcore-Gamer seine Herausforderung finden, der Casual-Gamer sich unterhalten lassen und jeder macht was ihm halt passt.



Story:

Das Spiel bedient sich vieler Elementen von H.P. Lovecrafts Horrogeschichten, was für mich der Hauptgrund war, das Spiel zu kaufen.
Im Ansatz hat das Spiel insoweit nicht enttäuscht. Das Setting ist düster, die Gegner wunschgemäß gruselig. Im Hintergrund zieht eine uralte Macht die Fäden.
Was mich insoweit aber sehr stört, ist das die Story nicht wirklich erzählt wird. Es gibt zwar einige Videosequenzen und in der Spielwelt auffindbare Notizen, mit denen die Story entickelt wird. Diese sind aber allesamt sehr kurz und sehr vage. Man kann sich die Story daher bestenfalls lückenhaft aus den Beschreibungen der Gegenstände im Spiel, Notizen etc zusammenreimen.
Manch einer mag das kryptisch, mysteriös oder spannend empfinden. Ich nicht. Für mich ist die Story unfertig und schlecht erzählt. Ob das jetzt abichtlich durch die Entwickler geschehen ist, oder ob dem Kunden hier nur eine Sparmaßnahme als "Feature" verkauft wird, kann ich nicht beurteilen. Mir gefällts nicht.
Verschlimmert wird das Problem durch die grauenhafte Deutsche Lokalisierung. Da die wenigen vorhandene Texte teilweise sinnentstellend übersetzt wurden, fällt es dem Spieler noch schwerer die Story nachzuvollziehen.


Leveldesign:

Die Grafik und das viktorianische Setting gefällt mir sehr gut. Die einzelnen Abschnitte sind zwar teils etwas schlauchartig. Das wird aber durch zahlreiche optionale Maps und Bosse kompensiert. Der Story-Modus bietet daher für mich genug Erkundungsreize.
Die zufällig generierten "Chalice-Dungeons" habe ich allerdings als schnell ermüdend empfunden. Schon nach wenigen Dungeons kommen einem die Gegend bekannt vor. Der Grundaufbau der Dungeons ist mehr oder minder immer gleich. Per Zufallsgenreator werden lediglich die Map-Elemente zusammengepackt und mit Gegnern befüllt. Besondere Belohnung sucht man in den Dungeons vergeblich. Im Ergebnis kann man sich nur "Bloodechoes", die währung des Spiels, zusammen grinden und die nächste Stufe des Dungeons frei schalten.


Items:


Eine Entwicklung findet in Punkto Ausrüstung nur teilweise statt. In RPG´s für meinen Geschmack aber ein wichtiger Aspekt.
Gelungen finde ich die verschiedenen Waffen, die man einerseits linear aufrüsten, andererseits aber auch mit speziellen Edelsteinen individuell verstärken kann. Jede Waffe ist für sich interessant und ermöglich einen anderen Spielstil.
Ein totaler Flop sind aber die verschiedenen Rüstungen. Diese sehen nur unterschiedlich aus und haben teils unterschiedliche Widerstandswerte. Eine wirkliche Fortentwicklung sucht man insoweit aber vergeblich. Man kann das ganze Spiel durchspielen ohne das erste Rüstungsset auch nur einmal zu wechseln. Es ist insgesamt so gut wie jedes spätere.
Ich vermisse daher auch besondere Belohnungen nach dem Besiegen von Bossen. Besondere Rüstungen, besondere Waffen, Ringe, Amulette sucht man vergebens. Stattdessen gibt es meist nur "Bloodechoes", die Währung des Spiels und Kelche, um "Chalice-Dungeons" spielen zu können.
Mir kam das Spiel daher wie ein endloser Grind von Bloodechoes, Heiltränken etc vor.

Unerfreulich fand ich auch, dass es soetwas wie eine Karte nicht ansatzweise gibt.


Insgesamt kommt mir das als "minimalistisch" angepriesene Spiel als eine unfertige Sparmaßnahme vor: An der Entwicklung von Story, Items mit entsprechend Balancing und Karte wurde gespart.
Manche mögen fehlenden Spielkomfort und einen hohen Frustfaktor als Feature ansehen. Meins ist es nicht.
Pro
  • Gute Grafik mit ansprechendem Settimg
  • Im Ansatz tolle Story mit vielen Anleihen bei Lovecraft
  • Interessante Waffen mit verschiedenen Upgrade - Möglichkeiten
Kontra
  • Kein einstellbarer Schwierigkeitsgrad
  • Story wird nicht konsequent zu Ende geführt. Die Story bleibt diffus bzw. ist nicht vorhandene Story
  • Frustrierende Speicherpunkte
  • Deutlich zu wenig Items / Belohnungen für ein RPG
  • Grauenhafte deutsche Lokalisierung
  • Teuer
 

Bloodborne

Bloodborne
10.05.2015 PS4 
65%
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