Rollenspiel
Entwickler: From Software
Publisher: Sony
Release:
25.03.2015
Erhältlich: Einzelhandel
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Durchschnittswertung

65%Gesamt
65%

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Lesertest von ReviewGeek

Die viktorianische Stadt Yharnam... Was zunächst romantisch und einladend klingt, ist in Wirklichkeit Schauplatz eines grauenhaften Alptraums. Die Bewohner verflucht, mutiert oder Feindselig, in der Regel sogar alles in einem. Die Stadt in all seinen Facetten düster, beängstigend und gegenüber Fremden kryptisch und geheimnisvoll. Was will man also in so einer verfluchten Gegend? Richtig, man möchte sein Können unter Beweis stellen und die Rätsel über die sagenumwobene Stadt lüften.

Nach ein paar Formalien zum Einstieg, wähle ich meine Abstammung aus, verpasse mir ein Gesicht und bestimme meine Größe. "Größe? Je größer desto besser natürlich" mögen nun einige unter euch Lesern meinen. Doch wer die Souls Vorgänger kennt, weiß genau: Auf die Größe kommt es in diesem Universum wahrlich nicht an, auch nicht bei den unzähligen, gigantischen Bossen die bereits auf mich warten. Schnell noch die Axt gezückt und los ging
das Abenteuer...

Bloodborne und Story?

Hatte ich schon erwähnt, dass Bloodborne kryptisch ist? Und das nicht zu wenig. Dem Spieler wird die Geschichte weitestgehend verschwiegen und nur subtil näher gebracht. ?Wieso schießt sich das Spiel selbst ins Bein?? ganz einfach, Bloodborne ist zu komplex, zu tiefgründig, zu verwoben als das das Spiel euch die Arbeit abnimmt. Wie das antrainieren eures Talentes in Kämpfen verlangt das Spiel in Punkto Story ebenfalls eigen-Engagement bezüglich der Recherchen.

An dieser Stelle erfindet From Software das Storytelling passend neu. Der Erzähler bist du. Die einen mögen es gut heißen, andere wiederum eher nervig. Ich für meinen Teil sehe es mit gemischten Gefühlen, die Tendenz geht aber mehr in den Befürwortungs-Bereich. Das Spiel lässt aufgrund ihres unterschwelligen Drehbuchs nichtsdestotrotz einige Fragen offen. Ich für mein Teil mag es, wenn Spieler über Kontroverse Themen streiten und den Standpunkt der Eigeninterpretation eines gewissen Aspekts verteidigen. Bloodborne lässt eben genau diesen Raum für Spekulationen zu und dem Spieler wird das eine oder andere Mal gesunde Fantasie abverlangt.

Das Drehbuch fordert das ständige Mitdenken des Spielers. Das meiner Meinung nach nennenswerteste Beispiel ist das kleine Mädchen, die nach ihren Eltern sucht. Willigt der Spieler ein, ihr zu helfen, so wird er (Achtung Spoiler!) lediglich die Überreste der Mutter, konkreter, eine rote Brosche zurück bringen. Das hat zur Folge, dass das hilflose, naive Mädchen sich auf die Suche nach den Eltern macht und dabei umkommt. Selbst wenn man ihr das Ableben der Eltern verschweigt und ihr sichere Zuflucht in der Kathedrale verspricht, so wird das hilflose Ding auf dem Weg dorthin sterben. Konnte man sich zumindest den zweiten Ausgang dieses Szenarios nicht vorstellen? Man hat selbst Schwierigkeiten in dieser Stadt zu überleben, da ist das blinde Vertrauen in das Mädchen, das selbige zu tun, pure Naivität. From Software geht hierbei über steife Spielerlebnisse hinaus und zeigt dem Spieler: Spiele können auch tiefgründiger sein als man vermutlich denkt.

Kritikpunkte betreffen steril wirkende NPC Einsparungen. Die NPC?s, die man in Yharnam antrifft kann man auf gut deutsch gesagt ?An der Hand abzählen?, was ich sehr schade finde. Obwohl ich zugute halten muss, dass die vorhandenen NPC?s (zum größten Teil) symphatisch wirken. Hier hätte ich ein wenig mehr Futter von From Software erwartet.

Bloodborn ein pures Rollenspiel? (Rollenspiel-Faktor)

Ein einzigartiges Kampfsystem, ohne seines gleichen

Das Kampfsystem zählt seit jeher zu den Grundstärken von From Software. Eben diese Stärke wird bei Bloodborne mit angenehmen Veränderungen hinsichtlich der Souls Vorgänger gut inszeniert. Die neuesten Elemente dürften das geschmeidige Ausweichen sowie das fehlende Schild sein. Die anfängliche Skepsis gegenüber diesen gravierenden Änderungen wurde durch Action geballte Angriffs-Power aus dem Gedächtnis getilgt, undzwar mit sofortiger Wirkung. Die smoothen Ausweichschritte, gepaart mit dem richtigen Timing beschert dem erfolgreichen Spieler ein unbändiges Überlegenheitsgefühl ? dem weniger talentierten Spieler eher Bildschirmtode und Verzweiflung. Talent ist bei Bloodborne jedoch nichts, was man sich nicht antrainieren könnte. Auch erfahrene Spieler aus den geistigen Vorgängern mussten irgendwann ins kalte Wasser springen. Man muss es nur versuchen. Wenn man dem Kampfsystem eine Chance gibt und hinter den ausgeklügelten Strategien steigt, so wird man mit keinem anderen Live Active Battle Game der anderen Genrevertreter, beispielsweise The Witcher 3, glücklich werden. Nichts wird in den Kämpfen geschenkt, wer stirbt, sollte die Schuld zuerst bei sich suchen. Volle Punktzahl.

Leider ist das nicht der komplette Test, denn das Zeichenlimit wurde bereits erreicht. An alle fleißigen Leser, die es bis hierhin geschafft haben. Dieser Test entspringt der neuen Seite gamesscore(punkt)de. Es ist ein Bewertungsportal für Spiele und ein Paradies für Review Liebhaber.
Pro
  • Solides Kampfsystem
  • Hervorragendes Welten und Leveldesign
  • Über 40 Stunden Spielspass
  • Kleveres "Skill Tree"
  • Weg von der konventionellen Questline
  • Atmosphärisch erdrückend
  • Story fordert vom Spieler selbstständige Recherche
  • Gewehrersatz hat sich bewährt
  • Waffen individuell zuschneidbar
  • Multiplayer funktioniert solide
  • Soundtrack passent markant
  • Bedieunungsfreundlich
  • Komplette deutsche, gut gewordene Sprachausgabe
  • Erkundungsreize werden oft geweckt und meistens belohnt
Kontra
  • Einmal verskillt, immer verskillt
  • Kameraführung zum Haare raufen
  • Aus technischer Leistungssicht zu wenig
  • Kelchverliese zu Eintönig
  • Keine richtige Klassenwahl
 

Bloodborne

Bloodborne
ReviewGeek
ReviewGeek 03.06.2015 PS4 
91%
1 0

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