Dass noch kein Lesertest zu Chrono Cross existiert ist wohl nicht weiter verwunderlich. Das gute Stück ist immerhin an die 12 Jahre alt und zudem, wie schon sein genialer Vorgänger, nie in Europa erschienen. Sehr schade wenn man bedenkt, was für geniale Spiele es sind. Ich wollte es mir jedenfalls nicht nehmen lassen hier meine Meinung kund zu tun.

Chrono Cross ist wie schon erwähnt der Nachfolger des SNES Klassikers Chrono Trigger. Die Story beginnt zunächst völlig eigenständig und man kann dem relativ linearen Ablauf gut folgen. Man spielt einen Jungen namens Serge durch ein mysteriöses Ereigniss in einer parallelen Dimension landet, in der der eigentliche Serge schon lange tot ist. Hier beginnt man nun die Umstände dieses Vorfalls aufzuklären. Später werden die Verbindungen zu Chrono Trigger immer dichter und die Story allgemein komplexer. Man muss sich die Dialoge genau durchlesen um der Geschichte folgen zu können. Aber gerade das macht es interessant.

Das Gameplay zeigt sich in fast typischer Squaresoft Manier, unterscheidet sich in einigen Punkten aber deutlich. Das Kampfsystem erscheint anfangs noch sehr vewirrend, allerdings steigt man mit der Zeit durch. Die Kämpfe laufen rundenbasiert ab und man hat beim Angriff die Wahl zwischen schwachen und starken Schlägen mit verschiedenen Trefferquoten. Durch gelungene Treffer kann man von Elementen (Zauber) Gebrauch machen. Jeder Charakter besitzt zudem ein spezifiziertes Element, dass ihn stark oder anfällig gegenüber anderen Gegnern machen. Das Aufleveln der Charaktere ist hier, sehr zu meiner Freude, nicht notwendig. Dadurch wird der "Flow" des Spiels nie unterbrochen.
Ansonsten bekommt man ein klassisches JRPG geboten. Man erkundet Dungeons und hat hin und wieder ein Rätsel zu lösen. Nebenquests sind ebenso vorhanden, diese sind allerdings recht mager ausgefallen. Ähnlich wie bei Suikoden steht hier aber das Sammeln von insgesamt 44 Charakteren im Vordergrund, die teilweise automatisch kommen oder erst gesucht werden müssen. Einige davon werden aber erst nach erneuten Durchspielen zugänglich sein.

Die Grafik ist für das Alter noch sehr ansehnlich. Die Charaktere sind sehr gut animiert, die Umgebungen sind abwechslungsreich und wirken oft sehr lebendig. Beim Sound kommen Liebhaber dieses Genres voll auf ihre Kosten. Hier zeigt sich Yasunori Mitsuda verantwortlich, der diesem Spiel unheimlich atmosphärische, intensive und actionreiche Stücke gegeben hat.

Square war in den 90ern einfach das Maß aller Dinge in punkto JRPG und Chrono Cross bestätigt dies mehr als gut. Wer mit dem Englisch keine Probleme hat sollte sich diese Perle auf keinen Fall entgehen lassen.