Als Resident Evil 5 angekündigt wurde war die Vorfreude groß. Doch die Ernüchterung folgte bereits nach Bekanntgabe des Schauplatzes und der grundlegenden Storyline. Weg vom dunklen und düsteren Racoon-City das die ersten drei Teile so stimmig geprägt hatte, weg vom alten Spielsystem, dass bei Resident Evil 4 bereits erneuert wurde. Was Resident Evil 4 , aufgrund seiner guten Story noch größtenteils gelang klappt hier überhaupt nicht mehr. Bereits im vierten Teil der Serie wurde mehr auf Action statt auf Rätsel und Horror gesetzt. Die zuweil düstere Atmospähre der ersten zwei Kapitel, owohl bereits gewöhnungsbedürftigt, übertünchten die fehlenden Rätselmomente und Schockeinlagen, wie man sie aus der Serie kannte. In Teil fünf funktioniert von alle dem gar nichts mehr. Statt an düsteren Orten verschlägt es euch bei prallem Sonnenschein nach Afrika. Zombies jagen bei Tag. Nicht ganz, die Zombies haben wie in Resident Evil 4 ausgedient. Ihr schlüpft in die Rolle von Chris Redfield und geht mit euerer Komplizin auf Zombie-Jagd. Das Serie, die als Horrorschocker begann, gelangt spätestens mit Resident Evil 5 auf das billigste, jedoch gut inszinierte, 0815 Action-Shooter Niveau. Bei prallem Sonnenlicht Majinis (so heißen die neuen Ungeheuer, welche den Platz der lästigen Zombies eingenommen haben) abschießen, welche euch auch schon mal per Mottorrad verfolgen oder mit einer Gatling-Gun euch die Rübe wegfetzen wollen. Richtige Spannung kommt da selten auf. Die Story reiht sich von einem Action-Spektakel zum nächsten und bleibt äußerst blass. Ledeglich die Boss-Kämpfe hat sich KONAMI zu Herzen genommen und können sogar der Metal-Gear Solid Reihe Paroli bieten. Die Grafik ist ebenfalls ein Leckerbissen, allerdings mit teils etwas matschigen Texturen. Die Story, wie schon erwähnt, enttäuscht eher auf ganzer Linie. Ihr begehbt euch in die Savanne, rast per Verfolgungsjagd dann ins Marschland, ein Sumpfgebiet und zu einem Hafen, ihr findet euch in einer alten Tempelanlage wieder, bei der ihr glaubt das ihr euch eher in Tomb Raider als in Resident Evil glaubt und findet euch am Ende auf einem Schiff wieder. Auch das Ende, das ihr mit , bzw gegen , einen alten "Bekannten" bestreiten dürft enttäuscht auf ganzer Linie. Keine Spannung, kein Rätselspaß, Capcom hat alte Zöpfe abgeschnitten. Die alte starre Kameraperspektive wurde geopfert und aus dem ehemaligen Horrorschocker mit Rätseleinlagen und einer interessanten und spannenden Handlung ist ein 0815 Shooter geworden. Einmal durchspielen kann man Resident Evil 5, man hat sogar die Möglichkeit es im Coop mit einem Freund durchzuspielen, aber hohen Wiederspielwert hat der fünfte Teil der Serie nicht. Netter Spaß für zwischendurch, doch von einem Klassiker ist dieses Spiel weit entfernt.
Grafik 9/10
Sound 8/10
Balance 7/10
Atmoshpäre 3/10
Bedienung 8/10
Umfang 7/10
Leveldesign 7/10
KI 7/10
Waffen/Extras 10/10
Handlung 5/10
Pro
- Exzellente Grafik
- Kampagne zu zweit durchspielbar
- gute und vielseitige Waffenauswahl
- hervorragende Boss-Kämpfe
Kontra
- fehlende Spannung
- keine Rätsel
- Texturen teilweise sehr matschig
- schlechte Story
- kein hoher Wiederspielwert
- enttäuschendes Ende
Resident Evil 5
