Was macht ein gutes Spiel aus? Etwa die Tatsache, dass es viel Action, wenig Gedankengut, wenig "Komplexität" mit sich bringt? Schaut man sich die Wertung für (sinnlose) Ballerspiele wie Modern Warfare 2/ Killzone 2 an, so treffen diese Kriterien allesamt zu: Zugegeben, die "Kulissen" sind toll und überall wirkt es lebendig. Aber um MF2 geht es hier nicht.

Was mich allerdings wundert: Seit Jahrzehnten erscheinen Ballerspiele, dieses Genre ist sowas von überfüllt mit guten und weniger guten Spielen, einen "Eigenanteil" gibt es in diesem Genre so gut wir garnicht mehr (zwar im Spieldesign, aber nicht in der "Spielmechanik").

Valkyria Chronicles bietet eine ganz eigene Spielmechanik, hat eine SEHR gute Story, die SEHR ergreifend ist und wird in 4P mit NUR 85% "belohnt"?

Scheinbar scheint den Testern nicht aufgefallen zu sein, wie aufwändig dieses Spiel ist: Es ist eine Mischung aus rundenbasierender Strategie, Rollenspiel und Actionspiel. Alles drin. Und UNÜBERSICHTLICH ist die strategische Karte allemal nicht: Nur beim Anspielen, ja, aber ist das nicht bei allen Spielen so?

Man kann ENTWEDER mit dem Stick, oder aber (was der Tester wahrscheinlich garnicht bemerkt hat), mit den Richtungstasten von Einheit zu Einheit wechseln, und so dauert das "bewegen" von Einheit zu Einheit keine Sekunde.

Und dann, kommen wir zum Spiel an sich: Die taktischen Ansprüche in diesem Spiel suchen seinesgleichen. Man hat viele Soldaten und Klassen, aber jede hats in sich. Will man mit einem Aufklärer loslaufen, der viel "Kondition" hat und mehr laufen kann, Feinde auf größere Distanz erkennt und eine Waffe mit mittlerer Reichweite hat? Oder nimmt man den Sniper, der nicht weit laufen kann, dafür aber auf mächtige Entfernungen Gegner niederschießen kann? Oder aber man nimmt den "Shocktrooper", der mittlere Distanzen hinlegen kann, aber bei Kämpfen der deutlich überlegenere ist. Auch levelt man jede Klasse, dadurch werden neue Waffen und "Befehle" freigeschaltet.

Es entscheidet auch, WOHIN man beim Action- Modus (also in der Ego- Perspektive mit den Charakteren) hinzielt: Zielt man auf den Kopf, macht man Kopfschüsse, auf die Brust, trifft man nur "normal". Die Gegner können auch ausweichen. Und ist man in der Nähe der Feinde, krieg man im Action Modus sogar "zurückgeschossen". Von daher ist es eine gute Mischung zwischen Echtzeit- Action und rundenbasierenden Elementen. Es erinnert immer an ein Schachspiel. Die "Damen" sind die Panzer, die "Türme" sind die Shocktrooper, die "Läufer" sind die Aufklärer, die "Pferde" sind die Scharfschützen etc.

Kommen wir zur Story: Zu "kitschig"? Hallo? Scheinbar wurde hier gehörig verkannt, wie ergreifend und liebevoll die Story ist! Es spielt ganz klar auf den zweiten Weltkrieg an, es geht aber auch um eine Liebesgeschichte. Es ist eine "gute Mischung". Mal ist einem zum Heulen zumute, wenn die "Darcsens", die "Juden" in der Geschichte, in Massen abgeschlachtet werden, mal findet man die Liebesgeschichte süß.

Echt Top!