Shooter
Entwickler: Bungie
Publisher: Activision
Release:
09.09.2014
09.09.2014
09.09.2014
09.09.2014
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Durchschnittswertung

79%Gesamt
79%
79%

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Lesertest von Borengar629

Abseits der beeindruckenden Technik hat das Spiel sicherlich Schwächen, die sich im Laufe der Zeit hoffentlich als Kinderkrankheiten entpuppen werden.
Da ist zunächst das Fehlen von Community-Hubs auf den einzelnen Planeten, weshalb man immer wieder zum Turm zurück muss.
Auch die eingeschränkten sozialen Interaktionsmöglichkeiten mit anderen Spielern sind ein echtes Manko, sowie der komplett fehlende Handel.
Das Backtracking empfinde ich persönlich nicht als schlimm, da auch bei gleichen Kulissen jeder Kampf in einem FPS anders verläuft, weshalb das mehrfache Durchqueren von Gebieten nicht zu negativ auffällt.
Und da kommen die Stärken des Spiels zum Tragen. Die Kulissen sind teils wirklich atemberaubend und das Gameplay an sich nahgrade makellos.
Auch die unterschiedlichen Klassen spielen sich sehr unterschiedlich, sogar die Unterklassen untereinander.
Da wären zum Beispiel der Striker und der Defender, die beiden Unterklassen des Titanen. Beide strotzen vor Rüstung und können enormen Schaden einstecken.
Während der Striker jedoch mehr offensiv ausgelegt ist und so zum Beispiel mit seinem Super ordentlich Schaden auf einer verhältnismäßig großen Fläche austeilt, ist der Defender mehr defensiv ausgerichtet und zielt darauf ab, Schaden von sich und seinem Team zu mitigieren. So baut er durch Nahkampf einen Schild um sich, oder setzt mit seinem Super ein stationäres Feld, das Verbündeten Schutz und Statusverbesserungen gibt.
Die Unterklassen des Jägers unterscheiden sich mehr in der Kampfdistanz, was sich sehr in seinen Superangriffen widerspiegelt. Diese teilen beide mächtigen Schaden aus. Der Klingentanz jedoch im Nahkampf und der Goldene Colt auf Distanz.
Und zu guter Letzt wäre da noch der Warlock. Er entspricht am ehesten so etwas ähnlichem, wie einem Magier. Der Leere-Läufer auf der einen Seite ist auf maximale Schadenswirkung ausgelegt, indem er beispielsweise Feinden durch Nahkämpfe Energie entzieht, um damit seine Granaten zu lagen. Auch sein Super ist ein mächtiger Distanzangriff gegen mehrere Ziele. Der Sonnensänger andererseits kommt fast schon einem Heiler nahe, obwohl es so etwas in Destiny nicht gibt. Er verteilt Boni auf Statuswerte und ist ein Meister in Wiederbelebung im Kampf, eine Fähigkeit, die erfreulicherweise jede Klasse hat.
Diese Unterschiede kommen bei den verschiedenen Tätigkeiten, denen man in Destiny nachgehen kann, in unterschiedlicher Gewichtung zum Tragen, was Spieler animieren sollte Unterklasse und auch Skillung dem aktuellen Kampfgeschehen anzupassen, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.
Das wird sich wohl auch im Laufe der Zeit noch im Bewusstsein der Community verankern, schließlich hat genau das beim MMO-Riesen WoW auch funktioniert.
Als dort die Talentbäume gegen jederzeit austauschbare Boni und Fähigkeiten getauscht wurden, war der Unmut zunächst auch sehr groß.
Aber mit der Zeit kristallisierte sich heraus, dass das System tatsächlich besser war, als das vorangegangene, dass einem mehr Auswahl suggerierte, aber keine echten Alternativen bot.
Genauso ist es es auch hier bei Destiny. Die Masse der Entscheidungsfreiheiten ist hier bei der Charakterindividualisierung beschränkt, aber dafür ist jede einzelne davon von Bedeutung.
Leider ist die Charaktererstellung selbst nur rudimentär, was ein Identifizieren mit dem Avatar schwierig macht. Zusammen mit der nur bruchstückhaften Story macht es das für viele Spieler bestimmt schwierig, in die Welt von Destiny einzutauchen.
Das ist wirklich schade, da sehr gute Ansätze für Stories da sind und das Universum an sich wahnsinnig stimmig erdacht und inszeniert ist.
Aber das ist beispielsweise eine der eingangs erwähnten Kinderkrankheiten, die mit Storypatches leicht behoben werden können. Besonders ein Einbinden des sogenannten Grimmoire in das Spiel selbst wäre wünschenswert. Das Grimmoire ist eine Sammlung von Karten mit Hintergrundinformationen über das Universum des Spiels, die aber leider nur extern auf bungie.net eingesehen werden kann. Sie dient dem Spiel auch gleichsam als ein trophähen-/punkteunabhängiges Erfolgssystem.
Für alle Tätigkeiten bekommt man solche Karten und stockt damit seine Erfolgspunkte und Informationen auf. Sowohl im PvE als auch im PvP.
Das PvP ist übrigens auch sehr gut. Auch wenn man, so wie ich, nicht eben eine Leuchte in FPS ist, kann man dort eine Menge Spaß haben. Die Modi erfinden PvP nicht gerade neu, sind aber sehr gut umgesetzt.
Der Einsteigerfrust hält sich in Grenzen, wenn man seine Klasse beherrscht und mit einem Controller umgehen kann. Jedoch gibt es hier gefühlt trotz der Wertenormalisierung unter den Spielern eine relative Item-Kurve, die es zu bewältigen gibt, bevor aus stressigem Vergnügen echter Spaß wird.
Alles in Allem ist Destiny ein großartiges Shooter-Erlebnis, das durch weiteren Ausbau nur noch besser werden kann.
Schon jetzt ist es das Geld für die Anschaffung wert, da einem verglichen mit anderen Shootern viel Inhalt geboten wird.
Pro
  • Unterschiedliche Planeten gut in Szene gesetzt
  • Weitläufige Areale zum Erkunden
  • Anspruchsvolle Action in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden
  • Gut durchdachte Charakterklassen
  • Interessantes, frisches Universum
  • Sehr gut umgesetzte Steuerung
  • Grandiose Grafik und makellose Soundkulisse
  • Coop-Knaller
  • Gutes, relativ gut balanciertes PvP
Kontra
  • Eingeschränkte Sozialfunktionen
  • Kein Handel
  • Schiffe ohne Funktion außer als Ladebildschirmschoner
  • Zu wenig Loot für ein Spiel, das darauf abzielt
  • Auf höheren Schwierigkeitsgraden werden Gegner oft nur zahlreicher anstatt intelligenter
  • Kein Erkundungsmodus speziell für das Maximallevel
  • Keine Belohnungen für Zufallsevents nach dem ersten pro Tag
  • Kein Splitscreen-Couch-Coop
 

Destiny

Destiny
Borengar629
Borengar629 17.09.2014 PS4 
88%
8 2

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