Ein Browserspiel mit origineller Optik und Spielmechanik, das etwa 3 Minuten neu ist, und dann sehr schnell zu der Art von geduldiger Arbeit mutiert, die man aus Facebook-Casuals kennt. Wer den luftigen Andeutungen, man könnte sich hier als Dungeon Master betätigen, Glauben geschenkt hat, sollte sich zumindest ein Let's Play ansehen; was immer dort in fünf Minuten gezeigt wird, umfaßt bereits alles, was man auch in den folgenden Stunden zu sehen bekommt.


Weder bietet die Gilde mit irgendwelchen Simulationsaspekten auf, noch das Dungeoneering mit Charakteraufbau, langfristigen Anreizen oder Überraschungen. Die einzige Variable, die ein Spiel überdauert, ist das eingesammelte Gold, völlig unabhängig sogar davon, ob die Figur das letzte Abenteuer überlebt hat. Für astronomische Summen kann man teilweise nicht mal optisch relevante Verbesserungen freischalten, die am eintönigen Prinzip nicht das Geringste ändern. Bei den Farm Frenzys und Dungeon Keepers dieser Zunft baut man wenigstens noch auf der sinnlosen Arbeit auf; hier fängt man zur Belohnung jedesmal wieder bei Null an.


Für fünf Euro auf einer mobilen Plattform sicherlich geeignet, um die Zeit zu überbrücken, bis der Bus kommt, aber merkwürdigerweise handelt es sich um ein PC-Spiel für das Vierfache des Preises. In der Tat ist der Kern von "Guild of Dungeoneering" so noch nicht dagewesen, aber nach 30 Minuten fragt man sich nur noch, warum da nicht mehr ist. Und nach 110 Minuten hat man das auch hinter sich und freut sich über andere Neuerungen auf Steam.