Was macht Empire Earth 3 (EE3) eigentlich richtig? Diese Frage schwebt mir beständig vor meinem geistigen Auge umher während ich diesen Lesertest verfasse - und ich finde bezeichnenderweise nach wie vor keine Antwort darauf.

Aber rollen wir diese Code-gewordene Verkäschualisierungskatastrophe, die das altehrwürdige Empire Earth Franchise und den Entwickler Mad Doc Software gleichwohl mit einem Wimpernschlag atomisierte, einmal auf, um es dann endgültig unter einer drei Meter dicken Zementschicht begraben zu können.

Die Pro-Spalte bleibt dieses mal leer, aber es sind absurderweise gar so viele Kontrapunkte, dass ich hier schon mit dem Aufzählen beginnen muss. Da ein Fazit im Falle eines solchen (Un-)Spiels wohl oder übel in der gleichen endlos erscheinenden Aufzählung von Kritikpunkten münden würde, starten wir einfach direkt hier mit dem erweiterten Kontra-Kasten:

- miserable Wegfindung (ab einem dutzend Einheiten mit Marschbefehl verhaken und behindert der Haufen sich gegenseitig, Bäume oder Engpässe wirken dann völlig ruinös)

- verbuggte Animationen (Räder/Ketten von Katapulten und Panzern drehen sich oft nicht, sie "hovern" dann über das Schlachtfeld, ähnliches ist manchmal auch bei Schiffen bemerkbar)

- unfähige KI (reagiert beizeiten überhaupt nicht auf Angriffe auf ihre Sammler oder ähnliche Fauxpas, bauen manchmal überhaupt keine Einheiten, etc.)

- Einzelspieler"kampagne" ist prinzipiell nur eine Aneinanderreihung von Skirmish-Matches ausgehend von einer Weltkarte, spielen sich extrem repetitiv mit immergleichem Aufbaupart (und die Schlachten sind nicht überspring- bzw. automatisch lösbar)

- die peinlichen Einheitenkommentare gehören mit zu den schlimmsten Formen von misslungenem "Humor" in Spielen, den ich je begutachten durfte

- misslungener "Humor" auch bei den Einheiten selber (Kamelfürze als Spezialangriffsvariante)

- extrem instabiler Multiplayer, Partien lassen sich durch Verbindungsabbrüche und Crashes fast nie beenden (sollte heutzutage aber kein Problem mehr darstellen, da man keine anderen Spieler mehr in Mitleidenschaft ziehen kann)

- lächerliche (Zufalls-)Platzierung der Völker auf der Weltkarte der Einzelspielerkampagne (Kriegselefanten des mittleren Ostens auf deutschem Boden und ähnlicher Schwachfug)

- absolut keine historische Akuratesse mehr (römische Bogenschützinnen und co.)

- Aufbaupart und Ressourcenmanagement im Vergleich zu den Vorgängern stark heruntergedummt und damit recht langweilig

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