Rollenspiel
Entwickler: BioWare Montreal
Publisher: Electronic Arts
Release:
23.03.2017
23.03.2017
23.03.2017
23.03.2017
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Durchschnittswertung

74%Gesamt
74%

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Lesertest von Urdnot Wrex

Als Fan der Trilogie habe ich trotz der enttäuschenden Tests doch noch zugeschlagen, ob es sich gelohnt hat erfahrt ihr hier:

Zum Gameplay:
Tatsächlich einer der stärksten Punkte, schnelles Switchen zwischen Fähigkeiten, Perks zum Freischalten, verschiedene Spezialisierungen. Genug verschiedene Gegner, schnelles und actionreiches Gameplay, vor allem das Jetpack und das Ausweichen geben den Kämpfen neuen Schwung. Auf den beiden höchsten Schwierigkeitsgraden auch eine richtige Herausforderung. Die größte Verbesserung im Vergleich zu den Vorgängern. Die Erkundung von Planeten wurde auch gut verbessert. Open World ist hier besser gelungen als in DAI.

Die Grafik:
Hier gibt es Licht und Schatten. Die Umgebung und die Welten, auch die Reliktstädte sind zum Teil wirklich atemberaubend schön, Texturen und Sichtweite der Umgebung sind wirklich klasse. Die Planeten sind auch wirklich abwechslungsreich, am besten gefielen mir Havarl, der Dschungelplanet der Angara, und die Badlands von Kadara, eine bergige Gegend mit extrem toxischen Wasser. Vor allem der Einstieg ist aber eher enttäuschend, die erste Welt die man bereisen kann, Eos, ist mit Abstand die langweiligste. Ähnlich wie in DAI, ist der Einstieg eher ernüchternd, steigert sich aber kontinuierlich.
So schön also auch die Umgebung ist, so ernüchternd sind die Darstellungen der Charaktere. Nicht so schlimm wie vor dem Patch, aber teilweise echt seltsame, unnatürliche Bewegungen, die bei den Closeups in einem so storylastigem Spiel teils wirklich stören. Synchronisation ist in Ordnung, aber zu selten wirklich stark, Jaal ist hier eine positive Ausnahme. Im Vergleich zu der wunderschönen Umgebung sehen die Charaktere wirklich schwach aus, schlechter als in ME3, das schon über 5 Jahre alt ist. Dazu wurden alle scheinbar mit Absicht besonders unattraktiv dargestellt, vor allem die Asari. Allen Rassen scheint die 600 Jahre Reise nicht gut getan zu haben, ich weiß wirklich nicht weshalb sich Bioware dafür entschieden hat, niemandem gefällt ein Spiel besser, wenn alle Charaktere einfach hässlicher aussehen als zuvor gewohnt.

Hauptstory:
Leider ernüchternd. Die Kett als Antagonisten bleiben fast durchgehend blass, kaum eigene Motivation, keine Graustufen, es sind einfach "die Bösen". Im Vergleich zu den Reapern und ihren Gründen, die zwar relativ simpel aber dadurch auch voll nachvollziehbar waren, oder dem genialen Antihelden Saren, ein unglaublicher Rückschritt. Man erfährt erst spät im Spiel etwas mehr zum Hintergrund der Kett, was sie zwar ein wenig verständlich macht und etwas ihrer Kultur erklärt, aber mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Dazu jede Menge lose Enden zum Schluss, Sequelbaiting in einem Spiel, dass nicht als Trilogie sondern als Neuanfang ausgelegt war, stößt sauer auf. Die Schöpfer der Relikte werden kurz vor dem Ende mal ganz kurz erwähnt, und das wirft auch nur neue Fragen auf. Die Relikttechnologie ist ein ganz wichtiger Bestandteil der Story und der Besiedelung, kann nie wirklich erklärt werden und diese mysteriöse Schöpferrasse bleibt fast komplett unbekannt. Keine Beweggründe, keine Hinweise wer sie waren, warum sie nicht mehr da sind und wie und weshalb sie diese Technologie hergestellt und hinterlassen haben. Im Endeffekt wurden viele Storyelemente der Trilogie recycelt, aber alles mindestens eine Stufe schlechter. Ein paar kleine Überraschungen bietet die Story dennoch hier und da, aber epische Momente bleiben aus. An sich eine durchschnittliche Story, was gar nicht so negativ wäre, hätte der Vorgänger es nicht so viel besser gemacht.


Dialoge, Sidequests und NPCs:
Auch hier wieder Licht und Schatten. Man hat zum Glück nicht versucht, einen Shepard 2.0 zu präsentieren, sondern mit Ryder ein unbeschriebenes Blatt mit völlig anderer Persönlichkeit und Wahrnehmung ins Feld geschickt. Sheperd gefiel mir wie wohl den meisten anderen auch besser, aber es war richtig einen anderen Ansatz zu wählen. Der Hauptcharakter ist auf jeden Fall akzeptabel. Bei den NPCs blieben die meisten sehr blass, aber einige positive Ausnahmen. Genauso verhält es sich mit ihren Quests, selten etwas besonderes, aber die eine oder andere Nebenstory ist doch sehr schön geworden. Die menschlichen Squadmates sind interessanter als in der Trilogie, Liam als Pendant zu Alenko, Cora zu Willams, klarer Fortschritt. Drack als typischer Kroganer aber mit langer interessanter Vergangenheit, Vetra wie Garrus 2.0 mit interessanter Geschichte, Jaal als Repräsentant der Angara weiß auch zu gefallen. Auch hier war die Asari die größte Enttäuschung. Peebee geht wohl als schlechtester Charakter in die ME Geschichte ein. Rest ist in Ordnung, aber blass.

Fazit:
Ein gutes Spiel, das aber in zu große Fußstapfen treten musste. Mit mehr Entwicklungszeit zur Optimierung der Story hätte es Brilliant werden können. So bleibt eine gute Basis, auf der sich gut aufbauen lässt, die mich auch gut unterhalten hat, aber im Vorgängervergleich verliert. Ein besseres DAI, aber ein schwächeres ME.
Pro
  • abwechslungsreiche, begehbare und schöne Welten
  • bestes ME Gameplay und Kampfsystem bisher
  • viel zu tun um in die ME Welt einzutauchen
  • Einige sehr interessante Geschichten und Charaktere
Kontra
  • Charaktere wirken im Vergleich zur Welt sehr schlecht animiert
  • mittelmäßige Hauptstory, blasser Antagonist
  • viele Quests sehr ähnlich, viele NPCs zu belanglos
  • Teilweise mehr Quantität als Qualität
 

Mass Effect: Andromeda

Mass Effect: Andromeda
Urdnot Wrex
Urdnot Wrex 20.08.2017 PC 
80%
5 1

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