Taktik & Strategie
Entwickler: 1C-SoftClub
Publisher: 1C Company
Release:
28.08.2014
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
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Durchschnittswertung

75%Gesamt
75%

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Lesertest von Zenolin

Vorweg:
Wer die vorigen Teile gut fand, wird auch hier seinen Spaß haben und das sogar für viele Stunden.
Das bewährte Spielprinzip macht immer noch Spaß.
Und daß man nun zwischen drei verschiedenen Charakteren wählen kann, die diesmal nicht nur durch die Spielerklasse unterschiedlich sind, sondern auch eine jeweils eigene Hintergrundgeschichte haben und daher jeder Charakter ein anderes Startgebiet hat, ist eine willkommene Abwechslung.
Allerdings ändert das bis auf das variierende Startgebiet nicht die Handlung an sich.

Trotzdem muß ich leider attestieren, daß es insgesamt der schwächste Teil der Reihe ist. Warum? Mich stören gar nicht mal die bemängelten Dinge wie Grafik, keine Sprachausgabe usw. - bei den Textmassen, die zudem diesmal sogar für drei Charaktere geschrieben wurden, wären da wohl auch Massen an Sprachausgabe-Dateien angefallen.

Nein, mich stören vor allem viele Inkonsistenzen und die im Vergleich zu den anderen Teilen oft wirklich schlechte und unklare Beschreibung der Quests und ihre Lösungen. So gibt es ein paar Quests, in denen eine falsche Insel als Zielort genannt wird. Weiterhin sind einige Lösungen oftmals schon sehr abwegig.
Z.B. soll man für eine Dämonin spezielles Dämonengift besorgen. Was wäre naheliegender als in den Dämonenwelten zu schauen?
Nein, das Gift gibt es nicht etwa dort, sondern bei einer Hexe, die man ganz am Anfang des Spiels trifft.
Auch in anderen Fällen sucht man sich oft einen Wolf für Gegenstände, die NPCs haben wollen, die dann oft auf irgendeiner anderen Insel sind, ohne daß man brauchbare Hinweise bekommt.
Bei den vielen Texten wäre es da vielleicht sinnvoll gewesen, ein Dialog-Logbuch zu führen.

Was den Schwierigkeitsgrad angeht, so habe ich es auf "Normal" mit dem Ork(Krieger) durchgespielt.
Am Anfang ist das Spiel oftmals etwas zu schwer, pendelt sich dann in der Mitte hin ein und am Ende ist es viel zu leicht. Wobei einem kurz vor Schluß durchaus nochmal fordernde Kämpfe erwarten. Am Ende war ich Level 75, spätestens ab Level 50 sind die meisten Gegner mit Leichtigkeit zu besiegen, selbst angeblich "tödliche" und "unbesiegbare". Was die Einstufung der Gegner angeht, gibt es durchaus Bugs, so sind vermeintlich "sehr schwache" Armeen zum Teil durchaus sehr fordernd, wobei ich das nur bei den Armeen festgestellt habe, die gespawnt werden, um die Begleiterinnen des Orks auf eine höhere Stufe zu bringen.
Ansonsten erwähnenswert: Es gibt nur einen Bosskampf am Ende, ansonsten nicht. Die Vorgänger hatten dagegen ja jeweils mehrere Bosskämpfe. Ich sehe das mit gemischten Gefühlen, denn einerseits war es mal eine Abwechslung, andererseits konnte man die Wutfähigkeiten nicht gegen Bosse einsetzen und einige haben dann doch echt genervt, wenn sie mit einem Schlag die halbe Armee erledigt haben oder ähnliche Fiesheiten aufbieten konnten.

Die Wutfähigkeiten sind diesmal ein wenig enttäuschend, da hatte die Reihe schon bessere Ideen im Angebot. Man bekommt einen dienstbaren Geist als Begleiter, der einem mit angesammelter Wut auf dem Schlachtfeld unterstützt. Allerdings sind einige davon relativ nutzlos und die Flächenangriffe ungünstig, da sie die eigene Armee auch schädigen.

Die Geschichte ist durchaus unterhaltsam, die Umkehrung von Gut und Böse hat durchaus ihre unterhaltsamen Momente. Sie wäre noch besser, gäbe es da nicht die angesprochenen Inkonsistenzen.

In Sachen neuen Völkern und Einheiten enttäuscht das Spiel auf ganzer Linie. Hatten die beiden Vorgänger jeweils noch neue Völker eingeführt, gibt es hier keins.
Es gibt zwar ein paar neue Einheiten, die sind aber weitestgehend witzlos. Beispielsweise rackert man sich wie schon erwähnt einen ab für Drachenreiter, die dann nicht mal so stark wie ein schwarzer Drache sind und dazu viel zu viel kosten.
Menschen, Zwerge und Elfen gibt es nun auch jeweils als dunkle Verräter-Variante, diese sind bis auf eine leicht dunklere Farbgegung und etwas andere Namen ansonsten jedoch identisch mit den bekannten Einheiten.

Die Idee mit dem Unterschlupf als Basis ist gar nicht mal so schlecht, trotzdem hat man sich dahingehend doch etwas übernommen und es gibt zwar massenweise Quests für die verschiedenen Abteilungen dort, die am Ende allerdings relativ wenig Nutzen bringen.
Daß man nun Gefangene machen kann, die das Truppenangebot erhöhen, wenn man sie abliefert, empfand ich als einzige wirklich sinnvolle Neuerung neben der Möglichkeit, Artefakte für höhere Angriffskraft und Verteidigung dort opfern zu können.

Technisch läuft das Spiel soweit stabil, allerdings ist es auch mal nicht reproduzierbar einfach abgestürzt und hin und wieder frieren Kämpfe immer noch ein. Warum dieser Bug, der schon seit "The Legend" vorhanden ist, nicht endlich mal gefixt wurde, ist fragwürdig. Es ist zwar selten, aber dennoch ärgerlich.

Fazit:
Man kann mit dem Spiel lange Spaß haben, wer allerdings Innovationen sucht, wird enttäuscht sein.
Es ist ein solider Teil der Reihe, nicht mehr und nicht weniger. Dafür ist der Preis fair.
Pro
  • bewährtes Spielprinzip macht weiterhin Spaß
  • Humor
  • lange Spieldauer
  • wählbare verschiedene Charaktere
  • ausbaubarer Unterschlupf
  • tolle Zeichnungen
Kontra
  • oft schlechte Questbeschreibungen
  • kaum neue Musik
  • Unterschlupf zwar eine gute Idee, aber nicht konsequent zu Ende gedacht
  • keine neuen Völker und nur wenige neue Einheiten
 

King's Bounty: Dark Side

King's Bounty: Dark Side
Zenolin
Zenolin 22.09.2014 PC 
75%
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