"Hier ist Galaxy News Radio, wir sagen euch die Wahrheit, auch wenn sie wehtut."
Ein vermeintlich leeres und gar nicht so ödes Ödland - und (heitere) Endzeitstimmung.
Es gibt verschiedene aber dennoch in sich stimmige Schauplätze wie Höhlen, kleine Siedlungen mit um das Überleben kämpfenden Bewohnern, Geisterdörfer, ein herrlich kaputtes Washington mit U-Bahn, eine Schrottsiedlung gebaut um eine strahlende Gottheit ;) und noch vieles weitere mehr.
Das 50er-Jahre-Artdesign und die passende musikalische Untermalung tun ihr übriges. Fallout 3 bietet einfach eine tolle Atmosphäre.
Desweiteren kann man Entscheidungen treffen, welche auch mehr oder weniger weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen können, und das Spiel lässt einem so gut wie immer die Wahl Aufgaben auf mehreren Wegen zu lösen. Ob auf gute, böse oder neutrale Weise liegt in eigener Hand.
Das Kampfsystem dagegen ist nicht so gelungen (hierbei beziehe ich mich aufs normale Zielen und Schießen ohne VATS) Die Waffenstreuung ist sehr hoch und Zielen mit Kimme und Korn ist leider auch nicht möglich. Aus den meisten Egoshootern ist man da deutlich besseres gewöhnt und von Battlefield oder COD ist man Lichtjahre entfernt. Das alternative Zielen mittels VATS wirkt wie ein Notbehelf, ist aber sehr ordentlich umgesetzt. Für jeden einzelnen Gegner, und besonders jenen die man man bloß mit ein oder zwei Schüssen erledigen könnte, stellt sich das Verwenden von VATS jedoch als unpraktikabel heraus.
Die Gegner-KI ist nicht besonders intelligent und kommt konsequenterweise mit ner Nahkampfwaffe zur Schießerei, und blöderweise ziehen Verkrüppelungen keine Konsequenzen nach sich. Man kann also die Gegner nicht ausbremsen in dem man ihnen in die Beine kaputtschießt. Schrotflinte und fette Mannstoppwirkung in Fallout 3? Das gibts? leider nicht.
Auch interessiert es in zivilisierten Umgebungen niemanden, wenn ich irgendwo mit gezückter Waffe umherlaufe. Ich stecke sie dennoch immer weg um meine Immersion zu verstärken.
Die Grafik hat natürlich mittlerweile ein paar Jahre auf dem Buckel und ist verständlicherweise nicht mehr zeitgemäß. Man kanns wirklich verschmerzen, schließlich ist sie ja auch nicht furchtbar schlecht gealtert. Das ist also ebenfalls, wie die anderen, kein relevanter Negativkritikpunkt.
Der Humor ist zwar teilweise nicht mehr ganz so bissig wie in den Vorgängern, aber die Nebenmissionen sind unterhaltsam und keine öden Spielzeitstrecker wie sonst in Open-World-Spielen leider vorherrschend.
Im Gegensatz zu den Vorgängern bietet Fallout 3 einen etwas interessanteren Hauptplot, der mal mehr bietet als: Der Wasserchip is kaputt - Besorg uns nen neuen! :)
Narrativ ist es natürlich kein Meisterwerk, aber sehr solide. Die Inszenierung ist gelungen, sogar besonders, weil es wirklich interaktiv und ingame ist (Davon könnten sich viele "Filmspiele" mit ihren öden Quicktime-Events ein Scheibchen abschneiden).
Man hat also eine schön verstrahlte relativ große offene Welt in die man immer mal gerne eintaucht, allerdings mit kleineren Schwächen durch diese Fallout 3 bedauerlicherweise nicht das Meisterwerk wurde was es hätte werden können.
Trotzdem ist es ein sehr gutes Spiel und hat mich prima unterhalten.
Auf die Erweiterungen werde ich nicht eingehen, da ich sie noch nicht gespielt habe.
Fallout 3
