Shooter
Entwickler: Treyarch
Publisher: Activision
Release:
09.11.2010
09.11.2010
09.11.2010
09.11.2010
26.09.2012
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ab 40,00€
Spielinfo Bilder Videos

Durchschnittswertung

73%Gesamt
75%
66%
78%
51%

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Lesertest von Propellerhead

COD-Mechanik gepaart mit teils heftig gescripteter Story - was bei Infinity Ward fast nahtlos in den Bann zieht, rumpelt und knarzt bei Treyarch hier und da. Die Inszenierung ist dabei durchgehend dicht, technisch beeindruckend und die Story wird gut erzählt, auch wenn die Inhalte sich hier und da zu sehr in Klischees verlaufen (warum müssen überall misanthrope und völlig überzeichnete Nazi-Ärzte auftauchen?). Die ansich subtile und spannend gemachte Ausgangslage (Mason im Verhörsaal, geplagt von Zahlenreihen, die ihm durch den Kopf schwirren, Desorientierung und Unklarheit, wo und bei wem er sich jetzt eigentlich befindet), wird dabei noch recht lange gehalten und die als Flashbacks erzählte Handlung ist filmreif - auch wenn man manchmal beim Waten durch südostasiatische Sümpfe nur drauf wartet, dass gleich Chuck Norris durchs Gebüsch flitzt, es würde zur Überzogenheit der Scharmützel passen. Aber es gibt diese Momente, da entfährt einem ein "FETT!!" , wenn man - weil die vorherige Flucht aus dem Vietcong-Lager, das man gerade als Zweimanntrupp in Schutt und Asche gelegt hat, ohnehin sehr bleihaltig war - dann zu guter letzt noch ein paar russische Austausch-Offiziere um ihren im Dschungel geparkten Mi-24 Hind erleichtert.

Im Folgenden, wie auch an anderen Stellen, zeigt die Grafikengine was selbst auch noch aus einer betagten PS3-Hardware so rauszuholen ist: packender Luftkampf über einem zwischen tropisch bewachsenen Steilwänden liegenden Fluss sahen nie so gut aus, und das alles in 3D, in voller Auflösung (ein Punkt der bei Killzone wirklich etwas die Begeisterung dämpft). In solchen Momenten punktet COD Black Ops mit bewährt dichter und mitreissender Atmosphäre und lässt über andere Schwächen hinwegsehen.

Was einen an einigen Stellen etwas die Stirn runzeln lässt, ist der Erzähldrang des Spiels obwohl sich die Story ohnehin nicht selten so gerade eben aufs B-Movie Niveau retten kann, macht sie es aber durch die dichte Atmosphäre immer wieder irgendwie wett, und man lässt sich mit einem gedachten "na guuut" nochmal drauf ein. Man hat versucht die Düsterheit eines F.E.A.R. mit der Subtilität von "Spy Game" zu mischen, ohne auf die Überzogenheit, Krassheit und Bombastizität des letzten Rambo-Streifens verzichten zu müssen. Ziemlich übler Spagat, sofern man mehr als drei Beine hat. Trotzallem spielt es sich bis auf einige sehr eng geskriptete Passagen passabel. Treyarch leistet sich an einigen Stellen ein paar sehr nervige Sudden Death-Momente/ Mission-Design Schnitzer, die einem die Augen immer wieder ins Rollen bringen. Obwohl die Liste der Beta-Tester laut Abspann lang ist, will man hier am liebsten schnell nochmal auf das Cover schauen, ob man nicht nen Beta-release erwischt hat.

Es ist wahrlich kein genialer Titel, der sein Genre um neues bereichert, aber er liefert einem solide Unterhaltung, und wer COD bisher treu war, wird auch hier nichts falsch machen.
Pro
  • sehr dichte, filmreife Atmosphäre
  • gute Ausstattung im Sinne von Leveldesign und interessanter Waffenauswahl
  • Spannungskurve wird recht lange oben gehalten
  • gut gemachte 3D-Unterstützung in hoher Auflösung
Kontra
  • deutsche Synchro ist ab und an nervtötend
  • hier und da zu enges Storyscript ...
  • ... was dann an einigen Stellen zu nervigen Sudden Deaths führt
  • teilweise recht trashige Storymomente
 

Call of Duty: Black Ops

Call of Duty: Black Ops
Propellerhead
Propellerhead 24.08.2011 PS3 
78%
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