Rollenspiel
Entwickler: From Software
Release:
07.10.2011
24.08.2012
24.08.2012
25.05.2018
kein Termin
19.10.2018
25.05.2018
kein Termin
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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Durchschnittswertung

80%Gesamt
85%
71%
82%
92%

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Lesertest von Kefka

Düster, melancholisch, gnadenlos. Würde man das Spiel mit drei Worten beschreiben wollen, so wären es wohl diese. Als untote Seele beginnt man sein Abenteuer in einer scheinbar hoffnungslosen Welt. Der ewige Kampf zwischen Licht und Dunkelheit. Welches von beiden darf weiter existieren? Die Natur diktiert, dass das Feuer irgendwann versiegt und alles in die Dunkelheit zurückkehrt. Doch diejenigen, die Macht durch das Feuer erlangten, wollen verhindern dass es erlischt. Dark Souls erzählt seine Geschichte auf eine einzigartige Art und Weise. Es gibt keinen roten Faden, der einen von einer Rendersequenz in die nächste schickt. Hier wird es anders erzählt, eher über das Bild und die eigene Tat als das Wort oder den Filmschnipsel. Es gibt keine besonders umfangreichen Dialoge mit den Charakteren die man trifft, aber es lohnt sich diese mehrmals anzusprechen um der Welt nach und nach all die kleinen Geheimnisse zu entlocken.

Nicht lange dauert es, bis man sich den ersten Gefahren stellen muss. Am Anfang wählt man eine Klasse, ein Ritter mit schwerer Rüstung oder vielleicht doch lieber einen geschickten Dieb? Insgesamt stehen 10 zur Auswahl. Doch prinzipiell unterscheiden sie sich nur durch die mitgebrachte Ausrüstung und die unterschiedlichen Punkte bei den Attributen zu Beginn des Spiels. Im späteren Spielverlauf verschwimmen die Grenzen immer mehr, denn Dark Souls setzt auf eine freie Charakterentwicklung. Dennoch macht es durchaus Sinn sich auf bestimmte Richtungen zu spezialisieren, angesichts der hohen Kosten pro Levelaufstieg und den gnadenlosen Gegnern.

Der Kampf findet in Echtzeit statt und man betrachtet das Geschehen aus der dritten Perspektive. Und dieser Part ist der Höhepunkt des Spiels. Selten habe ich ein derart forderndes Kampfsystem erlebt. Ein gepanzerter Gegner? Hier wäre eine Axt oder Magie vielleicht angebracht. Eine Gruppe von Gegnern? Hier sollte ich vielleicht ein großes Breitschwert bevorzugen, zweihändig geführt. Ein Engpass? Hier bieten sich Speere an, die eine Kollision mit der Umgebung verhindern. Denn das ist ein weiterer wichtiger Punkt. Treffe ich die Wand statt den Gegner, dann ist man für einen kurzen Augenblick verwundbar. Realistisch.
Wildes Drücken auf dem Controller wird einem auch keinen Vorteil verschaffen. Im Gegenteil, jeder Schlag und jede geblockte Attacke verlangt Ausdauer. Habe ich keine Ausdauer mehr, kann ich nicht zuschlagen, mit einer Rolle ausweichen oder einen Angriff blocken. Man sollte sich seine Kräfte also zu jeder Zeit gut einteilen. Hin und wieder kommt es jedoch zu Problemen mit der Kamera. Wenn man den falschen Feind anvisiert und der Fokus nicht rechtzeitig wechselt, dann kann das zu ärgerlichen Situationen führen.

Der Schwierigkeitsgrad ist fordernd und weitaus höher als bei den meisten aktuellen Spielen auf dem Markt. Es gibt hier keinen Checkpoint alle zwei Minuten und auch die Lebensenergie füllt sich nicht automatisch auf nach jedem Kampf. Wenn man stirbt, gehen alle Seelen verloren die gesammelt wurden (diese benötigt man um Stufen aufzusteigen, Waffen und Ausrüstung zu kaufen etc.). An dem Ort des Todes schimmert nun ein grünes Licht, schafft man es bis dorthin zurück bekommt man seine Seelen wieder. Beiße ich jedoch ins Gras bevor ich diese Stelle erreiche, sind all diese Seelen verschwunden. Und auch die Gegner sind alle wieder da. Manche Widersacher erledigen einen mit ein oder zwei Schlägen, manche locken einen in die Falle, wo dann plötzlich der Boden unter einem zusammenbricht und man im vergifteten Wasser steht oder umzingelt wird von neuartigen Feinden. Auch gibt es Gegner die Paraden ausführen, die Angriffe kontern oder sich hinter ihrem massiven Schild verschanzen. In jedem Fall kann man die KI bis auf wenige Ausnahmen nur loben. Sie fordert den Spieler auf größte Vorsicht walten zu lassen und zu beobachten. Kenne ich den Gegner noch nicht? Dann sollte ich mir anschauen wie er vorgeht. Welche Attacken erwarten mich? Manchmal können Angriffe auch nicht geblockt werden, manchmal ist eine Seitwärtsrolle die klügste Entscheidung. Oder einige Schritte zurückweichen um eine bessere Position für den Kampf zu finden. Die Umgebung spielt eine wichtige Rolle in Dark Souls. Hinter jeder Ecke kann der sichere Tod auf einen warten. Dieses Spiel veranlasst einen dazu, dass man im Schleichtempo Meter für Meter mit hochstehenden Nackenhaaren durch die Dungeons pirscht und dabei mit schwitzigen Händen hofft das rettende Lagerfeuer zu finden (Die Lagerfeuer sind die einzigen sogenannten Checkpoints im Spiel, hier werden auch Heiltränke aufgefüllt und man kann hier Seelen investieren um Stufen aufzusteigen).

Dark Souls ist ein großartiges Rollenspiel geworden mit viel Suchtpotenzial. Es ist ein deutliches Zeichen dafür, dass ein Spiel heutzutage auch erfolgreich sein kann, wenn es sich nicht dem Massenmarkt beugt. Vor allem auch ein Zeichen dafür, dass japanische Rollenspiele längst nicht ausgestorben sind, sondern vielleicht eine zweite Renais
Pro
  • sehr taktisches Kampfsystem
  • viele verschiedene Waffen und Rüstungen
  • erstklassiger Soundtrack
  • stimmungsvolle Grafik
  • herausfordernder Schwierigkeitsgrad
  • imposante Bossgegner
  • viel zu entdecken
  • mehrmaliges Durchspielen möglich (mit angepasstem Schwierigkeitsgrad)
  • Gegner relativ intelligent
  • freie Charakterentwicklung
  • sehr hohe Maximalstufe
  • düstere und melancholische Atmosphäre
Kontra
  • hin und wieder Ruckler
  • gelegentliche Probleme mit der Kamera
  • Unterschiede zwischen den Klassen nicht deutlich genug
 

Dark Souls

Dark Souls
Kefka
Kefka 19.12.2011 360 
90%
7 0

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