Vorwort

Dieser Guide richtet sich an all jene, die Mount & Blade zum ersten Mal spielen oder von Frustmomenten zerrüttet nahe am aufgeben sind. Verzweifelt nicht, denn mit ein wenig Geduld und Spucke erwartet euch eine Reise, deren Verlauf und Ausgang voll uns ganz in eurer Hand liegt. Wer eine Komplettlösung erwartet, wird enttäuscht werden, denn wie der geneigte Leser vielleicht schon festgestellt hat, gibt es keine Story, die einer Lösung bedarf, sondern vielmehr eine Sammlung nützlicher Tipps und Erläuterungen, die den Einstieg ins Abenteuer doch erheblich vereinfachen können. Dem Guide liegt die finale Version zugrunde.

Finanzielle Unterstützung zu Beginn

Bei Mount & Blade bestimmen Denare euer tägliches Leben. Nicht nur benötigt ihr sie, um in Gasthäuser einzukehren, zur Nahrungsbeschaffung oder zum Kauf von Ausrüstung, sondern auch für den Halt und Erwerb eurer Truppen und den späteren Ausbau eures Lehens. Besonders am Anfang ist man nicht gerade mit einem Überfluss an Münzen gesegnet, aber es gibt eine Möglichkeit mehr für euch heraus zu holen.
Wählt ihr während der Charaktererschaffung den Abgang an der Universität, so erhaltet ihr zum Dank dafür ein Buch, welches ihr in der Sicherheit der Stadt lesen solltet. Rastet dazu auf dem Felde, wählt eine Aktion durchführen, wählt das Lesen eines Buches und geht danach direkt in die nächste Stadt, wo ihr euch einquartiert, bis das Buch durch ist und ihr euren Bonus erhaltet. Beizeiten kommt es auch vor, dass ihr ein Handbuch erhaltet, welches seinen Nutzen vom Inventar aus verbreitet.
Sobald ihr, sofern möglich, das Buch gelesen habt verkauft es in der Stadt um eine stattliche Summe zwischen 500 und 1000 Denar einzustecken. Insbesondere zu Beginn solltet ihr auch das Handbuch verkaufen, sofern die zufällige Wahl auf ein solches gefallen ist.


Nützliche Fähigkeiten zu Spielbeginn

Zu Spielbeginn sollte an einige bestimmte Fähigkeiten wählen bzw. ausbauen. Diese helfen euch in vielerlei Weise den Spielstart zu vereinfachen, was nicht bedeutet, dass es dadurch leicht werden würde.

Pathfinding
Auch wenn die Beschreibung der Fähigkeit etwas anderes vermuten lässt, steigert sie eure Bewegungsrate auf der Karte doch gewaltig. Da es immer wieder Banditen oder schlimmeres Gesindel auf euch abgesehen hat, ist es von Vorteil zur Not auch einmal schnellstmöglich die vom Feind entgegen gesetzte Richtung zu wählen.

Riding
Wie auch beim Pathfinding gilt, dass Flucht oftmals die bessere Alternative darstellt. Und ohne Pferd könnt ihr eine Flucht von vornherein ausschließen. Sorgt dafür, dass euer Riding-Wert daher also mindestens 1 beträgt. Eine Steigerung des Wertes könnt ihr später noch immer vornehmen, aber diese Grundvoraussetzung sollte geschaffen sein, wenn ihr in der harten Welt von Mount & Blade überleben wollt.

Waffenfähigkeiten
Natürlich ein erheblicher Punkt. Ihr könnt euch zwar auch als Händler verdingen, aber es dauert meist nicht lang, bis man auf einen Haufen wilder Gestalten trifft, die gern Anteil an eurem Hab und Gut hätten und wenn ihr dann nicht in der Lage seid, euch zu verteidigen, werden sie ihn auch bekommen. Überlegt euch gleich zu Beginn, wo euer Charakter einmal hin soll, damit ihr die Waffenfähigkeiten entsprechend auswählen könnt.

Inventory Management
Wenngleich das Inventar zu Spielbeginn nahezu endlos lang erscheint, so stoßt ihr doch bald an seine Grenzen, wenn ihr euer Inventar nicht ordentlich verwaltet. Sorgt dafür zu Spielbeginn ein oder zwei Punkte in dieser Fähigkeit zu besitzen, damit euer Inventar gerade in der Anfangszeit nicht überläuft und ihr evtl. wertvolle Kleinode links liegen lassen müsst.

Prisoner Management
Generell reicht das gesamte Spiel über ein einziger Punkt in dieser Fähigkeit. Zu Beginn könnt ihr diesen Freiraum für gefangene Looter oder Räuber nutzen, die ihr für 50 Denare pro Kopf an einen Sklavenhändler in einer der Tavernen verkaufen könnt. Später benötigt ihr die Fähigkeit um Adlige feindlicher Truppen festzusetzen, die euch dann nach einiger Zeit für wirklich gutes Geld, sprich 2000 bis 5000 Denare, vom verantwortlichen Landesherrscher abgekauft werden.


Der Schild

Der Schild stellt bei M&B einen erheblichen Schutzfaktor insbesondere gegen Schützen dar. Sobald ihr auf Banditen trefft, trefft ihr auch auf Bögen und diese sind besonders zu Beginn schnell in der Lage euch auf die Bretter zu schicken, daher ist ein Schild absolute Pflicht. In den meisten Fällen genügt ein einfaches, aber großes Schild (Schildgröße 60) und daher solltet ihr jetzt noch nicht zu viele Denare dafür springen lassen. In einem Kampf mit Bogenschützen solltet ihr erst einmal versuchen die Schützen solange mit einem guten Abstand und emporgerecktem Schild umreiten, bis ihnen die Munition ausgeht. Erst dann solltet ihr zuschlagen, was sich nun allerdings erheblich einfacher gestaltet.

Die Reichsauswahl

Natürlich habt ihr gleich in der ersten Spielminuten Gelegenheit dazu, euren Schwertarm einem Reich zu überantworten, aber davon solltet ihr unter allen Umständen absehen. Schließt ihr euch zu früh und unvermögend einem Reich an, werden die Quests die im Dienste der Lords vergeben werden schon bald unmöglich für euch zu lösen. Typische Klassiker hierfür sind das Entführen von Adligen oder das Gefangennehmen feindlicher Soldaten in der Schlacht. Löst ihr die Quest dann nicht im vorgesehenen Zeitrahmen sinkt die Haltung des Lords euch gegenüber und so verscherzt ihr euch gleich zu Beginn den Draht zu euren Herren. Also wartet ab.
Ferner tut sich noch ein weiteres Problem dabei auf. Sobald ihr euch einem Reich angeschlossen habt, sind die Feinde des Reiches auch eure Feinde, was im schlimmsten Fall bedeutet, dass ihr nur noch zwei oder drei Städte gefahrlos ansteuern könnt.
Versucht also lieber euch aus den politischen Geschichten vorerst heraus zu halten, um ein gewisses Grundvermögen anzuhäufen.
Ferner gibt es einen zweiten Weg sich einem Reich anzuschließen, der weit reizvoller und lukrativer ausfällt...


Vasall der hohen Herren

Die eleganteste Methode sich einem Reich anzuschließen besteht darin, eine Einladung vom Herrscher eines Reiches zu bekommen.
Erreicht euer Bekanntheitswert eine Höhe von 200 dauert es nicht lang, bis euch ein Bote erreicht. Dieser übergibt euch eine Einladung an den Hof, wo ihr aufgrund eurer ruhmreichen Taten dem Herrscher den Treueid leisten sollt. Dies ist eure große Stunde.

Reist also in die vom Boten genannte Stadt und besucht den Herrn in seinen Hallen, um den Treueid abzulegen. Zum Dank werdet ihr nicht nur mit dem Titel Lord bedacht, darüber hinaus erhaltet ihr auch ein Lehen, sprich Ländereien.
Habt ihr nun im Vorfeld bereits genügend Denare gesammelt, könnt ihr, wenn es euch beliebt gleich mit dem Ausbau eures Dorfes beginnen.
Als Lehnsherr bekommt ihr natürlich auch Steuern, die zu Beginn zwar nicht allzu hoch ausfallen, aber euch dennoch wöchentlich zur Verfügung stehen und spätestens wenn ihr euer Anwesen im Dorf erreichtet habt, habt ihr immer einen relativ sicheren Rückzugspunkt um Kräfte zu sammeln und eure nächsten Schritte zu planen.


Die Helden der Reiche

Die Helden oder Kommandeure der Reiche sind unersetzlich. Sie stellen die wichtigsten Eckpunkte eurer Truppen dar, beizeiten stellen sie sogar die gesamte Truppe dar, was aber nicht schlimm ist.
Ihr findet diese Ausnahmegestalten in den Tavernen der Reiche, wo sie leicht zu erkennen sind, da sie Namen und keine Berufsbezeichnungen tragen. Wann immer ihr einen Helden in einer der Tavernen trefft solltet ihr versuchen ihn dazu zu bewegen sich euch anzuschließen.
Helden verfügen über mehrere Eigenschaften, die sie unersetzlich machen.
Zum Ersten sind sie die einzigen Truppen, die ihr manuell über das Partymenu ausrüsten könnt, was ihr auch postwendend tun solltet, zumindest mit einem Pferd.
Ferner könnt ihr bei einem Stufenanstieg dieser Gestalten eigenhändig die Fähigkeitenpunkte verteilen, was von besonderem Wert ist, um eure persönlichen Unzulänglichkeiten auszugleichen.
Außerdem bringen sie Leben in eure Runde, was sich in Gesprächen, Konflikten und Liebeleien innerhalb der Gruppe äußert und euch so von Zeit zu Zeit aus dem mitunter recht monoton wirkenden Alltag reißt und euch die Möglichkeit zu einem Schmunzeln oder der ein oder anderen Sorgenfalte gibt.
Und der wichtigste Punkt, der für jene Recken spricht ist ihre Unsterblichkeit. Ebenso wie ihr selbst können sie verwundet oder bewusstlos geschlagen werden, aber sie gehen euch nie verloren, sofern ihr am Ende einer Schlacht als Sieger vom Felde reitet, ganz im Gegensatz zu den normalen Truppen, die ihr alle Nase lang neu rekrutieren müsst.
Fallt ihr selbst in der Schlacht und auch euren Gefährten gelingt es nicht das Blatt zu wenden, sucht die nächste Taverne auf, wo sie sich in der Regel sammeln und auch sogleich durch die Erleichterung, dass ihr am Leben seid, die Moral der Truppe stärkt.


Mächtige Rittersleute

Die Krone jeder Ausbildung von Truppen stellen die Ritter dar. Vom Rekruten bis zum Ritter ist es ein langer und beschwerlicher Weg und wenn man ehrlich ist sterben die meisten (in der Regel alle) bevor sie diesen Status erreichen
Die leichteste Art an Ritter zu kommen ist es, sich an Schlachten zwischen den Lords zu beteiligen. Werft vor einer Schlacht einen Blick auf die Kontrahenten, um zu erkennen, ob eure Feinde unter Umständen vielleicht einen oder mehrere dieser Recken als Gefangene mit sich führen.
Nach der Schlacht erhaltet ihr euren Teil der Beute und könnt frei unter den ehemaligen Gefangenen wählen, um sie eurer Truppe zuzuführen. Und schon ist der Ritter einer eurer Mannen.
Solltet ihr euch für den schweren Weg der Ausbildung entscheiden tut dies auch richtig. Rekrutiert hierzu in den Dörfern einige Bauern und führt sie durch dutzende Schlachten, wobei ihr bei der Steigerung immer Nahkämpfer aus ihnen macht. Natürlich sind auch die Fernkämpfer einiges wert, aber da sie ohne Pferd in die Schlacht ziehen stehen ihre Überlebensmöglichkeiten erheblich schlechter.


Quests

Die Lords und Ladies des Reiches haben allerlei für euch zu tun, aber sie stellen nur einen kleinen Teil der Questfülle dar. Der wesentlich größere und auch nützlichere Teil an Quests wird von den Gildenmeistern und Dorfältesten gestellt.
Besitzt ihr ein eigenes Dorf ist es vornehmlich mehr als sinnvoll das Verhältnis zu jenem zu stärken. Sucht also so oft wie möglich den Dorfältesten auf und stellt euch seinen Aufgaben, um das Dorf auf eure Seite zu ziehen. Nicht nur fallen die Steuern dadurch unter Umständen höher aus, auch die Rekrutierungsfreudigkeit der Bauern nimmt in hohen Maße zu.
Die Gildenvorsteher spielen dasselbe Spiel in den größeren Städten. Besucht sie und erledigt Aufgaben für sie um euch Ansehen bei der Bevölkerung und beim Lord der Stadt zu erwerben. Ferner bieten sie ordentliche Bezahlungen an, die ihr in Geldnöten annehmen oder zur Mehrung eurer Ehre ablehnen könnt.
Zu finden sind die Ältesten und Vorsteher in den Straßen der Stadt bzw. des Dorfes, so dass ihr selbst durch die Gassen ziehen müsst um sie zu finden.


Dörfer ausrauben

Sobald ihr euch einem Reich angeschlossen habt, gibt es keinen Grund mehr sich zurück zu halten. Es ist Krieg und im Krieg gibt es Opfer. So ist das nun einmal.
Um ein Dorf zu brandschatzen vergewissert euch zweier Dinge. Zum ersten tragt Sorge dafür, dass das Dorf auch wirklich zu einer euch feindlich gesonnenen Nation gehört, da alles andere unnötigen Ärger verursacht, der euch auch noch Monate später vorgehalten wird.
Zweitens solltet ihr das umliegende Gebiet auf feindliche Truppe überprüfen. Wenn es nämlich schon ärgerlich ist, während eines Raubzugs überfallen zu werden, so ist es noch weit schlimmer, wenn euch dieses Schicksal schwer beladen auf den Weg in die Stadt ereilt.
Recht häufig proben die Bauern selbst in solch einem Fall den Aufstand, aber die Landbevölkerung sollte bei diesen Auseinandersetzungen vor eurer Klinge fallen wie Korn vor der Sense, da sie noch schlechter als die halbnackten Looter ausgerüstet sind.
Bringt die so erbeuteten Waren auf den nächsten freundlich gesonnenen Markt und werft alles raus, jedoch nicht ohne den Warenwert und das Vermögen des Händlers im Auge zu behalten.
Jeder Raubzug sollte euch bis zu 3000 Denare wie auch Bekanntheit einbringen, wobei der einzige negative Effekt in der Verschlechterung des Verhältnisses zu einem feindlichen Lord zu finden ist.
Dörfer überfallen die ist leichteste Methode im Spiel an ein Vermögen zu kommen.


Nutzt jede Gelegenheit

Da das Spiel, wie erwähnt, keine Storyline verfolgt ist es voll und ganz bei euch Gelegenheiten zu suchen und zu nutzen.
Besonders günstig um euren Ruhm, eure Ehre und euer Ansehen zu steigern sind große Schlachten. Solltet ihr auf eurer Reise durch die Länderein eine Schlacht sehen, prüft das Truppenverhältnis. Fällt dieser signifikant schlecht für die feindliche Armee aus, ist es eure Chance euch für das Reich zu verdingen. Lasst die ersten Runden an euch vorüber ziehen und schickt nur eure Mannen in die Schlacht, um euch bei einer Feindesgröße von unter 30 Mann dann selbst ins Getümmel zu werfen.
Nach einem Sieg hat der Heerführer nicht nur lobende Worte für euch und euer Erscheinen, er lässt euch auch kräftig mit in den Beutetopf greifen.
Eine weitere Gelegenheit gut Wetter bei den Fürsten zu machen und Ruhm und Ehre zu steigern ist das Retten von Dörfern. Seht ihr ein Dorf, das gerade überfallen wird sammelt eure Mannen und dann nichts wie zur Hilfe geeilt, sofern es sich um einen bezwingbaren Gegner handelt. Besonders positiv ist es natürlich, wenn es sich nur um Looter oder Banditen handelt, die ihr innerhalb kürzester Zeit hinfort fegen könnt.
Und als kleinen Bonus für eure guten Taten werden diese den Fürsten immer in Erinnerung bleiben, so dass sie euch auch noch Monate später für euren heldenhaften Einsatz danken, wenn ihr auf sie trefft.


Kleine Hilfe gegen Reiterei

Reiter sind fiese Truppen, die euch wirklich den Tag vermiesen können, wenn sie eure Mannen niedermähen, um euch danach selbst in die Enge zu treiben, aber es gibt einen letzten Trick, nur für absolute Notfälle, der euch hilft auch gegen viele Reiter allein anzukommen.
Sorgt dafür, dass die Reiter eure Spur aufnehmen und euch verfolgen. Reitet einfach solange geradeaus, bis ihr an die Schlachtfeldbegrenzung und biegt dann zur Seite ab, wo ihr noch einige Zeit dicht an dieser unsichtbaren Linie entlang prescht.
Die feindlichen Reiter sind in der Regel nicht übermäßig helle, so dass sie in die Begrenzung stürmen und sich dann untereinander verkeilen. Dreht also einfach um und streckt ganz gemächlich einen nach dem anderen nieder bis sie sich frei gekämpft haben und spielt das kleine Spielchen dann nochmal. Viele Reiter steigen an dieser Stelle auch von ihrem Ross ab, was sie zu leicht verwundbaren Zielen macht.
Ferner ist es günstig erst das eher ungeschützte Pferd zu attackieren bevor ihr euch den oft schildbewehrten Reitern selbst stellt.
Stoßt ihr beim Turnier auf Reiter funktioniert der Trick ebenso. Statt der imaginären Schlachtfeldbegrenzung könnt ihr hier jedoch einfach die Mauern oder Palisaden rund um die Arena nutzen.

So, genug der hehren Worte, nun lasst Taten folgen. Ab hier seid ihr auf euch allein gestellt, aber ein guter Start sollte euch reichlich Frust ersparen und Mount & Blade zu einem außergewöhnlichen Erlebnis machen. So bleibt nur noch eines zu sagen...

Viel Spaß!



Eingesendet von 4P-Tipps-Team