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KW 42
Freitag, 21.10.2016

Switch: Nintendo schaltet auf "For the Players"


Ein "Preview-Trailer" sollte es sein – warum so bescheiden, Nintendo? Das, was ihr gestern präsentiert habt, war die Vorstellung einer Konsole, die verdammt viel Lust auf mehr macht! Natürlich muss dem Video noch eine Ankündigung folgen, die tausend offene Fragen klärt: Technik, Preis, Software, Akkus, Kompatibilität. Und ich weiß, dass ich diese Zeilen hier mit der Fingerspitze in den Kaffeesatz male.

Trotzdem scheint mir schon jetzt: Konzeptionell ist Nintendo Switch in meiner Spielewelt ein Volltreffer.

Wieso? Weil Nintendo nach "Hauptsache anders" und "Hauptsache wie alle mit Handy" den Blick fürs Wesentliche gefunden hat. Denn Switch ist genau das, was meine Spielewelt bald dringend brauchen wird.

Ich könnte jetzt erklären, dass es ja kein zufälliger Hardware-Mix ist, den Nintendo da zusammengestellt hat. Dass es eine Konsole abseits der in dieser Generation seltsam steilen Hardwareschraube ist. Dass es ein Handheld ist, der nach Ablauf der Vita-Altersteilzeit konkurrenzfrei sein wird und dass es schon alleine deswegen ein System mit Spielen ist, die es auf keiner anderen Plattform geben wird.

Aber das spielt eigentlich gar keine Rolle. Denn was mich vor allen Dingen so begeistert, das ist die Klarheit der Idee. Während zwei der Großen nämlich demnächst mit jeweils drei Geräten und sowohl AR als auch VR ins diffuse Wettrüsten der Generationen starten, konzentriert sich Nintendo auf das, was zuletzt Sony für sich beanspruchte: the Players.

Und als Spieler will zumindest ich keinen Schnickschnack. Ich brauche keine 4K-60-Frames-HDR-Raketentechnik, keine Zweiklassengesellschaft. Jedenfalls nicht auf Konsole. Ich will ein Stück Hardware mit tollen Spielen. Und wenn ich beides auch noch ohne Weiteres in die Tasche stecken kann – dann ist das genau jene Art eines genialen Clous, die den kommenden Hardware-Neuerungen der anderen Plattformen fehlt.

Nintendo wird die Spielewelt nicht umkrempeln, kein neues Zeitalter einläuten, das Wettrüsten nicht stoppen und die Verbreiterung der Smartphones nicht aufhalten. Aber das muss der Traditionshersteller auch gar nicht. Vorherwisser Pachter fallen bestimmt tausend Gründe ein, weshalb Switch nicht das Zeug zum großen Knaller hat – ich freue mich einfach nur riesig darüber, dass Nintendo zu seinen und meinen Spiele(r)wurzeln zurückgefunden hat. Das ist sympathisch. Das weckt eine Vorfreude, die ich nach einer Ankündigung schon lange nicht mehr kannte.

Switch ist elegant, schnörkellos, sie stellt das klassische Spielen in den Mittelpunkt und sie tut das jederzeit und überall.

Und damit fühle ich mich als "Player" zumindest im Vorfeld erst einmal pudelwohl!


Benjamin Schmädig
Redakteur

 

Kommentare

CritsJumper schrieb am
Donkey-Kong hat geschrieben: Interessante Geschichte -ok-, aber 90%?? Ernsthaft? Haben wir dasselbe Spiel gespielt? Das Spiel ist extrem linear wird aber durch den Open World Aspekt als Erkundungs-Abenteuerhit gesehen. Die Story?
Sourcer hatt das eben Tocama Test-Thread so schön ausgedrückt:
sourcOr hat geschrieben: ?06.08.2017 14:57
unlesbar74 hat geschrieben: ?03.08.2017 21:46spielerisch jedoch waren sie alle Quark und höchst anspruchslos.
Und jetzt trenn dich mal von der Vorstellung dass ihre hohen Wertungen irgendeinem "Indie-Bonus" geschuldet sind, sondern dass bei ihnen andere Elemente einfach so stark überwogen haben, dass das Gameplay nicht mehr ins Gewicht gefallen ist.
Das was ich in der Dear Esther und Gone Home z.B. erlebt habe, kriege ich in anderen traditionellen Spielen eigentlich überhaupt nicht.
So geht es mir auch, diese Spiele haben Elemente die andere Spiele, Bücher oder Filme nicht bieten.
Was du mit Casualisierung und Mainstreaming Beszeichnest, das stimmt der Trend ist da und an vielen Punkten stößt mir das auch immer wieder eklig auf. Fallout 4 ist da auch ein gutes Beispiel, wenn man den Fans glaubt und was noch aus Fallout 3 gemacht wurde.
Aber alles in allem hängt es immer von den Spielern selbst ab wie sie es erleben. Das aller erste Zombie-Game ist zum Beispiel unheimlich beeindruckend, das vierhundert-elfte wahrscheinlich nicht mehr. Bin gespannt wie dies Days Gone lösen wird.
Es leigt halt oft im Auge des Betrachters und wie gut die Phantasie noch das gegebene ausschmückt, quasi wenn man den kalten Krieg erlebt hat, Hiroshima oder die Kuba-Kriese fühlen sich die Fallout Spiele gleich viel bedrohlicher an. Wahrscheinlich auch wenn man in den 70ern aufgewachsen ist.
Mir wurde zum Beispiel ganz anders, als ich erfahren hab das die meisten Lieder des tollen Soundtracks aus einer Zeit stammen wo sie nicht die Phantasie (wie heute) kritisierten, sondern die mögliche Bedrohung mit der sie wirklich rechneten... oO (Crawl Out Through The...
Donkey-Kong schrieb am
ChrisJumper hat geschrieben: ?05.08.2017 21:37 Hi Donkey, ich finde das klingt bisschen so nach Ubi-Kritik. Die Punkte die du nennst sind da leider wirklich vorhanden. Aber das ganze Trübt. Genauso wie das Blink-Blink von tollen Film-Inszenierungen.
...
Das macht ja nicht nur Ubi so, diese Türme sind mittlerweile selbst bei Zelda angekommen, wobei die da tatsächlich bishen abwechslungsreich zu erobern sind, weil man nicht immer nach dem gleichen Muster erfolgreich ist. Bei vielen aktuellen Spielen aber auch die der letzten Jahren komme ich mir oft so vor als würde ich vom Spiel gespielt werden anstelle andersrum, da ich immer irgendwelche Grenzen vorgesetzt bekomme, sofern ich nicht im vorgegebenen Muster agiere. Bei Fallout 4 ist das nicht nur das eine Beispiel sondern zich Dinge. Ich habe den vierten Teil gerne gespielt, aber das Spiel ist trotz seiner Vielfalt extrem eintönig, weil zu verkrampft und vorhersehbar. Gäbe's Bauen nicht, das ohnehin von vielen Zockern kritisiert wurde (ich habs gemocht), dann wäre das Spiel kaum in Erinnerung geblieben. Dieses künstliche am Leben erhalten durch wiederholbare Endlosquests und Regeneration von Gegnern und Gegenständen, was soll das? Die Atmosphäre ist nach der Geschichte tot, da gibt es kaum einen Wiederspielwert, das Bauen unnütz durch die strohdumme KI, die schon bei Türen öfter hängenbleibt. Klar, es gibt viele Spiele wo eine gute Geschichte erzählt wird, aber oft sind das nur Blender, sie werden von vielen Spielern abgefeiert - ich kann damit nix anfangen. Nehmen wir ein Firewatch, was für ein Mainstream Quatsch. Interessante Geschichte -ok-, aber 90%?? Ernsthaft? Haben wir dasselbe Spiel gespielt? Das Spiel ist extrem linear wird aber durch den Open World Aspekt als Erkundungs-Abenteuerhit gesehen. Die Story? Ich weiss nichtmal mehr worum es richtig ging, so spannend und tiefgründig war es (ja ich habs durchgespielt).
ChrisJumper hat geschrieben: ?05.08.2017 21:37Wegen Telltale, die haben halt auch...
CritsJumper schrieb am
Donkey-Kong hat geschrieben: ?04.08.2017 11:14 Zum Glück gibts aber noch genug Entwickler, die sich nicht blenden lassen und Film und Spiel nicht durcheinanderbringen. Dieser ganze AAA Fließband-Einheitsbrei konnten mich noch nie begeistern, da sind vielleicht immer nur 1-2 Spielinhalte interessant aber über das ganze Spiel total abgenutzt (Türme erobern, Nebenmission Überflutung, hauptsache irgendwie verkrampft Spielzeit strecken).
Hi Donkey, ich finde das klingt bisschen so nach Ubi-Kritik. Die Punkte die du nennst sind da leider wirklich vorhanden. Aber das ganze Trübt. Genauso wie das Blink-Blink von tollen Film-Inszenierungen.
Gerade ND mit Uncharted und TLOU, packen neben diesen ganzen Hilfen unheimlich viel "Liebe zum Detail" rein. WD2 ist so ein Ubi-Titel wo es zwar auch unheimlich viele Sammelaufgaben gibt, aber unterm Strich muss man die als Spieler einfach links liegen lassen, wenn man die nicht mag. Dann findet man in der Regel (vorausgesetzt Story, Umgebung und Charaktere stimmen), immer noch so manches Quest-Juwel.
Sicher es ist immer noch kein Gameplay das den Spieler fordert und leider sehr oft ein passives Erleben wie bei einem Film. Allerdings muss der Spieler die Quets noch selber entdecken, bewegt sich im Raum wie im echten Leben von Ort zu Ort und kann an den Unterschiedlichen Punkten etwas Erleben.
Sicher bei ND ist das noch stärker an einen Film orientiert, aber genau wie AC Teile, hat der Spieler viel mehr Freiheit wie und wann er welche Dinge macht.
Eigentlich genau wie bei dem aktuellen Zelda. Wenn man im Spielfluss ist verliert man sich und stolpert von einem interessanten Punkt zum nächsten und ist dann im Spiel gefangen. Problematisch wird es leider erst wenn man nicht weiter kommt oder länger eine Pause gemacht hat und dann zurück kehrt. Darauf sind die Spiele nicht aus gelegt. Dir entgeht wirklich viel wenn du den Games micht auch mal eine Chance gibst und sie so vorschnell verurteilst.
Sicher da sind viele Punkte die nicht so toll...
Usul schrieb am
@Donkey-Kong
Bitte erzähl weiter und laß uns mehr darüber wissen, was echte Zocker ausmacht im Vergleich zu diesen elenden Pseudo-Gamern!
Donkey-Kong schrieb am
Sorry aber das sind für mich keine echten Zocker. Der Sinn eines Spiels führt auf das Wort zurück, diese 0815 Lemminge, die auf den Zug aufgesprungen sind weils angesagt ist, kann ich nicht ernstnehmen, auch wenn sie die Masse bilden und leider den Markt bestimmen. Zum Glück gibts aber noch genug Entwickler, die sich nicht blenden lassen und Film und Spiel nicht durcheinanderbringen. Dieser ganze AAA Fließband-Einheitsbrei konnten mich noch nie begeistern, da sind vielleicht immer nur 1-2 Spielinhalte interessant aber über das ganze Spiel total abgenutzt (Türme erobern, Nebenmission Überflutung, hauptsache irgendwie verkrampft Spielzeit strecken). ODer was Telltale produziert, Adventures 2.0, keine Entscheidungsmöglichkeiten, Dialogoptionen die nichteinmal richtig gesprochen werden und mehr Zeichentrick als Spiel (Knöpfchendrücken durch Videosequenzen). Wer sowas ein Spiel nennt und sich selber Zocker, hat irgendwas nicht verstanden. Aber ich weiss, es gibt genug von solchen Vögeln und diese werfen halt die dicksten Eier ab und werden weiterhin gefüttert.
schrieb am