Habe gestern die erste Episode durchgezockt und bin positiv überrascht von dem Spiel. Es nimmt sich in Sachen Over-The-Top-Inszenierung und -präsentation sowie verkorkstem Storytelling bisher sehr angenehm zurück, konzentriert sich auf`s gameplay, lädt zur Erkundung ein, ist weniger schlauchig und atmosphärisch durchaus gelungen. Darüberhinaus sind bereits die Standard-Gegner recht knackig (Auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad), da sie sehr flott agieren; im ersten Barry Abschnitt gibt es z.B. auch welche die einen utraschnell einholen, wenn man wegrennt, so dass definitiv Nervenkitzel aufkommt.
Storymäßig hatte ich eine noch schlimmere Figurenzeichnung mit noch übleren Dialogen als im sechsten Teil und Revelations 1 befürchtet, davon ist aber (zumindest bisher) keine Spur.
Am meisten überrascht hat mich die mMn sehr gelungene Einbindung der Koop-Partner für Solospieler. Man kann die Figuren nun nach Belieben switchen, was sinnvoll ist, da sie spezielle, individuelle Fähigkeiten haben. Sie sind also nicht mehr nur die Munitionsvorräte auf Beinen (Resi 5) oder belanglose bis nervige Spongedummies (Teil 6 und Revelations 1), sondern gleichwertige Figuren. Capcom hat es endlich geschafft ihnen außerhalb des Koop eine Daseinsberechtigung zu geben, so dass ich, als jemand der die Entwicklung hin zur Unterstützung durch Begleiter-Ki als eine der schlimmsten Entwicklungen der Reihe hält, in diesem Punkt nicht mehr so viel zum Meckern habe. Ich bin sogar der Meinung, dass man dieses Prinzip auch für die Hauptreihe umsetzten sollte, natürlich etwas fetter und moderner produziert, denn das Spiel wirkt auf der technischen Seite etwas altbacken. Es ist zwar hübsch anzusehen (ich empfehle mit dem HDMI-Schwarpegel bzw. entsprechender Einstellung zu experimentieren, denn das Spiel ist ansonsten ziemlich blass und gräulich), sieht aber nur aus wie ein upgrade eines Last Gen Spiels, wobei es gegenüber den Vorgängern bei der Gesichterdarstellung und der besseren performance ...