4Players goes Tokyo

 

Die Versuchsobjekte A und B wurden in Vorbereitung auf die Messe einem exzessiven mentalen und körperlichen Training unterworfen, dessen einziger Zweck war, beide auf Berichtoutputeffizienz hin zu optimieren. Wie man sieht, ging das daneben. Dafür sitzen die Posen.

Japan von oben ist enttäuschend: Kein Godzilla, der Energieblitzlaser speiend die Landschaft mit seinen gigantischen Pranken verwüstet, keine Zuchtfelder für quadratische Melonen, keine Hello Kitty!-Trainingslager. All die schönen Klischees, in einem Aufwasch hinüber. Wie ärgerlich.

Eine Busfahrt, die ist... lang. Gut anderthalb Stunden dauert der Trip von Narita bis Shibuya, dafür bekommt man auf dem Weg auch einiges zu sehen: Unerwartet aus dem Hinterhalt springenden Bambus (für Laubwald-verwöhnte Mitteleuropäer ist das durchaus eine Erwähnung wert!) und... äh... okay, man bekommt nicht so irre viel zu sehen. Eine Autobahn ist halt eine Autobahn, außer dass hier alle irgendwie auf der falschen Seite fahren. Und es gibt WLAN im Bus! Okay, kein freies, aber WLAN ist WLAN. Im Bus!

Für alle, die es noch nicht wissen sollten: Tokyo ist mal echt groß. Also wirklich verdammt, verdammt groß! Eine Rundfahrt mit der S-Bahn um den inneren Zirkel der Stadt dauert ziemlich genau eine Stunde. Was sehr lang ist, falls man keinen Sitzplatz erwischen sollte. Was zwischen 0 Uhr und Mitternacht quasi ausgeschlossen ist.

Ahhhhh, Akihabara. Mekka aller Geeks, glitzerndes, leuchtendes, kreischendes Paradies, in dem es ausnahmslos alles gibt, was entweder Strom benötigt oder mit Spielen zu tun hat. Im Normalfall beides. Unter anderem...

...Sonys geheimes neues Konsolenprojekt für eine überraschend eingeschränkte Zielgruppe...

...die unmännlichste Dreamcast aller Zeiten...

...jede Menge Tekken 6-Automaten, mit denen man einen freilaufenden Kautz sehr glücklich machen kann...

...sowie einen Multiplayer-Rennspiel-Automaten, der selbstverständlich sofort dem kritischen Blick von Brumm-Brumm-Krosta unterworfen wurde. Schönes DIng, hat aber keine Cockpit-Perspektive. Zack, automatisch 60% weniger! Merkt euch das, hochverehrte Rennspielentwickler!

Erwähnte ich schon, dass es in Akihabara ausnahmslos alles gibt? Dazu zählt auch dieser gelangweilt in der Gegend herumstehende Virtual Boy, der nach einem Ausprobieren schreit - der 3D-Effekt ist echt nicht übel, aber bei dem Ding sehe ich rot! Dieser Laden war übrigens einer derjenige, in dem wir gerade mehrere Monatsgehälter in Spielesoundtracks investiert haben. Gerade Square-Enix lässt sich ihre Kompositionen sehr teuer bezahlen - die kann man sich eigentlich nur leisten, wenn man sich die Leute leisten kann, die sie komponieren. Schade, dass man nicht mit Organen zahlen kann.

Ahhhh, Shibuya bei Nacht! Immer wieder ein Vergnügen, mit mehr Aktivität als im durchschnittlichen Bienenstock. Und die Menschen sehen weitaus besser gekleidet aus als in einem Bienenstock. Wir fühlen uns schrecklich underdressed. Und... äh... overfed. Aus irgendeinem Grund scheint es in Tokyo nämlich keine dicken Menschen zu geben. Werden die alle des Landes verwiesen?

Erwähnten wir schon, dass gerade in Akihabara die Japaner-pro-Kubikzentimeter-Rate gigantisch hoch ist? Gerade an einem Feiertag wie dem heutigen ist die benötigte Atemluft knapp. Außer, man steht direkt unter einer der unendlich scheinenden Klimaanlagen. Aber das bringt einen Extrahaufen ganz eigener Probleme mit sich.

Bis zum nächsten Mal, Akihabara! Ich werde deine Auswahl an alles und deine köstlichen Ramen sehr vermissen. Auch wenn ich mich nicht entsinnen kann, wann meine Füße zum letzten Mal so weh getan haben...

Wer schon mal irgendwo auf dieser Welt beim Karaoke war, der weiß, wie das abläuft: Man geht in eine Bar, und macht sich vor einem Haufen hoffentlich angemessen betrunkener Fremder zum Affen. Nicht so in Japan: Hier mietet man halbstundenweise ein kleines, stickiges Kabüff, geht dort mit der eigenen Gruppe rein, bleibt unter sich, singt sich gegenseitig was vor und bezahlt hinterher dafür. Hat was von einem Singpuff, aber wenigstens den Vorteil, dass die japanischen Songlisten die Dicke eines westamerikanischen Telefonbuches haben. Außerdem sind viele englische Texte erfrischend frei interpretiert.

Erwähnte ich schon, dass Tokyo mal echt wahnsinnig verdammt und irgendwie unfassbar groß ist? Dieses Bild, geknipst aus dem 52. Stock des Mori Tower in Roppongi Hills, sollte einen ungefähren Eindruck dieser, nennen wir es mal in Ermangelung eines besseren Wortes, Stadt vermitteln. Ist in Japan eigentlich noch Platz für etwas anderes als Tokyo?

Auf der EA-Präsentation war jeder Titel spielbar. Aber um kaum einen drängten sich die Journalisten aus aller Welt so sehr, wie um Dantes Inferno. Lag es an der ausufernden Qualität des Spiels? An der Handlichkeit der Controller? An der Bequemlichkeit der Sessel? Oder an der Tatsache, dass es da mehrere Meter hohe Cleopatra-Höllentitten zu sehen gab?

Faszinierende Fakten aus der 4P-Redaktion: Gevatter Krosta ist kein großer Fan von asiatischem Essen. Und er hasst Fisch. Die Idealbesetzung für den ausgedehnten Japan-Besuch also. Der Kenner der hiesigen Küche stellt sich nun zurecht die Frage: Wie überlebt der Bursche? Eine mögliche Antwort gibt es in diesem Bild.

Das ultimate Geschenk für den Tokyo-Fan, der sonst schon alles hat. In der dekadenten Variante mit echten Diamanten.

Hier zu sehen: Die Zentrale eines sehr populären japanischen Spieleentwicklers. Wer erkennen kann, um welche Firma es sich dabei handelt, der... nun... gewinnt nichts. Aber kann sich in jedem Fall männlich auf die Brust pochen.

Shibuya an einem durchschnittlichen Mittwochabend. Die Millionen Spaziergänger des gestrigen Tages haben sich sprunghaft vermehrt und bevölkern nun mit ihrem Nachwuchs die Straßen des Ausgehviertels. Atemluft ist überbewertet.

Nach all dem Spaß, dem Shoppen und dem ausführlichen Auskundschaften der Lokalitäten in Shibuya ist mittlerweile ärgerlicherweise auch Arbeit angesagt. Nach unnötig langer Fahrt (man wird sich ja wohl mal in der S-Bahn irren dürfen!) sind wir dann doch endlich in Kaihinmakuhari angekommen und traben im Eilschritt zu Messe. Falls jemand zwei schnaufende Deutsche gesehen hat: Das waren wir.

Man kann völlig zurecht über das englische Motto der Tokyo Game Show 2009 lästern: "Game, it is so energetic!" ist wirklich doof. Ein Trost bleibt allerdings: Die japanische Variante ist nicht viel besser. "GAME wa, genki desu." bedeutet übersetzt soviel wie "Dem Spiel geht es gut."

Ein Blick über eine der Messehallen am ersten Pressetag. Wer denkt, dass das bedeutet, dass man frei wie die Liebe über die Stände schweben und stundenlang alles ausprobieren kann, was das Herz begehrt, ist schief gewickelt. Bereits wenige Augenblicke nach Messebeginn wurden die ersten "Ab hier eine halbe Stunde Wartezeit"-Schilder aufgestellt.

Wie hier deutlich zu sehen, war die Messe schon heute ordentlich voll. Und da war nur Presse und sonstige Fachbesucher am Start!

Unter anderem, um Toshihiro Nagoshi zu fotografieren, der sich auf seinem güldenen Thron im Kreise von schnuckeligen Models genüsslich und ausgiebig fotografieren ließ. Der alte Pascha! Aber hey, er kann es sich leisten: Yakuza 4 sieht wieder einmal verdammt gut aus!

Der japanische Markt und die Tokyo Game Show öffnen sich Schritt für Schritt dem westlichen Spiel - diese Videopräsentation von Call of Duty: Modern Warfare 2 spricht eine deutliche Sprache. In dem Falle eine englische, was in diesen Breitengraden irgendwie falsch klingt.

Dieses Bild von der Messe-Umgebung hat keine spezielle Bedeutung. Ich finde es nur irgendwie schön. It is so energetic!

Garstige Naturen würden behaupten, dass Hideo Kojima hier gerade einen ersten Blick auf sein neues Spiel geworfen hat. Aber wir sind ja nicht garstig. War halt gerade ein sehr nachdenklicher Moment für den Design-Meister.

Sehet und staunet: All diese Menschen sind wegen mir hier! Nun, vielleicht nicht wegen mir allein, aber immerhin. Ich habe nämlich (als einer von gerade mal drei Europäern) am offiziellen Tekken 6-Turnier der Messe teilgenommen. Habe mich auch ordentlich geschlagen, wurde dann aber im Halbfinale von einem schlaksigen Asiaten übel verdroschen. Nun, dabei sein soll ja irgendwie alles sein.

Eine der entspanntesten und unterhaltsamsten Präsentationen, die ich je in Japan hatte - und, Embargo sei Dank, darf ich nichts darüber schreiben. So werdet ihr gegenwärtig nichts davon erfahren, wie toll Sky Crawlers (von den Ace Combat-Machern) auf Wii aussieht, was für schöne Ideen darin stecken und wie wunderbar auskunftsfreudig die beiden anwesenden Entwickler Masanori Kato (hier nicht links) und Daisuke Uchiyama (schon gar nicht rechts im Bild) waren. Schon schade, nicht?

Samstag. Der erste offene Messetag. S-Bahn: Millionen Milliarden Menschen drin. Dazwischen zwei gebeutelte 4Players-Redakteure, die sich ihrem Dasein als Individuen verabschieden und beschließen, einfach in der Masse aufzugehen. So wie die Hexe beim Zauberer von Oz.

Die herausflutenden Menschenmassen in der S-Bahn-Station an der Makuhari Messe. Was bemerkenswert ist: In Deutschland hätten spätestens an dieser Stelle die ersten Assis ihr Anrecht auf den Platz ganz vorne hartnäckig durchgedrückt. Hier nicht. Kein Geschubse, kein Gedrängle, einfach ein gleichmäßiger Fluss, der nach kurzer Zeit zufrieden stellend aus der Station herausströmt. Warum kann das nicht überall so sein?

Dinge, die wir in Japan am meisten vermissen werden: Die sprichwörtlich an jeder Ecke stehenden Getränkeautomaten, aus denen man sich jederzeit und für wunderbar wenig Geld herrlich kühle oder bemerkenswert heiße Getränke ziehen kann. Pocari Sweat wird mir sehr fehlen: Der Name mag bescheuert klingen, aber der isotonische Drink ist einfach ein Erfrischungshammer! Macht bestimmt Nasenkrebs oder so, das muss es aber wert sein.

So, wer mag hier ein "Brumm-brumm-brummmm!" reinmontieren? Die Präsentation von Project Natal mit Kudo Tsunoda war sehr unterhaltsam.

Da war es noch früh am Morgen. Kaum was los, quasi.

El Grande Super-Chocobo of Super Fun Happy Love! Wer würde nicht gerne zuhause haben?

Ein Bild, das natürlich in keinem Japan-Reisebericht fehlen darf: Die in den Schaufenstern von Bars, Kneipen und Restaurants ausgestellten Plastikversionen der potenziellen Speisen, die man drinnen bekommt. Sehr einladend, aber wer schon mal aus Plastik gebissen hat, lernt seine Lektion sehr schnell.

Und weil selbst 4Players-Redakteure dem gelegentlichen Schwapps Kultur nicht abgeneigt sind, nutzten wir den Tag nach dem finalen Messetrubel zum Ausflug ins gut zwei Stunden von Tokyo entfernte Nikko. Dort gibt es u.a. beeindruckende Schreine und Pagoden...

...wunderschöne Wälder...

...den Ursprung der berühmten drei Affen, die sich das Sehen, Reden und Hören abgewöhnt haben...

...sowie Treppen. Jede Menge Treppen. Argh!

Irgendwann ist aber auch mal gut mit Kultur, dann verlangt wieder das Videospiele-Gen nach Aufmerksamkeit. Und wo wird diese besser befriedigt, als in einer Spielhalle? Vor allem, wenn da Multiplayer-Automaten von Mario Kart Arcade 2 herumstehen! Hätte vermutlich auch ein Riesenspaß werden können, wenn die eine Maschine nicht gierig Michaels Kleingeld gefressen hätte, ohne das Spiel zu starten. Gewitzte Methode, den Leute die Kohlen aus der Tasche zu ziehen.

Außerdem mussten wir uns natürlich noch den berühmten Tokyo Tower gönnen, den wir zwar wunderbar vom Hotelzimmer aus ansehen, aber noch nie aus der Nähe bestaunen konnten. Auf dem Weg da hin: Ein wunderbarer Schrein sowie die lauteste Grillen-Familie der Welt. Obwohl, wir kennen Japan: Es könnte genauso gut vom Band gekommen sein. Für die Atmosphäre.

Und hier der Tokyo Tower nochmal in Nahaufnahme. Aus der "Ich bin nicht würdig, ich bin nicht würdig!"-Perspektive.

Das Straßenband-Phänomen gibt es in Shibuya genauso gehäuft wie in Santa Monica. Nur dass sie hier kein Geld wollen (es sei denn für den Kauf ihrer CDs), sondern sie machen mit ihren Auftritten nur Werbung für sich und ihre kommenden Gigs. War ein sehr gutes Duo, dieses Duo. "Kata-Kana" der Name (http://www.kata-kana.jp).

Und das letzte Bild, gleichsam von unserem letzten Besuch in unserer favorisierten, wenn auch ganz übel nach Yakuza riechenden Guinness-Bar in Shibuya. Schee wars!

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Sonstiges
Entwickler: 4Players
Publisher: 4Players
Release:
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