Happy Birthday Mega Man

 

1987 legt Keiji Inafune (der neben der MM-Serie auch maßgeblich an Games wie Resident Evil 4, Onimusha, Dead Rising und Duck Tales beteiligt war) mit dem ersten Mega Man auf dem NES den Grundstein für Capcoms bislang umfangreichste und höchst erfolgreiche Serie. Trotz des schrecklichen Covers, das wir hier aber nicht schon wieder zeigen werden. Vermutlich nicht. Die klassische 2D-Sidescroller-Formel wird zum Teil heute noch beibehalten, auch wenn in modernen Vertretern der Reihe natürlich auch 3D-Abschnitte dazugekommen sind – von den Iso-Abenteuern in den Battle Network-Rollenspielen ganz zu schweigen.

Eines der Erfolgsgeheimnisse der Mega Man-Serie ist, dass sie sich nicht auf den klassischen Blauschlumpf-Charakter beschränkt, sondern die »Franchise« in viele Richtungen erfolgreich weitergesponnen hat, ohne dabei die Grundpfeiler zu vergessen. Einer der wichtigsten davon war schon immer die Nutzung abgefahrener Bossgegner, die sich am besten mit der Waffe eines vorher besiegten Übelwutzes erledigen ließen. Dieser clevere Kniff verlieh den Jump-n-Runs nicht nur eine unerwartete Tiefe, sondern sorgte auch für rabenschwarze Augenränder bei den Zockern, die auf der Suche nach der optimalen Durchspiel-Reihenfolge unvermeidlich waren. Außerdem waren die Namen der Bosse, die Capcom in frühen Teilen übrigens immer von Gewinnern aus Wettbewerben des japanischen Nintendo-Magazins kreieren ließ, schön pragmatisch, wenn auch nicht gerade irre kreativ: Ice Man, Snake Man, Elec Man, Fire Man, Cut Man, Metal Man, Wood Man, Pirate Man, Needle Man, Hard Man, Shadow Man, Magnet Man, Bright Man, Pharaoh Man, Dust Man, Ring Man, Grenade Man, Drill Man, Stone Man, Napalm Man, Gravity Man, Magic Man, Crystal Man, Knight Man, Toad Man, Wind Man, Flame Man, Dynamo Man, Blizzard Man, Top Man, Cloud Man, Junk Man...

Der blaue Bomber sorgte sechs Jahre bzw. ebenso viele Spiele lang für Spaß und Frust, im Jahre 1993 musst er erstmals Platz für einen Nachfolger machen: Mega Man X war der erste Vertreter der Serie auf dem SNES, die bis heute auf unterschiedlichen Plattformen weitergeführt wird. Für diese Reihe verabschiedete sich Capcom von der üblichen »Mega Man gegen Dr. Wily«-Formel, verlagerte das Ganze in die Zukunft und führte einen Batzen neuer Figuren ein, die bis heute aktiv sind: X, Dr. Light, Dr. Cain, Reploide, Mavericks, Zero (der schließlich seine eigene Serie bekam) oder Sigma sind nur einige der Namen, die sich in den mittlerweile 13 X-Spielen finden. Der Spielverlauf ist grundsätzlich gleich geblieben, aber mit der Einführung des »Dashes« und der Wandkletter-Fähigkeiten ermöglichten die Designer völlig neue Herausforderungen. Mal ganz abgesehen davon, dass Zero nicht nur einen wallenden Pferdeschwanz, sondern auch ein Laserschwert besaß! Übrigens: Das Original X-Game wurde letztes Jahr als runderneuertes Remake auf der PSP veröffentlicht - was uns ganz nebenbei glatte 80% wert war!

Der dritte Ausflug der Serie war das 1997er Mega Man Legends (hier und da auch als »Mega Man DASH« oder auch »Mega Man Neo« bekannt), das sich auf der PlayStation völlig vom 2D-Korsett löste und als 3D-Action-Adventure präsentierte. Und damit auch viele Spieler verwirrte, zumindest anfänglich - was vielleicht auch an Figurennamen wie »Tron Bonne« und »Rock Volnutt« lag. Nach drei Teilen war im Jahre 2000 vorläufig Schluss mit den Legenden, auch wenn Keiji Inafune nach wie vor felsenfest schwört, dass er als Nächstes am liebsten einen neuen Teil produzieren würde, idealerweise mit dem Lost Planet-3D-System - immerhin wurde auf der letzten Tokyo Game Show ein frisches Legends für japanische Handys enthüllt.

Spin-Offs gibt es fast überall - in Fernsehserien, in Filmen, in Büchern, in Comics, mit großer Wahrscheinlichkeit auch in Waschmaschinen. Und selbstverständlich auch in Videospielen: Die Games der »Mega Man Battle Network«-Reihe (Schon mal von »Rockman EXE« gehört? Ist dasselbe, nur japanisch), davon gibt es bislang sechs, lösen sich spielerisch völlig von ihren Vorgängern, auch wenn die Geschichten auf der klassischen Serie basieren - statt Hüpfaction gibt es hier eine Mischung aus typischem Japano-Rollenspiel und Pokémon-kompatiblem Sammelwahn. Sowie in den letzten Teilen unterschiedliche Editionen des jeweiligen Spiels, die sich untereinander verbinden lassen.

Was so lange währt, währt in Compilations und Remakes noch besser! Und so gibt es mittlerweile einige Mega Man-Sammlungen und -Revivals, von denen es allerdings erstaunlicherweise nur die wenigsten offiziell bis nach Europa geschafft haben. Allen voran zieht das großartige Mega Man Powered Up: Im Grunde seines Herzens ein Remake des ersten Teils, aber mit toller neuer Knuddeloptik, erheblicher Erweiterung der Spielvarianten, einem interessanten Leveleditor und dem beiliegenden Original - Grund genug für uns, das damals wie heute höchst empfehlenswerte PSP-Game mit 86% zu adeln!

Und wie geht's weiter mit Mega Man? Wir der blaue Bomber wiederkehren? Werden Dr. Wily und Konsorten die Roboterheit nach wie vor mit bizarren Bossgegnern bedrohen? Wird es wieder harte Hüpfereien geben, oder entwickelt sich die Serie in eine ganz andere Richtung weiter? Tja, in Kürze werden wir es erfahren – auf der Capcom-Seite läuft gerade ein geheimnisvoller Countdown aus...

Eigentlich kann es keine richtige Mega Man-Retrospektive geben, ohne dass das schlimmste Cover aller Zeiten präsentiert wird. Aber das hatten wir ja schon ein paar Mal! ...hmmmmmmmmmmm... Dilemma... Okayokay, wat mut, dat mut! Als Kompromiss ist nicht nur -das- Cover im Bild, sondern auch noch ein paar andere, die fast genauso scheußlich sind. Aber auch aus Trash kann Kult werden, jaja...

Happy Birthday, Mega Man! Du hast uns wahnsinnig viele Haare und Nerven gekostet, aber mindestens ebenso viele tolle Stunden bereitet! Ein Prost auf die nächsten 20 Jahre

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Sonstiges
Entwickler: 4Players
Publisher: 4Players
Release:
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