Kaputte Joysticks und Fernbedienungen

 

»Daley Thompsons Decathlon« war zwar lange nicht das erste Spiel, das die olympischen Leichtathletik-Disziplinen auf flimmernde Monitore brachte (»Microsoft Decathlon« war ganze drei Jahre früher am Start), aber es war eines der ersten, das sich einen zugkräftigen Partner aufs Cover holte. Und wer konnte im Jahre 1984, dem Jahr der Olympischen Sommerspiele in Los Angeles, ein größerer Name sein als der zweimalige Olympiasieger und Zehnkämpfer Daley Thompson?

Sportspiele der 80er waren für viele Dinge bekannt: Simple Grafik, viele Disziplinen, Multiplayerspaß...

...aber in erster Linie waren sie dafür berüchtigt, üble Joystickkiller zu sein: Decathlon und Track&Field setzten auf eine »Wackele den Stick im Weltrekord-Tempo!«-Steuerung, welche die fragilen Controller reihenweise in den Tod knacksten. Für den ollen Atari VCS 2600 gab es sogar ein Reparaturkit, mit dem man die gebrochenen Achsen des Sticks eigenhändig ersetzen konnte. Das schulte nicht nur die Hand-Auge-Koordination, sondern war auch geringfügig günstiger als ein Ersatzmodell.

Epyx war einst der oberste größte Meister aller Dinge, die mit »Joystickrühren für Weltrekorde« zu tun hatten. Bevor das Unternehmen Ende der 80er unrühmlich vom Markt verschwand, hatte es eine Zeit lang die gefühlte Alleinherrschaft über das Sportspiel-Genre. Zu Olympiade-Zeiten mit den »Summer Games« und »Winter Games«...

...zu Muscle Beach-Zeiten mit den glorreichen California Games (auch wenn das Frisbee-Werfen öder kaum hätte sein können. Aber ein schwarzes Schaf muss es ja in jeder Familie geben)...

...und natürlich nicht zu vergessen die großartigen World Games. Okay, Disziplinen wie Bullenreiten, Baumstammwerfen, Fässerspringen und Baumstammrollen finden sich noch nicht auf den offiziellen Listen des Olympischen Komitees, aber das wird wohl nur eine Frage der Zeit sein.

All diese Spiele setzten noch auf eine 2D-Darstellung des Sports. Erst Anfang der 90er wurden die Computer leistungsfähiger, die Entwickler wagemutiger - 3D war in, uiuiuiii! Am deutlichsten bekam man den Fortschritt bei den Sportspielen von Accolade zu sehen: »The Games: Summer Challenge« und das gleichsam sperrig benannte »The Games: Winter Challenge« sahen nicht nur für damalige Verhältnisse unfassbar gut aus, sondern spielten sich auch noch super!

Apropos Olympia: Wie es sich zu allen sportlichen Großveranstaltungen gehört, sei es Fußball, Formel 1 oder das familiäre Hexenverbrennen in konservativeren Landstrichen, gibt es immer dazu passend die offiziell lizenzierten Spiele sowie den oft genug unfassbar langen Rattenschwanz der Trittbrettfahrer. Das klingt jetzt aber negativer als es gemeint ist, denn oft genug war es so, dass die Lizenz so viel Geld verschlang, dass nicht mehr genug fürs Spiel übrig blieb. Ergebnis: Oftmals waren die »nicht-offiziellen« Spiele die besseren, wobei es natürlich auch die Regel bestätigende Ausnahmen wie das witzige »Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen« gibt.

Das klassische »Wackel mit mir«-Sportspiel gibt es heutzutage eigentlich kaum noch. Heute muss der Spieler mit dem ganzen Körper eingebunden werden, und zwar so lange, bis die Bandscheibe scheppert: Beim Gametrak-System wird man verdrahtet, um sich virtuelle Dresche abzuholen, vor der EyeToy-Kamera wird gekinetict und gecombatet, bis die Linse platzt.

Und damit kehren wir auch schon zum Startpunkt unserer kleinen Exkursion zurück - nämlich Nintendo, die mit Wii Fit der Spielergemeinde ein Trimmdichprogramm aufschwatzen konnten. Hände in die Lüfte: Wer stand noch nicht auf dem Balance Board?

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Sonstiges
Entwickler: 4Players
Publisher: 4Players
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