Die Welt der Roguelikes

 

Im Kerker der tausend Tode

Jeder Fan scheint des Genres ein wenig anders zu definieren, bei einigen Merkmalen kommen aber viele auf einen Nenner: Das Entdecken zufallsgenerierter Levels, das rundenbasierte Metzeln von Monstern, das Zusammenraffen zahlreicher Schätze und vor allem der Tod als unvermeidliches Ende. Häufig vertretene Merkmale sind auch die einfach gestrickte Grafik aus der Vogelperspektive - und natürlich der bockschwere Schwierigkeitsgrad, welcher viele Spieler an den Rande des Wahnsinns treibt. Wenn man stirbt, geht es dank Permadeath ganz von vorne los.

Rogue: Exploring the Dungeons of Doom

Vorbild und Namengeber war Rogue von Michael Toy und Glenn Wichman. Das 1980 entwickelte Spiel für Unix-Systeme setzte viel Fantasie voraus: Verliese, Monster und Schätze wurden nur durch ASCII-Zeichen dargestellt. Der Reiz des Spiels lag in der Unberechenbarkeit. Bei jedem Trip erwarteten den Abenteurer neue zufallsgenerierte Dungeons. Wie in einigen späteren Nachahmern ist das Ziel, sich bis ins unterste Verlies vorzukämpfen, um ein Amulett zu bergen. Die Rogue-Entwickler wurden vom Pen-and-Paper-Klassiker Dungeons & Dragons und dem ersten Text-Adventure "Colossal Cave Adventure" von 1976 inspiriert. Im Gegensatz zu den Vorbildern spielte man mit einfachen Tastendrücken statt mit Parser-Eingaben kompletter Wörter wie "north" oder "get lamp".

The Rogue-like!

Auch hier wird keine Festplatte defragmentiert: Zu sehen ist "The Rogue-like!", eines der zahlreichen Derivate von Rogue. Einige Spieler schätzen auch bei heutigen Genre-Vertretern noch die simple aber klare Darstellung mit einfachen Zeichen. Je nach Spiel kann ein rotes D einen roten Drachen symbolisieren, eine Raute einen dunklen Gang, ein Dollar-Zeichen einen Goldschatz, usw.

NetHack

Dank der minimalistischen Grafik lassen sich die Spiele außerdem bequem von Fans entwickeln. NetHack aus dem Jahr 1987 erschien z.B. unter einer Open-Source-Lizenz, welche freies Teilen und Modifizieren erlaubt. Die meisten Exemplare lassen sich nur alleine spielen, es gibt aber auch Mehrspieler-Ableger wie TomeNET oder Crossfire.

Tales of Maj'Eyal 4 (ToME 4)

In den vergangenen zwei Jahren erwies sich ToME 4 als beliebtester Genre-Vertreter: Auf dem Entwicklerblog Ascii Dreams wählten User das Spiel zum Roguelike of the year. Der Titel wird ständig von der Community weiterentwickelt und reichert das Prinzip mit komplexer Charakterentwicklung, Mausbedienung und anderen Feinheiten an.

Diablo

Blizzards Action-Rollenspiel Diablo aus dem Jahr 1996 war zwar kein klassisches Roguelike, baute aber auf dem Prinzip auf und machte es massentauglich: Schließlich schnetzelte man sich auch hier durch immer stärkere Monster, schnappte sich Schätze und erledigte Quests in zufallsgenerierter Umgebung.

Dwarf Fortress

In die Natur geht es im Spiel mit dem sperrigen Namen "Slaves to Armok: God of Blood Chapter II: Dwarf Fortress" (oder kurz Dwarf Fortress). Statt nur zu erforschen und zu überleben, baut man sich im 2006 gestarteten Titel von Tarn und Zach Adams zusätzlich ein komfortables Heim im Gebirge auf. Man kommandiert seine Zwerge zum Suchen von Bodenschätzen, schmiedet diverse Objekte und wehrt sich in der Wildnis gegen Angriffe.

Dungeons of Dredmore

Eine treue Fangemeinde besitzt das humorvolle Dungeons of Dredmore von Gaslamp Games aus dem Jahr 2011. Rollenspieltypisch motzt man eine ganze Reihe von Fähigkeiten auf. Durch die zufallsgenerierten Kerker muss man sich aber eine vorsichtigere Strategie zurechtlegen als in üblichen rundenbasierten RPGs.

Shiren the Wanderer

Auch in Japan wird dem Rogue-Prinzip gehuldigt. Der Durchbruch kam mit Chunsofts Mystery-Dungeon, es folgten Ableger bekannter Serien wie Pokémon Mystery Dungeon oder Chocobo's Dungeon. Die Shiren-Reihe gehört zu den traditionelleren und besonders gnadenlosen Vertretern. Mit dem auf dem Bild zu sehenden Wii-Ableger Shiren the Wanderer wollte man im Jahr 2010 erstmals auch Neulinge und weniger frustresistente Spieler ansprechen. Im Todesfall wird man nicht mehr auf Level eins zurück gesetzt, sondern kann auf der Charakterstufe weiterspielen, die man vor Betreten des letzten Dungeons inne hatte. Ein neuer Easy-Modus ermöglicht außerdem einen Speicherstand und dadurch die Rettung des Hab und Guts.

The Binding of Isaac

Das klassische Roguelike läuft rundenbasiert ab, doch manche Titel münzen das System auf Action um. Der skurrilste Vertreter hat unseren News-Redakteur Julian im letzten Jahr hochgradig süchtig gemacht. The Binding of Isaac von Edmund McMillen (Super Meat Boy) kombiniert das Shooter-Chaos eines Robotron 2084 mit einem Dungeon-Erlebnis wie Zelda. Der arme kleine Isaac wird von der fanatisch religiösen Mutter im Keller eingesperrt. Dort muss er sich in Echtzeit mit dem Messer gegen ausgesprochen eklig mutierte, blutrote Feinde wehren. Mit der Zeit kann er über Zufallsgegenstände seine Werte wie z.B. Lebenskraft, Tempo oder Stärke verbessern.

Spelunky

Für endlose Fluchtiraden sorgte im vergangenen Juli der XBLA-Titel Spelunky von Derek Yu und Andy Hull. Schon auf dem PC brachte der knuffige Höhlenausflug gestandene Plattform-Profis zur Verzweiflung. Und das, obwohl der rotnasige Forscher und seine Feinde wie kleine, tanzende Schlangen, Yetis oder Aliens richtig putzig und unscheinbar aussehen. Wer sich nur einen winzigen Fehler erlaubt oder mit falsch platziertem Sprengstoff eine Kettenreaktion auslöst, muss zum Start zurück. Die Erforschung der Höhlenwelt lehnt sich an den ähnlich gestrickten Plattformklassiker Spelunker an und verlegt das Roguelike-Konzept in die seitliche Jump-n-Run-Perspektive.

Faster Than Light

Auch ins All hat es das Spielschema verschlagen: Im kürzlich von uns getesteten Faster Than Light für Windows, Linux und Mac versucht man, mit seinem Raumkreuzer möglichst lange in die Weiten des Weltraums vorzudringen, die Crew zu Höchstleistungen anzutreiben und das Schiff immer schlagfertiger zu machen. Sektor für Sektor wird man immer besser und weiß mehr übers All, in dem Aufständische gegen die Föderation kämpfen.

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Sonstiges
Entwickler: 4Players
Publisher: 4Players
Release:
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