von Michael Krosta,

GC-Eindruck: Lips

Mit Lips präsentiert Microsoft das Pendant zu Sonys erfolgreicher SingStar-Serie. Doch die japanischen Entwickler iNis Corp wollen mehr als nur eine einfache Kopie für die Xbox 360 abliefern. Der erste Schritt, mit dem man sich von SingStar absetzen will, sind die Mikrofone: Diese sind nicht nur kabellos, sondern verfügen auch über Bewegungssensoren. So wird es nicht nur eure Aufgabe sein zu singen, sondern auch ähnlich Samba de Amigo diverse Posen einzunehmen und Bewegungen nachzuahmen. Außerdem sind die Mikros mit kleinen LED-Lämpchen ausgestattet, die im Takt des jeweiligen Songs aufleuchten und gleichzeitig mit der Farbgebung ein Indiz dafür sind, wie gut sich der Sänger gerade schlägt.

Beim Gesang kommt es wie gewohnt auf den richtigen Rhythmus sowie die passende Tonhöhe an, die beide nach dem bekannten SingStar-Prinzip anhand von Linien dargestellt und erfasst werden. Im Gegensatz zur Sony-Serie, in der man sich auch durch einfaches Summen zu Höchstpunktzahlen durchmogeln kann, erkennt Lips, ob ihr auch tatsächlich den vorgegebenen Text singt.

Zwar gibt es keinen Karrieremodus im klassischen Sinn, doch findet ihr ein Medaillensystem, bei dem ihr für jeden Song diverse Auszeichnungen erhaltet - so z.B. für das perfekte Halten der Tonhöhe oder das Umsetzen aller geforderten Bewegungen. Was ich bei SingStar bisher immer vermisst habe, wird in Lips umgesetzt: die Jukebox! Ihr fügt einfach eure Lieblingssongs in eine Playlist und die Musikvideos werden abgespielt. Überkommt euch dann der Drang zum Singen, greift ihr einfach das Mikrofon und steigt in den Song ein - auch ein zweiter Spieler kann jederzeit dazu kommen. Habt ihr beim nächsten Lied keine Lust mehr, werden Text und Linien ausgeblendet und das Spiel kehrt zum normalen Jukebox-Modus zurück.

Genau wie SingStar, so ist auch Lips in erster Linie ein Partyspiel, das vor allem in einer vollen Bude gut ankommt. Problem: Es können immer nur zwei Leute gleichzeitig singen. Um dem engegen zu wirken und mehr Spieler in den Auftritt zu involvieren, dürfen bei Lips zusätzlich bis zu vier Teilnehmer zum Controller greifen und die Songs mit Effekten wie Tambourin oder Szenenapplaus begleiten. Zusätzlich dürfen die einzelnen Lieder ähnlich iTunes mit bis zu fünf Sternen bewertet werden, so dass man sofort einen Überblick darüber bekommt, was beliebt ist.

Zwar halten sich die Entwickler mit einer genauen Songanzahl und Trackliste noch zurück, doch will man für die Premiere ein möglichst breites Musik-Repertoire auffahren, das sich über Pop, Rock, Hip Hop, Rap und sogar Schlagermusik erstreckt. Genau wie Sony, verfolgt auch Microsoft die Strategie, lokale Bands und Künstler in die Songauswahl zu integrieren - so werden bei uns etwa 25 Prozent der Songs aus Deutschland kommen, darunter Yvonne Catterfeld und auch...Roland Kaiser. Weitere Songs werden als Download bzw. möglichen Song-Editionen auf DVDs folgen. Daneben besteht allerdings auch die Möglichkeit, eigene Musik vom MP3-Player zu importieren. Im Fall von iTunes-Songs müssen diese allerdings DRM-frei sein. Über Community-Features ähnlich SingStar, bei denen man die eigenen Gesangkünste und Auftritte aufnehmen sowie online stellen kann, hält man sich zur Zeit noch zurück - weitere Ankündigungen sollen erst in den nächsten Wochen folgen.

Es war sicher nur eine Frage der Zeit, bis auch Microsoft auf den Karaoke-Zug aufspringen würde. Sonys SingStar-Serie ist einfach zu erfolgreich und hatte bisher keine ernsthafte Konkurrenz zu befürchten. Genau das könnte sich mit Lips allerdings ändern: Auch wenn das Genre sicher nicht revolutioniert wird, sind die bewegungssensitiven Mikros eine spaßige Zugabe nach dem Motto "SingStar meets Samba de Amigo". Auch die Einbindung einer Jukebox-Funktion und das einfache Ein- und Aussteigen in die Songs sind Dinge, die ich bei SingStar bisher gerade im Partybetrieb vermisst habe. Sollte iNis Corp bei den Community-Features noch etwas in petto haben und schnell weitere Inhalte für jeden Geschmack liefern, könnte Lips nicht nur auf Augenhöhe mit SingStar kommen, sondern den Karaoke-Altmeister vielleicht sogar noch übertreffen.

   


Kommentare

Retrogamer MD schrieb am
von den ganzen grundlagen her gesehen ist lips besser aber wenn microsoft es nicht schafft um das game einen hype aufzubauen wird es keinen erfolg haben
kouli1992 schrieb am
Meinen die das jetzt echt so das ich meine eigenen lieder singen kann oder versteh ich das falsch
wenn ja hol ich mir das
Snoopwolf schrieb am
Lol, das wird meiner schwester gefallen xD
Für Wii, gabs ja auch sowas
Und unsere 360 hing halt noch als einzige Nach
und jumpt dann gleich auf die überholspur :D :D
Mir gefällts, auch mit dem tanzen
RuloR 666 schrieb am
Sid6581 hat geschrieben:Naja, gut für alle, die sich für ein paar Euro keine PS2 leisten wollen ;)
Wieso sollte man auch, wenn Lips augenscheinlich besser ist...
Das ein früheres erscheinen hilfreich gewesen wäre stimmt allerdings
Sid6581 schrieb am
Das Spiel klingt interessant, keine Frage. Nur: Warum jetzt? So etwas hätte zum Launch der 360 rauskommen müssen, an die Marke Singstar dürfte MS kaum noch herankommen. Naja, gut für alle, die sich für ein paar Euro keine PS2 leisten wollen ;)
schrieb am